Autor Thema: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten  (Gelesen 3974 mal)

Leela

  • Gast
selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« am: August 20, 2008, 16:30:13 Nachmittag »
geht das so ?? soll ca eine 2 sein :)

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Frau Turanga Leela, geboren am 01. Mai 3000 in , war in der Zeit vom
01. Januar 3004 bis zum 31. Dezember  3008, zuletzt als Einkäuferin, in unserem Unternehmen tätig.

Zu ihren Hauptaufgaben gehörten hierbei:

•   Eigenverantwortliche Erledigung von Einkaufsvorgängen in Höhe von 6-8 Mio. € p.a.
•   Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem technischen Fachpersonal
•   Bestellverfolgung und Reklamationsbearbeitung
•   Verhandlungen mit Lieferanten und Herstellern
•   Analyse und Beurteilung neuer Beschaffungsmärkte und Lieferanten
•   Marktbeobachtung, Pflege des Produkstammes in der Warenwirtschaft, sowie im Online-Shop
•   Einlistung neuer Produkte in Absprache mit dem Vertrieb
•   Vertrieb an Bestands- und Neukunden, auch Key-Account, sowie Behörden und Kunden aus dem europäischen Ausland
•   Das Bearbeiten von Anfragen und das Erstellen von Angeboten
•   Assistentin der Geschäftsführung


...TEIL 1

Leela

  • Gast
Re: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« Antwort #1 am: August 20, 2008, 16:30:56 Nachmittag »
TEIL2...

Frau Leela besitzt ein gutes und jederzeit verfügbares Fachwissen im Bereich des Einkaufes und löste durch ihre sichere Anwendung auch schwierige Aufgaben.
Sie hatte immer wieder ausgezeichnete Ideen, gab wertvolle Anregungen für den Bereich des Einkaufes und ging alle Aufgaben tatkräftig und selbständig an. Wir haben Frau Leela als ausdauernde und gut belastbare Mitarbeiterin kennengelernt, welcher wechselnden Beanspruchungen und großem Arbeitsanfall auch unter Termindruck gewachsen war. Durch ihre sehr genaue, gründliche, gewissenhafte, sorgfältige, zügige und exakte Arbeitsweise erbrachte sie auch in Ausnahmesituationen eine gute Leistung. Frau Leela handelte mit Weitblick, da sie das Wesentliche rasch erfasste. Sie zeichnete sich durch pflichtbewusstes und zuverlässiges Arbeiten in seinem Arbeitsbereich aus. Ihre guten Kenntnisse des hiesigen Marktes und seine guten EDV-Kenntnisse kamen ihr dabei zu Gute.

Frau Leela war sicher und korrekt in ihrem Verhalten, hatte gute Umgangsformen und ein natürliches und freies Auftreten. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.
Frau Leela scheidet zum 01. Dezember 3008 aufgrund unserer Insolvenz aus unserem Unternehmen aus. Wir bedauern ihr Ausscheiden, danken ihr für ihre erfolgreiche Mitarbeit und wünschen ihr für die berufliche und private Zukunft weiterhin alles Gute.


Mit freundlichen Grüßen

PLANET EXPRESS AG

Kalli66

  • Gast
Re: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« Antwort #2 am: August 20, 2008, 18:31:28 Nachmittag »
Der Grund für die eingeschränkte Zeichenlänge, die dich zur Zweiteilung deines Beitrages gezwungen hat, ist: man kann zu jedem Zeugnissatz mindestens drei Sätze Kommentare schreiben, eine Auswertung wie der "Zeugnistest" von arbeitszeugnis.de umfasst auch mehrere DinA4-Seiten. Ich hoffe, du erwartest jetzt keine derartige Komplettbewertung.  
Es fallen aber eine ganze Reihe von Dingen auf, die leider typisch sind für Eigenentwürfe. Dazu gehört z.B. die Verwendung verstärkender Adjektive ("Eigenverantwortliche Erledigung von Einkaufsvorgängen" - by the way: hast du die anderen Aufgaben nicht eigenverantwortlich durchgeführt?!)  oder die Betonung von Zahlen zur nochmaligen Betonung der hohen Verantwortung ("in Höhe von 6-8 Mio. € p.a"). Außerdem muss eine Aufgabenbeschreibung stilstisch einheitlich verfasst sein. Also BEARBEITUNG VON..., ERLEDIGUNG DER... usw.
Die "Zusammenarbeit mit dem technischen Fachpersonal" ist kein Aufgabe, sondern ein logischer Umstand bei der Auftragserledigung. Es muss heißen "FÜHRUNG von Verhandlungen", denn "Verhandlungen" sind keine Tätigkeit. Stilistisch/Formal unpassend ist auch "Vertrieb an Bestands- und Neukunden", "Das Bearbeiten von Anfragen" oder "Assistentin der Geschäftsführung".

