Autor Thema: Schelchtes Zeugnis vom AG - eigener Entwurf besser?  (Gelesen 2845 mal)

Unglücksrabe

  • Gast
Schelchtes Zeugnis vom AG - eigener Entwurf besser?
« am: August 14, 2005, 21:33:11 Nachmittag »
Mein Zeugnisentwurf:

Frau ... , geb. am ..., war in der Zeit vom ... bis ... als ....bei der Firma ... tätig.

Zu ihrem Aufgabengebiet gehörten:
- ...
- ...

Frau .. zeichnete sich besonders durch ihre präzise Arbeitsweise, ihren ausgeprägten Ordnungssinn, ihre Einsatzbereitschaft und ihr Organisationstalent aus.

Umfassendes Wissen besitzt Frau ... in den Microsoft Office Programmen .... und Internet.

Das Verhalten von Frau .. gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Mitarbeitern war stets einwandfrei.

Die ihr übertragenen Aufgaben wurden mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit, stets selbständig und zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt.

Die Kündigung wurde aus betriebsbedingten Gründen ausgesprochen.

Ich danke Frau .. für ihre Dienste und wünsche ihr auf dem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute.




Das Zeugnis meines ehemaligen AG:

Frau ..., geb. ... war in der Zeit vom .. bis .. bei mir als Bürokraft auf 400 Euro-Basis
beschäftigt.

Sie erledigte die ihr gestellten Aufgaben stets korrekt und zuverlässig.

Ihr Verhalten gegenüber dem Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war immer freundlich und einwandfrei.

Leider mußte ich Frau .. aus betriebsbedingten Gründen kündigen.

Für ihren weiteren Lebensweg wünsche ich ihr alles Gute.

1. Hierbei handelt es sich nicht um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis
2. Floskeln wie leider haben in einem Zeugnis nichts zu suchen
3. Ist das etwa besser als mein Entwurf?

Klaus Schiller

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Schelchtes Zeugnis vom AG - eigener Entwurf besser?
« Antwort #1 am: August 16, 2005, 01:57:44 Vormittag »
Leider schreiben Sie nicht, welchen Beruf Sie ausüben, die Einschätzung erfolgt daher nur unter Vorbehalt. Denn jede Stelle hat andere Anforderungen.

Zu Ihren konkreten Fragen:
1. Hierbei handelt es sich nicht um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis
Beide Fassungen sind unvollständige qualifizierte Zeugnisse, ein "einfaches" Zeugnis wird gänzlich ohne Wertungen verfasst.

2. Floskeln wie leider haben in einem Zeugnis nichts zu suchen
Warum nicht?! Eine Kündigung sollte durchaus bedauert werden.

3. Ist das etwa besser als mein Entwurf?
In der AG-Zeugnisfassung fehlen alle relevanten Einzelwertungen (Bereitschaft, Befähigung, Wissen, Erfolg...), nur die Leistungszusammenfassung ist vorhanden. Ihre eigene, ebenfalls sehr knappe  Version ist sehr unstrukturiert, hier sind Leistungsangaben und Verhaltensbewertungen vermischt. Wenn Sie quer durch alle Leistungsabschnitte pauschal Attribute aneinanderreihen, ist dies genauso wenig eine differenzierte Leistungsbewertung ("ihre präzise Arbeitsweise, ihren ausgeprägten Ordnungssinn, ihre Einsatzbereitschaft und ihr Organisationstalent"). Auf passive Formulierungen ("wurden mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit") sollte generell verzichtet werden.  

Wenn Sie das Zeugnis von Experten aufwerten lassen möchten, um beim Arbeitgeber direkt diese unterschriftsreife, verbesserte Zeugnisfassung als Formulierungsvorschlag einzureichen, finden Sie konkrete Dienstleistungsangebote hier: http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php

Weitere Informationen finden Sie auch im Artikel "Wie können Sie sich gegen ein ungerechtes Arbeitszeugnis wehren?" unter http://www.arbeitszeugnis.de/rechtsberatung.php
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de
Personalmanagement Service GmbH
schiller@arbeitszeugnis.de

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