Autor Thema: selbserstelltes Praktikumszwischenzeugnis (Gelesen 3879 mal)

justme · « **am:** Juli 21, 2008, 11:27:30 Vormittag »

Hallo, ich habe gerade mein Praktikum absolviert und jetzt meint mein, Chef, ich sollte das Zeugnis am Besten selbst schreiben.

Das ursprüngliche Praktikum endete bereits am 3.7. und jetzt füre ich es unter anderen Konditionen bis Ende September weiter (kann aber jederzeit kündigen, wenn ich wo anders einen Job finde).
Ich brauche das zeugnis aber jetzt um mich zu bewerben.
Da stellt sich schon mal die Frage, ob ich ein Zwischenzeugnis erstellen soll oder lieber zwei normale Zeugnisse.

Ich habe mir eine Menge von Infos im Netz angeschaut und bin zum folgenden Ergebnis gekommen, wäre schön wenn ihr euch das noch mal anschauen könntet.
Dies ist ein erster Entwurf, ich bin für alle Vorschläge und konstruktive Kritik dankbar.

Ist die Beschreibung der Aufgaben zu ausführlich geworden? Ich habe gelesen dass dies einer der wichtigsten Teile des Zeugnisses ist.
Ich habe absichtlich nicht mehr Inhalte aufgelistet, da der Rest Support und anderes beinhaltet, ich mich aber als reiner Programmierer bewerben will.
Fehlen da noch Punkte, die angesprochen werden sollten?

Vielen Dank im Voraus.

justme · « **Antwort #1 am:** Juli 21, 2008, 11:28:09 Vormittag »

Zitat

Praktikumszeugnis

Herr XXX, geboren am xx.xx.19xx in XXX, hat in unserem Betrieb vom 12.11.2007 bis zum 03.07.2008 ein Praktikum im Bereich Software Entwicklung absolviert.

Sein Aufgabengebiet umfasste im Wesentlichen die folgenden Bereiche:

* Software Entwicklung in C#.NET
* Software Dokumentation
* Software Wartung

Herr XXX hat während des Praktikums verschieden Programme zur Wartung und Reparatur von Datenbanken entwickelt.

Des Weiteren hat Herr XXX die betriebliche Projektarbeit seiner IHK Ausbildung zum Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung erfolgreich in unserem Unternehmen abgeschlossen.
Inhalt des Projekts war die Entwicklung eines über Netzwerk kommunizierendes Monitor Programms.

Im Verlauf des Praktikums hat sich Herr XXX fortgeschrittene Fertigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Software Entwicklung angeeignet.
Er war äußerst lernmotiviert und stets bestrebt sich fachlich weiterzubilden. Neue Kenntnisse erlernte Herr XXX selbständig und in Eigeninitiative.

Er zeigte jederzeit ein hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft und
die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Durch seine freundliche und hilfsbereite Art wurde er von Vorgesetzten wie von Kollegen gleichermaßen geschätzt. Sein Verhalten war immer einwandfrei.

Demel · « **Antwort #2 am:** Juli 21, 2008, 14:04:30 Nachmittag »

Es sollten tatsächlich zwei verschiedene Zeugnisse sein, ein Praktikumszeugnis und ein Arbeitszeugnis für die Zeit danach. In deinem Praktikumszeugnis fehlen sehr wichtige Aspekte, insbesondere zur Lern- und Arbeitsweise, zu Fähigkeiten und zum Erfolg. Die wenigen Aissagen klingen redundant ("hat sich fortgeschrittene Kenntnisse angeeignet" = "Er war äußerst lernmotiviert" = "stets bestrebt sich fachlich weiterzubilden" = "Neue Kenntnisse erlernte Herr XXX ... in Eigeninitiative").

justme · « **Antwort #3 am:** Juli 23, 2008, 10:11:12 Vormittag »

Danke für das feedback.

Mir ist aufgefallen, dass ich es in der Vergangenheit geschrieben habe, sollte ich das besser in die Gegenwart ändern, da ich zur Zeit noch im Praktikum bin?
Sollte der Teil über die erlernten Kenntnisse trotzdem in der Verganenheit sein, da ich diese bereits erlernt habe? Oder wäre das Stilbruch?
Und muss bei einem Zwischenzeugnis eine Schlussformel stehen oder kann die wegbleiben?

Hier ist eine neue Version, ich würde mich freuen, wenn ihr die nochmal anschauen könntet.

Zitat

Zwischenzeugnis

Herr XXX, geboren am xx.xx.19xx in Berlin, trat am 12.11.2007 in unser Unternehmen als Praktikant im Bereich Software Entwicklung ein.

Sein Aufgabengebiet umfasste im Wesentlichen die folgenden Bereiche:

Software Entwicklung in C#.NET
Software Dokumentation
Software Wartung

Herr XXX hat während des Praktikums verschieden Programme zur Wartung und Reparatur von Datenbanken entwickelt.
Des Weiteren hat Herr XXX die betriebliche Projektarbeit seiner IHK Ausbildung zum Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung erfolgreich in unserem Unternehmen abgeschlossen.
Inhalt des Projekts war die Entwicklung eines über das Netzwerk kommunizierendes Monitor Programms.

Aufgrund seiner hohen Lernmotivation und ausgezeichneten Auffassungsgabe, konnte sich
Herr XXX im Verlauf des Praktikums fortgeschrittene Fertigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Software Entwicklung aneignen.

