Autor Thema: Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen  (Gelesen 2224 mal)

Jana B

  • Gast
Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen
« am: September 07, 2017, 13:39:46 Nachmittag »
Guten Tag,

da ich leider von dem Thema nur sehr wenig Ahnung habe, würde ich euch bitten einmal über diesen Zeugnisentwurf zu schauen.
Was haltet ihr davon, es geht um einen Zeitraum von einem Jahr. Und ich arbeite in einer öffentlichen Bibliothek.
Es handelt sich nur um einen Entwurf und ich verstehe mich gut mit der Chefin. Ich denke auch sie will mir ein sehr gutes Zeugnis ausstellen aber schreibt Zeugnisse auch nicht so oft. Sie hat mir den Entwurf gegeben zum rüberschauen..

Was mich z.B. seltsam vorkommt ist das Wort "ehrlich" weil ich zwar ab und zu Geld entgegen nehme aber nicht im Einzelhandel/Kasse arbeite.

Und es ist 1-2 x von "schwierigen" Lagen die Rede, soll ja nicht so klingen als gab es nur Probleme als ich da war..

Was sagt ihr dazu??
Hier das komplette Zeugnis ohne Namen usw.



Jana B

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen
« Antwort #1 am: September 07, 2017, 13:40:15 Nachmittag »
Frau B geboren am 20. Juli 1992 in Berlin, absolvierte vom 01.09.2013 bis zum 17.07.2015 erfolgreich ihre Ausbildung zur „Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste“, Fachrichtung Bibliothek, bei der Stadt ….

Es war möglich, nach erfolgreichen Bestehens der Abschlussprüfung auf der Grundlage eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung, sie befristet zu beschäftigen. Fraz B beendet auf eigenen Wunsch das Arbeitsverhältnis zum 30.September 2017.

Frau B bekam vielseitige Aufgaben übertragen. Zu den Tätigkeiten gehörte:
-Auskunftsdienst und Öffentlichkeitsarbeit
-Mitarbeit bei lesefördernden und medienpädagogischen Veranstaltungen sowie Bibliothekseinführungen in der Kinderbibliothek sowie Bibliothekseinführungen in der Erwachsenenbibliothek Bernau
-Benutzungsdienst
-Benutzerverwaltung
….(+3 weitere Aufgabenpunkte)

Jana B

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen
« Antwort #2 am: September 07, 2017, 13:41:01 Nachmittag »
Frau B besitzt fundierte Kenntnisse in der Anwendung der Bibliothekssoftware „…“ und in allen gängigen EDV-Programmen.
Frau B überzeugte uns durch ihr sehr gutes Fachwissen, das sie zudem sehr sicher in der Praxis einsetzte. Sie erweiterte und aktualisierte mit großem Gewinn ihre sehr guten Fachkenntnisse durch Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen zum Nutzen der Bibliothek. Ihre sehr schnelle Auffassungsgabe ermöglichte es Frau B, auch schwierigste Sachverhalte sofort zu überblicken und dabei das Wesentliche zu erkennen. Sie war stets bereit und in der Lage, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, auch weit über die übliche Arbeitszeit hinaus. Besonders hervorzuheben ist ihre Urteilsfähigkeit, die sie auch in schwierigen Lagen zu einer eigenständigen, abgewogenen und zutreffenden Einschätzung befähigt. Wir schätzen sie stets als absolut zuverlässige, pflichtbewusste und ehrliche Mitarbeiterin.
Frau B fügte sich reibungslos in unsere Teamstruktur ein. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden der Bibliothek ist stets einwandfrei. Ihre persönliche Führung ist vorbildlich.
Das Arbeitsverhältnis haben wir im besten Einvernehmen zum 30. September 2017 gelöst. Gleichwohl bedauern wir ihren Weggang sehr und danken Frau B für ihre sehr guten Leistungen. Wir wünschen ihr für die berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg
…(Name,Datum)


Danke an Alle! Ihr würdet mir wirklich sehr helfen :-)

Kalli66

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen
« Antwort #3 am: September 08, 2017, 12:58:12 Nachmittag »
Das Wort "ehrlich" oder der Ausdruck "schwierige Lage" sind unproblematisch. Aber da stellen sich mehrere Fragen: Gibt es ein separates Ausbildungszeugnis? Man darf eine Ausbildung und eine anschließende  Beschäftigung nicht in einem Zeugnis  bündeln. Auf das Ausbildungszeugnis müsste verwiesen werden.  Das hier zietierte Zeugnis ist definitiv kein Ausbildungszeugnis.
Die Wertung ist recht redundant, siehe z.B. "besitzt fundierte Kenntnisse", "überzeugte uns durch ihr sehr gutes Fachwissen", "ihre sehr guten Fachkenntnisse" usw.

Die Wertung ist teilweise widersprüchlich, wie z.B. "Ihr Verhalten ist stets einwandfrei" (Note 2) und "Ihre persönliche Führung ist vorbildlich" (Note 1) . Auch der Ausscheidungsgrund ist unverständlich. Erst heißt es "beendet auf eigenen Wunsch das Arbeitsverhältnis", dann aber "im besten Einvernehmen" (=Aufhebungsvereinbarung). Ist ein sehr komplexser Fall, evlt. hilft dir der Zeugnistest von www.arbeitszeugnis.de weiter.

Jana

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis öffentlicher Dienst, Bitte um Meinungen
« Antwort #4 am: September 08, 2017, 18:40:08 Nachmittag »
Hallo und vielen lieben Dank für die Antwort!
Also ich habe dort auch meine Ausbildung gemacht und im letzten Jahr beendet. Da habe ich schon ein Ausbildungszeugnis erhalten.
Jetzt endet bald mein befriteter Vertrag und ich habe eine tolle neue Stelle gefunden. Erst sollte ein Aufhebungsvertrag gemacht werden, dann hieß es aber ich wäre doch noch in der Kündigungsfrist gewesen also habe ich jetzt gekündigt. Wir trennen uns im sehr Guten!

Mir ist nur wichtig das keine Aussagen dabei sind die man sehr falsch verstehen könnte. Ein Zeugnis zwischen 1 und 2 wäre völlig in Ordnung. Mein Chef schreibt aber nicht oft Zeugnisse und hat viel aus einem Buch "Arbeitszeugnisse öffentlicher Dienst" übernommen :-)

ich würde gerne noch einen Satz bezüglich meiner Kreativität einbringen und einige Sätze minimal ändern, damit sich der Text flüssiger liest.

Danke & ein schönes Wochenende


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