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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: kalmar am Mai 31, 2006, 21:40:10 Nachmittag

Titel: Miserables Zeugnis
Beitrag von: kalmar am Mai 31, 2006, 21:40:10 Nachmittag
Hallo zusammen,

ich habe von meinem früheren Arbeitgeber (Universität) ein Arbeitszeugnis erhalten, von dem ich ziemlich sicher bin, dass es unbegründet sehr schlecht ist. Ich würde Euch aber trotzdem gerne auch um Eure Meinung bitten. Was könnte man da alles "hinein interpretieren"?

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Empfehlungsschreiben

Frau Mag. xxx, geboren am xxx in xxx, war vom 27.09.2004 bis 30.06.2005 im Rahmen eines Teilzeitvertrags als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut xxx beschäftigt. Das Aufgabengebiet von Frau Mag. xxx umfasste folgende Tätigkeiten:

1. Forschung:
Aufgrund ihres frühzeitigen Ausscheidens des 4-jährigen Dienstvertrages war Frau xxx in der Forschung nicht wesentlich aktiv.

...

Frau xxx hat die ihr übertragenen Aufgaben im Rahmen ihrer Fähigkeiten erledigt, zeichnete sich durch eine selbständige und ruhige Arbeitsweise aus und verfolgte ihre Ziele konsequent.

Frau Mag. xxx verlässt aus persönlichen Gründen das Institut xxx mit Ende des Sommersemesters 2005. Wir bedauern ihre Entscheidung und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

München 2005

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Vielen Dank!
kalmar
Titel: Miserables Zeugnis
Beitrag von: Klaus Schiller am Juni 02, 2006, 11:14:48 Vormittag
Zunächst handelt es nicht um ein Zeugnis, sondern - siehe Überschrift - um ein "Empfehlungsschreiben". Gemessen an den Anforderungen an ein qualifiziertes Arbeitszeugnis würden zahlreiche wichtige Aspekte fehlen (u.a. Motivation, Fähigkeiten, Wissen..). Dies lässt den Rückschluss zu, dass diese Leistungen "nicht der Rede wert" waren. Einen Überblick über die Struktur eines vollständigen Zeugnisses finden Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf.

Unabhängig davon ist der Text alles andere als eine Empfehlung. Unvorteilhaft sind insbesondere die rot markierten Stellen:

1. Forschung:
Aufgrund ihres frühzeitigen Ausscheidens des 4-jährigen Dienstvertrages war Frau xxx in der Forschung  nicht wesentlich aktiv.

Frau xxx hat die ihr übertragenen Aufgaben im Rahmen ihrer (geringen) Fähigkeiten erledigt, zeichnete sich durch eine selbständige und ruhige Arbeitsweise aus und verfolgte ihre Ziele konsequent (erreichte sie aber nicht).