Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: JeanyPat am Juni 22, 2007, 15:54:05 Nachmittag
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Hallo,
Ich habe meinen letzten Arbeitgeber nach 19 Jahren mit einer Abfindung verlassen und folgendes Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen:
Name und Zeitraum den ich bei der Firma verbracht habe.
Dann genaue Tätigkeitsbeschreibung.
dann:
Frau XXX war eine sehr fleißige Mitarbeiterin, die ihre Aufgaben stets in kurzer Zeit erledigte. Ihre Arbeiten führte sie sehr sorgfältig und rationell aus, und mit der Güte ihrer Arbeitsergebnisse waren wir jederzeit besonders zufrieden.
Besonders zeichnete sich Frau XXX durch übersurchschnittliche Auffassungsgabe, Belastbarkeit, Vielseitigkeit und Initiative. Sie war an allen geschäftlichen Vorgängen stark interessiert und arbeitete sehr selbständig.
Auf Grund ihres freundlichen Wesens und ihrer Bereitschaft zur Zusammenarbeit war sie überall beliebt.
Ihre Führung und ihr verhalten gegenüber den Vorgesetzten und zu den Mitarbeitern war stets vorbildlich.
FRau XXX verließ unser Unternehmen in bestem gegenseitigem Einvernehmen mit ablauf des 30.04.07.
Wir bedauern außerordentlich, diese hervorragende Mitarbeiterin zu verlieren und können sie jederzeit bestens empfehlen.
Für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir Frau XXX alles Gute.
xxx, den 30.04.2007
UNTERSCHRIFT UNTERSCHRIFT
NAME NAME
Abteilungsleiterin/Personal Sachbearbeiter/Personal
so, nun wollte ich fragen ob dieses Zeugnis ok ist, kommt mir (mal abgesehen von den 2 Seiten Tätigkeitsbeschreibung) recht kurz vor.
Grüßles Jeany
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Zunächst mal seher ich nur vier Sätze zur Leistung. Das ist für fast 20 Jahre natürlich megakurz und sieht so aus als sei das Leistungsniveau sehr gering gewesen. Dann fällt u.a. noch auf, dass wichtigen Punkten gar nichts gesagt wird, z.B. zum Wissen.
Die Zufriedenheitsaussage ("jederzeit besonders zufrieden") muss sich auf ALLE Leistungsaspekte beziehen, nicht nur auf die Güte Arbeitsergebnisse. Denn die Qualität ist nur einer von bis zu sechs Leistungsaspekten, die mit der Zufriedenheitsformel zu einer Gesamtnote zusammen gefasst werden (neben Engagement, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsweise und konkreten Erfolgen).
Ich sehe auch keine Dank, trotz der langen Beschäftigungszeit. Und was soll das wiederholt bescheinigte "Interesse"?? Das sollte doch wohl selbstverständlich sein, normalerweise steht das nur in AZUBI-Zeugnissen.
Ich sage all das aber nur unter großem Vorbehalt, ich kenne ja den Beruf und die Aufgaben nicht. Jeder Beruf stellt andere Anforderungen, darauf muss das Zeugnis ja auch eingehen.
Ich würde dir empfehlen, dich bei einem Zeugnisdienstleister (wie arbeitszeugnis.de) professionell beraten und betreuen zu lassen. Die Hilfsangebote reichen von einer vollständigen Analyse bis zur Bereitstellung einer verbesserten, unterschriftsreifen Zeugnisfassung, die man beim Arbeitgeber als Formulierungsvorschlag einreichen kann.
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Hallo Jeany,
ich bin kein Experte, aber das mit dem Interesse und "war überall beliebt" klingt mir seltsam, muß aber nichts heißen.
Wenn du wirklich zwei Seiten Tätigkeitsbeschreibung hast, heißt das dann insgesamt drei Seiten?
Ich will keine Werbung machen, aber ich würde dir vorschlagen das gesamte Zeugnis testen zu lassen. Als ich den Entwurf für mein Zeugnis bekommen habe, kam es mir nur an einer Stelle etwas seltsam vor, trotzdem habe ich es testen lassen und war total überrascht wie mangelhaft der Entwurf war. Meiner Meinung nach habe ich die 39€ (Schnelltest mit Verbesseurngsvorschlägen) sehr gut in meine Zukunft investiert, da ich mit dem Entwurf nirgendwo überhaupt ein Gespräch bekommen hätte.
Ein Punkt war z.B. ein ziemliches Ungleichgewicht der Tätigkeiten und der Bewertung, was bei dir m.E. auch zu vermuten ist.
Mir kommt es also auch recht kurz vor. Die Leistungszusammenfassung (...alle Aufgaben ... zur voll(s)ten Zufriedenheit..) fehlt z.B. auch!
Der Text klingt außerdem fast 100% so wie hier: http://www.knoop.de/Arb-Zeugn.htm
Grüße
Harry