Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Andreas am Mai 23, 2007, 15:43:32 Nachmittag
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Hallo ich habe ein Praktikumszeugnis erhalten. Nach anfänglicher Freude über den Satz "...stets zu unserer vollsten Zufriedenheit..." bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob das Zeugnis wirklich gut ist. Hat irgendwie mehr Schein als Sein. Zumal es recht kurz ist.
Hier der Gesamttext:
Herr ... hat durch seine Arbeit entscheidend zur Auswertbarkeit der Referenzmessung beigetragen. Er arbeitete selbständig, mit großer Sorgfalt und gut strukturiert. Die ihm übertragenen Aufgaben hat er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei. Wir danken Herrn ... für die gute Zusammenarbeit und wünschen im für seinen weiteren Lebensweg alle Gute und viel Erfolg.
Meine bisherigen Recherchen ergaben folgendes Ergebnis:
1. Satz: sehr gut
2. Satz: befriedigend - ausreichend (habe unterschiedliche Auslegungen gefunden) :-(
3. Satz: sehr gut
4. Satz: sehr gut
5. Satz: ??? ( Der Wunsch für viel Erfolg hat für mich einen faden Beigeschmack. Klingt als hätte ich im Praktikum keinen Erfolg gehabt, weshalb man mir Erfolg wünscht. Ebenso die "nur" gute Zusammenarbeit)
Bin für eine Analyse sehr dankbar.
Mit besten Grüßen
Andreas
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Man kann nicht so einfach bei jedem Wort die Messlatte anlegen und eine eigene Note vergeben. Zwar heißt ein Baustein in der Note 2 "Seine Aufgaben erledigte er stets selbständig mit großer Sorgfalt ...", aber ob da mal ein "stets" entfällt oder nicht ist zweitrangig. Es kommt vor allem auf den Gesamteindruck an und hierbei speziell auf die Vollständigkeit. Ich sehe z.B. keine dynamischen Attribute (engagiert, einsatzbereit), was generell recht unmotiviert wirkt. Auch zum Wissensstand wird nichts gesagt, obwohl der Zweck des Praktikums ja das Sammeln von Erfahrungen ist. Auch sollte ein Hinweis zur Beendigung erfolgen. Wenn der fehlt entsteht vielleicht der Eindruck, das Praktikum sei vorzeitig abgebrochen worden.
Im Schlussteil sollte es heißen "seinen weiteren Berufs- und Lebensweg alle Gute und weiterhin viel Erfolg.
Ich vermute aber, dass das alles hier nicht abwertend gemeint ist, der Aussteller hat sich einfach nur sehr knapp ausgedrückt. Wenn das Zeugnis bei späteren Bewerbungen für dich wichtig ist, kann es sinnvoll sein, eine verbesserte Zeugnisfassung als Formulierungsvorschlag einzureichen, siehe http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php
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Hallo,
herzlichen Dank für deine Analyse. Was die dynamischen Attribute betrifft, diese sind in einer Tabelle separat aufgelistet und direkt benotet.
Das Arbeitszeugnis ist jetzt schon 1 Jahr alt, ist da überhaupt noch eine "Überarbeitung" möglich? Denn für mich ist dieses Arbeitszeugnis schon wichtig.
:? Mein "Vorgesetzter" erzählte mir, dass er sehr zufrieden gewesen sei und meine Arbeit super war. Alles nur Schein. Hab sogar freiwillig massig Überstunden gemacht.
Bin echt enttäuscht.
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Bin echt enttäuscht.
Wieso das? Wenn die Attribute (Motivation, Wissen...) doch vorhanden sind ist doch alles ok. Ich würde die Auffälligkeiten iM Schlussteil auch nicht auf die Goldwaage legen, letztlich zählt der Gesamteindruck.
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Hallo,
habe wahrscheinlich etwas überreagiert. Sah mir eben ein paar andere Beispielzeugnisse (angeblich gute) an. Die meisten davon haben ein eine Schlussformel, die meiner genau gleichen. Also kann es doch gar nicht so übel sein.
Apropos sehr gute Zeugnisse, hierzu ein Bericht aus der Süddeutschen Zeitung "Zu gut kommt schlecht"
http://stellenmarkt-content.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/schwerpunkt/335/21314/index.html/jobkarriere/erfolggeld/artikel/172/37135/5/article.html
Alles nicht so einfach.
Beste Grüße
Chris
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Mir sind gleich zwei Fehler beim Benutzernamen passiert. Entschuldigt bitte!
Um Missverständnisse zu vermeiden, hier die Korrektur:
Anreas=Andreas
Chris nach Grußformel = ebenfalls ich :-) (Chris Andreas)