Er führte die Aufgaben mit zunehmender Selbständigkeit stets sehr gut aus.
Auch bei gesteigerten Anforderungen waren die Arbeitsergebnisse stets von höchster Qualität.

Herr XXX zeigt jederzeit ein hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft,
die ihm übertragenen Aufgaben erledigt er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Durch seine freundliche und hilfsbereite Art wird er von Vorgesetzten wie von Kollegen gleichermaßen geschätzt. Sein Verhalten ist immer einwandfrei.

Sprossel78 · « **Antwort #4 am:** Juli 24, 2008, 00:30:44 Vormittag »

Mir ist aufgefallen, dass ich es in der Vergangenheit geschrieben habe, sollte ich das besser in die Gegenwart ändern, da ich zur Zeit noch im Praktikum bin?
Ja, Zwischenzeugnisse werden im Präsens verfasst.

Sollte der Teil über die erlernten Kenntnisse trotzdem in der Verganenheit sein, da ich diese bereits erlernt habe?
Das Aneignen von Wissen ist ein laufender Prozess, der ist im Grunde nie nicht abgeschlossen. Aber sicherlich hast du auch Kenntnisse mitgebracht, oder? Du hast doch im Praktikum nicht von Null an das Programmieren gelernt?!

Und muss bei einem Zwischenzeugnis eine Schlussformel stehen oder kann die wegbleiben?
Natürlich muss es einen Schlussteil geben, auch in Zwischenzeugnissen. Ich nehme aber an, dass das Ende des Praktiums bereits mit Datum feststeht, in dem Fall wird eigentlich kein Zwischenzeugnis mehr erstellt, sondern ein Vorläufiges Abschlusszeugnis.

Ich sehe eine ganze Reihe von weiteren Mängeln. Warum hast du die Aufgabenbeschreibung zweigeteilt, in Stichpunkte und Fließtext? Du solltest dich für eins entscheiden. Ich würde jeden relevanten Leistungsaspekt (Lern- und Arbeitsbereitschaft, Fähigkeiten, Wissen, Lern- und Arbeitsweise, Erfolg...) in einem eigenen Satz bewerten. Wenn du alles in einem Satz zusammenstauchst ("Aufgrund seiner hohen Lernmotivation und ausgezeichneten Auffassungsgabe, konnte sich Herr XXX im Verlauf des Praktikums fortgeschrittene Fertigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Software Entwicklung aneignen...") wirkt auf mich eher abwertend. Vor allem auf die Kenntnisse sollte viel detaillierter eingegangen werden, das Aneignen von Wissen und Erfahrungen ist ja der Sinn eines Praktikums, zumal das ein längerfristiges ist. Hilfe bei der Zeugnisschreibung findest du zur Not hier: www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php

justme · « **Antwort #5 am:** Juli 24, 2008, 11:10:42 Vormittag »

Nochmals danke für das Feedback.

Wie sollte ich das mit dem vorläufigen Abschlusszeugnis formulieren? Einfach als Überschrift "Vorläufiges Abschlusszeugnis"? Müsste ich da zusätzlich noch das Datum erwähnen oder irgendwas hinzufügen?
Wenn es ein vorläufiges Abschlusszeugnis wird, muss es dann wieder in der Vergangenheit geschrieben sein?
Falls es keine Problem verursacht, würde ich bei dem Zwischenzeugnis bleiben.

justme · « **Antwort #6 am:** Juli 24, 2008, 11:11:39 Vormittag »

Zitat

Zwischenzeugnis

Herr XXX, geboren am xx.xx.19xx in Berlin, trat am 12.11.2007 in unser Unternehmen als Praktikant im Bereich Software Entwicklung ein.

Sein Aufgabengebiet umfasste:
Software Entwicklung in C#.NET
Software Dokumentation
Software Wartung

Projekttätigkeiten:
Entwicklung eines Programms zur Reparatur von Datenbanken des firmeneigenen Programms YYY
Entwicklung eines Programms zur Wartung der Datenbank des firmeneigenen ZZZ Programms
Entwicklung eines über Netzwerk kommunizierendes Monitor Programms im Rahmen der betrieblichen Projektarbeit der IHK Ausbildung zum Fachinformatiker, Anwendungsentwicklung

Während seiner Tätigkeit in unserem Hause zeigt Herr XXX stets höchste Motivation, großen Eifer und Fleiß. Er verfügt über hervorragende Auffassungsgabe und analytisches Denkvermögen.
Zudem ist er für seine Aufgaben außerordentlich befähigt und jederzeit bereit, auch schwierige und umfangreiche Aufgaben zu erfüllen. Sein Arbeitsgebiet beherrscht er umfassend.

Herr XXX ist äußerst lernmotiviert und stets bestrebt sich fachlich weiterzubilden. Neue Kenntnisse erlernt er selbständig und in Eigeninitiative.
Stets arbeitet Herr XXX sehr zuverlässig, selbständig und flexibel. Auch bei gesteigerten Anforderungen sind die Arbeitsergebnisse immer von höchster Qualität.

Herr XXX zeigt jederzeit ein hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. Die ihm übertragenen Aufgaben erledigt er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Durch seine freundliche und hilfsbereite Art wird er von Vorgesetzten wie von Kollegen gleichermaßen geschätzt. Sein Verhalten ist immer einwandfrei.

Wir danken Herrn XXX für seine sehr guten Leistungen und freuen uns auf eine weiterhin sehr erfolgreiche und angenehme Zusammenarbeit.

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