Ich hätte gerne Kommentare / Ratschläge etc. zu einem konkreten Fall:
- Sehr erfahrener Arbeitnehmer L. (Informatik-Umfeld), gute bis sehr gute frühere Zeugnisse, ist befristet (4 Jahre) bei größerer Behörde angestellt. Nachweisbar gute Arbeitsergebnisse, gutes Verhältnis zu Kollegen u. Vorgesetztem, behörden-interne Beurteilung guter Durchschnitt (Stufe 3 auf 4-stufiger Skala). L. hat schon mal Kritik an Projekten vom Typ Steuergelder-Millionengrab geübt - sonst aber keinerlei "Vergehen".
- Arbeitszeugnis mit böser Überraschung: weit unter der internen Beurteilung, reihenweise Killer wie "abgerundetes Fachwissen", "fand sich ... zurecht", sogar "informierte auf Verlangen" und noch ein paar mehr von der Sorte. Unmöglich, das für eine Bewerbung zu verwenden. Sogar die Tätigkeitsliste ist minuspunkt-lastig.
- Im Verlauf der späteren Verhandlungen stellt sich heraus, dass L. ein Problem verursacht hat, indem er sich kurz vor Ende der Anstellung auf eine Ausschreibung (permanente Stelle in einer anderen Abteilung, für die bereits jemand vorgesehen war) beworben hat – fatalerweise mit so perfekt zum Stellenprofil passender Qualifikation, dass eine Nicht-Berücksichtigung nur durch Zuweisung von “Gegengewicht“ zu rechtfertigen war – und das gleich massiv! Der Fall ist ausreichend dokumentiert, um solche Anschuldigungen (an die HR) machen zu können.
- Die Situation entwickelt sich dann so, dass von Arbeitgeberseite zwar scheibchenweise Zugeständnisse gemacht werden, aber sie hat ein zunehmendes Glaubwürdigkeitsproblem, weil die (künstlich geschaffene) Ausgangsposition zu extrem war. L. besteht auf einem korrekten Zeugnis. Es wird später ein Anwalt hinzugezogen, aber wegen Blockade- / Vertuschungstaktik des Arbeitgebers ist die Sache nach ½ Jahr immer noch nicht geregelt. Für Bewerbungen um einen neuen Job alles ziemlich ungünstig!
Kennt jemand ähnliche Fälle? Ich wäre an einem Informationsaustausch mit Betroffenen sehr interessiert.