« Letzte Änderung: August 20, 2008, 18:40:43 Nachmittag von admin »

Kalli66

  • Gast
Re: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« Antwort #3 am: August 20, 2008, 18:32:31 Nachmittag »
Das war jetzt nur die Aufgabenbeschreibung, im Leistungsteil gehts ähnlich weiter. Vor allem musst du beachten, dass sich die Zeugnissprache ständig wandelt und manche Formulierungen, die man noch im Internet oder in alten Büchern findet, längst überholt sind, z.B. "Wir haben sie als ... kennen gelernt, siehe das kritische Urteil in der Urteilsdatenbank. Ich nehme mal an, du hast dich u.a. auch auf die focus.de Seite verirrt, dazu ist ja im Forum schon viel geschrieben worden. Ein "natürliches und freies Auftreten", das klingt doch wirklich nach FKK. Und "freundliche Grüße" gehören vielleicht in einen Brief, aber doch nicht in eine Zeugnisurkunde. Ich bin jetzt schon über die Grenze der zulässigen Zeichenzahl für einen Forumbeitrag hinaus. Ich empfehle dir die professionelle Hilfe, die arbeitszeugnis.de im Rahmen der Zeugnisüberarbeitung oder Neuerstellung bietet.



leela

  • Gast
Re: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« Antwort #4 am: August 20, 2008, 18:50:00 Nachmittag »
vielen dank erstmal für Deine ausführliche antwort.

leider findet man im im internet oder auch diesem forum hier immer nur sachen die falsch sind, nie ein perfektes zeugnis an das man sich anlehnen könnte. dies ist falsch, jenes ist nicht richtig, aber nie jemand der einem sagt wie es richtig geht, ausser für mindestens 80€...

das ist nichts gegen Dich kalli, aber iwie muss ich mal meinen frust von der seele schreiben. mit dem dämlichen zeugnis beschäftige ich mich nun schon seit tagen und es geht keinen schritt voran, das nervt mich :(

von meinem arbeitgeber würde ich auch nur ein liebloses 08/15 zeugnis bekommen, das mit einem zeugnisgeneratording von 1962 erstellt wurde.

alles scheisse.....

Kalli66

  • Gast
Re: selbstgeschriebenes Arbeitzeugnis bewerten
« Antwort #5 am: August 20, 2008, 19:10:46 Nachmittag »
Ja, sorry, aber eine Bewertung muss ja kritisch sein. Es bringt ja nichts, wenn ich mich ausführlich auf die Textstellen beziehe, die ich gut finde. Ein gut geschriebenes  Zeugnis erkennt man z.B. daran, dass man allein am Leistungsteil erkennt, um welchen Beruf es geht. Und das eine, perfekte und allgemeingültige Zeugnis gibt es halt nicht, weil jeder Beruf andere Anforderungen hat. Als Einkäufer z.B. muss man hervorragend verhandeln können, die Interessen des Arbeitgebers repräsentieren, den Markt kennen usw. Da alles fehlt bei dir. Und du schreibst z.B. auch gar nichts (!) zum Verhalten zu Partnern/Lieferanten, dabei hast du tagtäglich mit denen zu tun. Würde man nun schreiben "Sie war bei externen Gesprächspartnern sehr beliebt" wäre das bei einem Mitarbeiter der Reklamationsabteilung toll, bei einem Einkäufer fatal (=hat zuviele Zugeständnisse gemacht, schlecht verhandelt). Natürlich ist es einfacher zu kritisieren als es selbst besser zu machen, da hast du recht.


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