1. Wir lernten Herrn X als ein engagierter Mitarbeiter kennen, der sich durch seine fachliche Qualifikation, sein Durchsetzungsvermögen und seine persönliche Integrität auszeichnet.
Formulierungen wie „Wir haben ihn/sie als ... kennengelernt“ (statt "Er/Sie war...) waren eine zeitlang üblich und finden sich auch noch als Formulierungsvorschlag in veralteten Fachbüchern. Sie könnten aber als Distanzierung missverstanden werden, wie in folgendem Urteil festgelegt wurde: "Wenn auch die von der Arbeitgeberin gewählte Formulierung "wir haben Frau X. als eine freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin kennengelernt" sich nicht abwertend anhört, wird der Arbeitnehmerin damit jedoch gerade nicht bescheinigt, dass sei eine tatsächlich "freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin" gewesen ist, denn der Gebrauch des Wortes "kennengelernt" drückt stets das Nichtvorhandensein der im Kontext aufgeführten Fähigkeit oder Eigenschaft aus, wie von Seiten der Germanisten in einer ganzen Reihe von Schriften mit Untersuchungen zur Zeugnissprache eindrucksvoll belegt worden ist. - LAG Hamm 27.4.2000 - 4 Sa 1018/99"
und 2.
Herr X war ein geachteter und fürsorglicher Vorgesetzter. Er verstand es ausgezeichnet, Teamgeist zu wecken und durch laufende Verbesserungen im Arbeitsprozess die Effektivität seiner Abteilung zu steigern.
Auch das ist ein Textbaustein aus der Literatur. Den findest du auch in der Datenbank (
http://www.arbeitszeugnis.de/neuesuche/demo.php).
"Fürsorglich" ist nicht abwertend gemeint, abgesehen davon wird dir ja auch Durchsetzungsvermögen bescheinigt.
Wichtig ist aber auch, dass bei einer verantwortungsvollen Stelle nicht nur Textbausteine aneinander gereiht werden, sondern auch eine gewisse persönliche Wertschätzung spürbar ist, vor allem durch die Bescheinigung konkreter Erfolge.
Bedeutet die Aussage: ... war ein ... und fürsorglicher Vorgesetzter... . , dass ich meine Leute zu lasch behandelt habe?