Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Marie I. am Mai 25, 2007, 16:08:36 Nachmittag
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Kann mir bitte jemand bei dem Auseinandernehmen meines Arbeitszeugnisses über die Zeit meiner Ausbildung helfen? Ich hab so das Gefühl das die mich einerseits loben aber andererseits absolut in die Pfanne hauen, und mit den Informationen die ich im www finde komme ich nicht so richtig weiter.
Folgendes steht drin:
Frau... geb... in... wohnhaft.. usw...
Die Ausbildungsfirma vermittelte Frau... durch olanmäßige Unterweisung und praktische Beschäftigung in allen kaufmännischen Bereichen Kenntnisse nach dem Berufsbild Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Frau... folgte den theoretischen sowie praktischen Unterweisungen ihrer Ausbilder in den folgenden Abteilungen mit großem Interesse:
Abteilungen....
Während ihrer Ausbildung besuchte Frau... die Berufsschule mit gutem Erfolg. Am innerbetrieblichen Fachunterricht ... und... nahm Frau ... regelmäßig teil. Das Ausbildungsnachweisheft wurde ordentlich geführt. Praktische Arbeiten verrichtete Frau ... stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. Die während der Ausbildungszeit erworbenen Kenntnisse können wir als gut bezeichnen.
Wir haben Frau... als eine verantwortungsvoll handelnde Auszubildende kennen gelernt, die die angestrebten Ziele erreichte.
Marie ... war stets freundlich, ehrlich, anpassungsfähig und pünktlich. Ihr Verhalten gegenüber Ausbildern, Vorgesetzten und Kollegen war sehr gut.
Vor der IHK... legte Frau... am ... die Abschlußprüfung im Ausbildungsberuf Kauffrau ... ab.
Frau.. wird zum... in ein Angestelltenverhältnis als ... übernommen.
Wir wünschen Frau... in ihrem neuen Tätigkeitsfeld alles Gute und viel Erfolg.
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Das wars!
Bringts mir was mich damit irgendwo zu bewerben oder halten die Leute mich hiermit für komplett bescheuert?!?
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Ich würde mal sagen, es fehlen wichtige Aspekte. Z.B. dynamische Attribute (motiviert, engagiert) und Aussagen zu Fähigkeiten (z.B. rasche Auffassungsabe). Stattdessen werden nur Selbstverständlichkeiten erwähnt, z.B: "Am innerbetrieblichen Fachunterricht nahm Frau ... regelmäßig teil" oder "Das Ausbildungsnachweisheft wurde ordentlich geführt" oder "war pünktlich".
Der Ausdruck "Die während der Ausbildungszeit erworbenen Kenntnisse können wir als gut bezeichnen" klingt sehr distanziert (Note 3?), eigentlich heißt es z.B: sie hat sich mit sehr gutem Erfolg alle Kenntnisse und Fertigkeiten einer ...-Kauffrau erworben.
"kennen gelernt" schreibt man auch nicht mehr, dazu gibt es ja ein Urteil:
"Wenn auch die von der Arbeitgeberin gewählte Formulierung "wir haben Frau X. als eine freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin kennengelernt" sich nicht abwertend anhört, wird der Arbeitnehmerin damit jedoch gerade nicht bescheinigt, dass sei eine tatsächlich "freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin" gewesen ist, denn der Gebrauch des Wortes "kennengelernt" drückt stets das Nichtvorhandensein der im Kontext aufgeführten Fähigkeit oder Eigenschaft aus, wie von Seiten der Germanisten in einer ganzen Reihe von Schriften mit Untersuchungen zur Zeugnissprache eindrucksvoll belegt worden ist. - LAG Hamm 27.4.2000 - 4 Sa 1018/99"
Vielleicht solltest du das Zeugnis mal komplett professionell analysieren lassen, bei arbeitszeugnis.de ist das für 19 Euro möglich.