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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: orange am Juni 19, 2007, 15:40:03 Nachmittag

Titel: Formulierung / Beurteilung
Beitrag von: orange am Juni 19, 2007, 15:40:03 Nachmittag
Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich mein Arbeitsverhältnis per Aufhebungsvertrag auflösen werde, möchte ich mir ein Abschließendes Zeunis angelehnt an das Zwischenzeugnis, welches ich mir zu Beginn meiner Elternzeit ausstellen lies. Ein paar Vormulierungen sind mir nicht ganz klar, ob diese in Ordnung sind, bzw. wie diese vom Leser Verstanden werden.

1) Sie findet sich in neuen Projekten stets gut zurecht und ist auch in der Lage, komplizierte Zusammenhänge zu erfassen.

2) Frau ... arbeitet mit viel Engagement und Eigeninitiative. Auch hohe Belastungen bewältigt sie gut. Ihre Urteilsfähigkeit ist geprägt durch klare und logische Gedankenführung, die sie zu sicheren Urteilen befähigt. Frau ... arbeitet stets zuverlässig, gewissenhaft und genau.

3) Sie beherrscht ihren Aufgabenbereich sicher und findet optimale Lösungen. Sie erfüllt die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Ihr persönliches Verhalten ist vorbildlich.

Wie könnte eine Formulierung aussehen, die Aussagt, dass die Arbeitnehmerin per Aufhebungsvertrag das Arbeitsverhältnis beendet, da sie mittlerweile einen anderen Wohnsitz hat und vor Ort nicht mehr arbeiten kann.

Über eine schnelle Information würde ich mich sehr freuen.
Titel: Formulierung / Beurteilung
Beitrag von: Maggy am Juni 19, 2007, 20:43:44 Nachmittag
Klare Sache, das sind alles Standard-Textbausteine, die du auch in der Datenbank findest: http://www.arbeitszeugnis.de/neuesuche/demo.php

Zum Beispiel:
 
Zitat
1) Sie findet sich in neuen Projekten stets gut zurecht und ist auch in der Lage, komplizierte Zusammenhänge zu erfassen.

(Im Original: ...findet sich in neuen Situationen zurecht und ist auch in der Lage, komplizierte Zusammenhänge zu erfassen" = Auffassungsgabe Note 3, bei dir leicht aufgewertet).
Insgesamt liegen die Wertungen alle im Bereich Note 2 bis Note 3.
 
Aber wenn ein Zeugnis nur aus aneinandergereihten Textbausteinen besteht und gar nichts Persönliches aussagt, z.B. zum Erfolg, ist das je nach Beruf natürlich nicht wirklich überzeugend.  Etwas auffällig ist z.B. auch die ausgesprochen knappe Verhaltensbewertung ("Ihr persönliches Verhalten ist vorbildlich").  Hier sollten zumindest die Kontaktpersonen genannt sein ("Vorgesetzte und Kollegen").
 
Zitat
Wie könnte eine Formulierung aussehen, die Aussagt, dass die Arbeitnehmerin per Aufhebungsvertrag das Arbeitsverhältnis beendet, da sie mittlerweile einen anderen Wohnsitz hat und vor Ort nicht mehr arbeiten kann.

Ein Aufhebungsvertrag wird üblicherweise so erwähnt: "Das Arbeitsverhältnis endet im beiderseitigen besten Einvernehmen".

Hier könnte man ergänzend schreiben: "Das Arbeitsverhältnis endet auf Veranlassung von Frau X im beiderseitigen besten Einvernehmen zum heutigen Tage". Wir bedauern ihre Entscheidung, haben aber Verständnis dafür, dass sie aus familiären Gründen zu einem näher an ihrem neuen Wohnort gelegenen Arbeitgeber wechseln möchte".

Ich schreibe das alles hier unter gaaaanz großem Vorbehalt, denn ich kenne weder deinen Beruf oder die Branche noch die Beschäftigungsdauer. Ein Arbeitszeugnis ist eine recht komplizierte Sache, daher solltest du dich ggf. von jemandem beraten lassen, der das ganze Zeugnis kennt. Bei arbeitszeugnis.de gibt es eine Reihe von Dienstleistungen hierzu, z.B. den "Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen", siehe http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php.
Titel: Formulierung / Beurteilung
Beitrag von: orange am Juni 19, 2007, 22:42:56 Nachmittag
Hallo Maggy,

vielen Dank für die Info.

Ich arbeite als Produktdesignerin / Industriedesignerin in einem Designbüro (Insgesamt sind wir 5 Personen). Die Dauer der Beschäftigung war zum Ausstellungszeitpunkt ziemlich genau 3 Jahre. Für das Abschließende Zeugniss sind es jetzt durch Elternzeit + 3 Jahre, also 6 Jahre.

Ändert diese Info etwas an Deiner Aussage?
Titel: Formulierung / Beurteilung
Beitrag von: Mike am Juni 21, 2007, 00:34:22 Vormittag
Zitat
Ich arbeite als Produktdesignerin / Industriedesignerin in einem Designbüro

Dazu passen diese Textbausteine eigentlich nicht so recht. D.h. ein Zeugnis sollte immer auch auf die beruflichen Anforderungen eingehen, bei dir z.B. Kreativität, Kundenzufriedenheit usw.  Es ist schon klar, dass Arbeitgeber die Zeugniserstellung schnell abhaken wollen, sie haben ja nichts mehr davor. Aber umso wichtiger ist es, dass dann der Arbeitnehmer selbst aktiv wird und um Ergänzung oder Änderungen bittet.