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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Lara am April 02, 2008, 15:56:43 Nachmittag

Titel: Gliederungspunkte bzw. Aufzählungszeichen beim Tätigkeiten zulässig/üblich?
Beitrag von: Lara am April 02, 2008, 15:56:43 Nachmittag
Hi,
kann mir jemand sagen,

ob in Zeugnissen bei der Aufgabenbeschreibung die Gliederungsform (Gliederungspunkte oder Aufzählungszeichen ) statt ausgeschriebener Sätze in Ordnung ist?
Es handelt sich jedoch nicht um ein Praktikumszeugnis oder Zwischenzeugnis, sondern Endzeugnis.

In der einschlägigen Zeugnis-Literatur finde ich fast nur Beispiele, in denen die Tätigkeiten lang und breit in ganzen Sätzen wiedergegeben werden. Meist wird in diesen Zeugnissen eine Beschäftigungszeit von 2-4 Jahren beschrieben, wo höchstens 1-2 unterschiedliche Aufgabengebiete untergebracht wurden.

Da ich wesentlich länger (15 Jahre) und in diesem Zeitraum 5 verschiedene Aufgabengebiete innehatte, würde diese Form (ganze Sätze, "lyrische" Form)  
a) den Umfang meiner Tätigkeitskeitsaufzählungen  (und letztlich damit auch das gesamte Zeugnis) enorm vergrößern
b) und nicht  unbedingt die Übersichtlichkeit (schnelle Lesbarkeit) gewährleisten.

Dies würde für die Anwendung von Gliederungspunkten bei den Tätigkeitsbeschreibungen sprechen,
wenn hier nicht der "mögliche" Makel den formal üblichen Erscheinungsbild eines Zeugnisses entgegenspräche?

Kann ein sehr gutes Zeugnis Gliederungspunkte enthalten?
Leistungs- und Verhaltensbeurteilung wird natürlich in ganzen Sätzen, der zeugnisüblichen Machart geschrieben werden.


 
Titel: Re: Gliederungspunkte bzw. Aufzählungszeichen beim Tätigkeiten zulässig/üblich?
Beitrag von: Maggy am April 03, 2008, 05:11:15 Vormittag
Solche Spiegelstriche sind absolut üblich und auch sehr sinnvoll. Wenn man anderthalb bis zwei Sätzen prallen Fließtext sieht, hat man doch meist schon keine Lust mehr, das alles zu lesen. Außerdem wird das Zeugnis dadurch stilistisch sehr eintönig ("Zu ihren Aufgaben gehört ... und ...; dann ist sie noch für ... zuständig. Außerdem obliegt ihr ...; darüberhinaus ist sie mit ... betraut....")
Eine Aufgabenbeschreibung in Spiegelstrichen unterteilt das Zeugnis sehr übersichtlich in Werdegang (vor der Auflistung), Aufgaben und Wertung. Die Wertung sollte dann auch noch mal durch Absätze unterteilt sein in Leistungsbewertung, Verhaltensbewertung und Schlussteil (Dank, Bedauern, Zukunftswünsche). Dann kann jeder Leser auf einen Blick das heraussuchen, was ihn am meisten interessiert, seien es die Aufgaben, die Gesamnote oder der Beendigungsgrund. Genauer steht das hier in der Übersicht: http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf (http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf).

Wenn du es ganz genau recherchieren willst: Bei solchen Fachfragen zum Arbeitszeugnis kann ich nur wärmstens den Weuster empfehlen ("Arbeitszeugnisse in Textbausteinen", Boorberg Verlag), er geht auf den ersten 200 Seiten sehr fundiert auf alle Einzelheiten ein, auch auf die formalen. Die zweiten 200 Seiten sind dann Formulierungbeipiele. Das ist DAS Fachbuch für Personalprofis. Schau mal hinein, wenn du in einem gut sortierten Buchladen stehst,  im Weuster gibt es auch einen ausführlichen Beitrag über die Aufgabenbeschreibung.