Arbeitszeugnis Forum

Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Chris am März 13, 2009, 20:14:31 Nachmittag

Titel: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: Chris am März 13, 2009, 20:14:31 Nachmittag
Hallo,

habe vor einer Woche ein eher mieses Zeugnis von meinem Arbeitgeber bekommen. Habe es bei bei arbeitszeugnis.de analysieren lassen. Dabei wurde u.a. eine nur befriedigende Arbeitsweise und Gesamtleistung festgestellt. Ausserdem wird die Verschlüsselungstechnik "beredtes Schweigen" (es fehlen Bemerkungen zu Arbeitsbefähigung, Arbeitsbereitschaft und Fachwissen, Beendigungs- Dankesformel) verwendet. Dann ist das Zeugnis von arbeitszeugnis.de insgesamt auch als "widersprüchlich" (habe z.b. sehr gute Zukunftswünsche bekommen) "pauschal und unpersönlich" gewertet worden.

Jetzt ist die Frage: ich bin zum 30.9. 2008 ausgeschieden - Macht es Sinn jetzt noch mal reumütig anzurufen und die Gründe für die schlechte Bewertung zu erfragen?

Danke für eure/Ihre Ratschläge im Voraus!

Grüße,
Chris
Titel: Re: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: Mike am März 13, 2009, 21:02:19 Nachmittag
Du bist spät dran. Um so was sollte man sich gleich kümmern, ab einem halben Jahr wird es eng, der Arbeitgeber muss dann nicht mehr unbedingt reagieren, selbst wenn der Anspruch auf Berichtigung berechtigt ist. Damit will ich dich nicht beunruhigen, sondern nur anschubsen: jetzt oder nie... 

D.h. erstmal musst du überlegen, wie deine Leistungen objektiv zu bewerten ist. Wäre eine schlechte Wertung gerechtfertigt? Wenn nicht, kannst du um eine Berichtigung bitten bzw. diese einfordern, mit Verweis auf deine nachweislich bessere Leistung. Vielleicht war es keine Absicht. Obwohl: kein Dank, kein Bedauern, das klingt nach Streit?!
Titel: Re: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: chris am März 14, 2009, 11:24:02 Vormittag
also dass sie die zeugnisse so spät verschicken ist wohl normal, bei meinem sehr guten vorgänger kam es auch so spät. das es keine absicht war glaub ich ehrlich gesagt leider nicht. gegen ende war der druck recht groß und die stimmung nicht gut, so dass ich mich krankschreiben lassen musste, auch weil ich noch zeit zum wohnortwechsel brauchte.

dann ist der arbeitgeber auch wirklich nicht einer von den kleinen mittelständischen firmen - die haben das zeugnis mit ziemlicher sicherheit ganz bewusst so verfasst. streit gab es offiziell keinen, das würde nicht zum vornehmen stil des arbeitgebers passen - wie gesagt: beredtes schweigen ist eher das stichwort...

hatte mit dem abteilungsleiter trotz allem ein (gefühltes) mehr oder weniger gutes verhältnis. auf nachfrage hatte der mir auch schon das zwischenzeugnis korrigiert (gesamtwertung da: "in jeder hinsicht zur vollen zufriedenheit").

objektiv würde ich mir eher eine 2,5 geben und mindestens die arbeitsbereitschaft höher einstufen...
Titel: Re: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: noob am März 19, 2009, 21:47:04 Nachmittag
hallo,
habe gerade den Thread gelesen und habe noch ne Frage dazu. Wie ist es denn, wenn man ca. 3 Monate nach Arbeitsverhältnisende Klage beim Arbeitsgericht wegen einem Zeugnis einlegt. Wird es dann auch nach ungefähr einem halben Jahr nach Ende des Arbeitsverhältnisses eng oder gelten dann die 3 Jahre Verjährung?
Titel: Re: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: SuSe65 am März 20, 2009, 00:09:21 Vormittag
Die drei Jahre gelten für den Zeugnisanspruch. Wenn ein Zeugnis ausgestellt wurde, kann man einen Berichtigungsanspruch haben. Arbeitsgerichte haben mal nach 6, mal nach 10 Monaten entschieden, dass der Arbeitnehmer zu lange gewartet hat. Das gilt aber erst ab Zeitpunkt des Erhaltes. Wer sein Zeugsni erst sechs Monate verspätet bekommt kann ja nicht anders als es dann erst reklamieren.
Titel: Re: Mieses Zeugnis bekommen - Was tun?
Beitrag von: noob am März 20, 2009, 13:15:26 Nachmittag
also muss der Betrieb ein Zeugnis mit beispielsweise Rechtschreibfehlern nach ca. 8 Monaten der Ausstellung nicht mehr korrigieren, trotz dass man Klage eingereicht hat und der Schriftverkehr zwischen Anwalt und Betrieb sich auch über Monate hinweggezogen hat und immer wieder in den Arbeitszeugnissen, die zwischenzeitlich zur Korrektur ausgehändigt wurden, solche Fehler enthalten waren bzw. ganze Sätze vergessen wurden?