Autor Thema: Schwieriger Fall - Arbeitszeugnis aus einer Schule (Gelesen 2786 mal)

Tina · « **am:** September 02, 2008, 14:57:19 Nachmittag »

Hi,
ich habe die Stelle nach meinem Informatik-Studium angenommen. Könnt Ihr mir eine ungefähre Einschätzung über die Note dieses Zeugnisses geben? In meinen Augen ist der Leistungsteil mehr pflichterfüllendes „wischi-waschi Gerede“ (beredtes Schweigen?) als konkrete Aussage über meine Leistung und Erfolg – liege ich damit richtig? Wie kann ich die Worte „Immer besser ist es ihr gelungen…“ einschätzen? Umgang mit Vorgesetzen fehlt = 5? Ist im Leistungsteil eine übliche Struktur erkennbar?

Frau..., geboren am ... in ..., war von ... bis ... (5 Monate) als teilzeitbeschäftigte Aushilfsangestellte zur Erteilung von Unterricht am ...Gymnasium in ...Stadt mit 17 Wochenstunden beschäftigt. Frau... hat in dieser Zeit Unterricht im Fach Mathematik in Lerngruppen der fünften, sechsten und zwölften Jahrgangsstufe sowie im Fach Informatik in einer jahrgangsübergreifenden Lerngruppe der zwölften und dreizehnten Jahrgangsstufe übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörte neben der Erteilung von Unterricht auch die Bewertung schriftlicher Arbeiten sowie der sonstigen Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

Frau... konnte sich sehr schnell in dem für sie neuen Arbeitsfeld orientieren. Hierzu haben ihre selbstkritische Offenheit und ihre Bereitschaft zu kollegialer Kommunikation und Kooperation wesentlich beigetragen. Immer besser ist es ihr gelungen, mit Hilfe anregender Unterrichtsmaterialien strukturierte Erarbeitungsprozesse sowohl der jüngeren Schülerinnen und Schüler wie der der gymnasialen Oberstufe zu gestalten, die Arbeit der Schülerinnen und Schüler unterstützend zu begleiten und die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Ihr Umgang mit den Schülerinnen und Schülern war dabei stets freundlich und reversibel, zugleich aber auch zielorientiert konsequent.

Wir danken Frau...für ihren durch einen Krankheitsfall notwendig gewordenen Vertretungseinsatz sehr und wünschen ihr für ihre berufliche Zukunft alles Gute.

xxx, Schulleiter

LG Tina

Tina · « **Antwort #1 am:** September 02, 2008, 19:51:53 Nachmittag »

edit:
Ich habe das Zeugnis hier gepostet, weil ich am überlegen bin ob ich den Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen machen lasse - wollte aber erst mal Eure Meinung hören und noch mit dem Rektor sprechen, ob er überhaupt zu einer Überarbeitung bereit wäre.
Ich benötige keine komplette Zeugnisanalyse, sondern wie gesagt nur eine grobe Einschätzung. Kann mir trotz intensiver Recherche kein Bild davon machen.
Damit Ihr einen Gesamteindruck habt, habe ich das ganze Zeugnis eingestellt, konnte dann aber die Erklärung nicht mehr sehr ausführlich schreiben, weil ich das Limit an Zeichen erreicht hatte ;-)

Kalli66 · « **Antwort #2 am:** September 03, 2008, 07:28:09 Vormittag »

Einzelne Formulierungen klingen sehr auffällig, z.B. "selbstkritische Offenheit", "Immer besser ist es ihr gelungen" (erstmal aber nicht?) usw. Viele wichtige Angaben scheinen zu fehlen, auch im Schlussabschnitt: "und wünschen ihr für ihre berufliche Zukunft alles Gute" (für die private Zukunft aber nicht?). In der Knappheit ist das eher Note 4. Genauer wird dir das dann der Zeugnistest aufschlüsseln.

Tina · « **Antwort #3 am:** September 03, 2008, 11:08:57 Vormittag »

Oh je - dankeschön! Dann lag ich mit meiner Vermutung richtig. Gut, da werden wir nachbessern müssen. Könnt Ihr auch bei einem so lückenhaften Zeugnis Formulierungsvorschläge machen?

Maggy · « **Antwort #4 am:** September 03, 2008, 19:36:28 Nachmittag »

Die Anforderungen an Lehrerzeugnisse sind ja sehr eindeutig. Gute Detailkenntnisse, didaktisches Geschick, Motivation der Schüler usw. Selbst wenn man solch ein Zeugnis von Null an neu schreibt ist das sicherlich kein Problem.

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