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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Nicole am Juni 10, 2010, 17:07:59 Nachmittag

Titel: Was heißt "bereitwillig"?
Beitrag von: Nicole am Juni 10, 2010, 17:07:59 Nachmittag
Hallo!

Ich habe in meinem Zeugnis folgende Formulierung stehen:

Frau .... hat die ihr übertragenen Aufgaben bereitwillig, zuverlässig und ehrlich zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt. Ihr Verhalten gegenüber Kunden und der Geschäftsleitung war stets einwandfrei.
Wir bedauern, dass wir das Arbeitsverhältnis mit Frau ... aus betriebsbedingten Gründen fristgemäß zum ... kündigen mussten.
Für die erbrachte Arbeitsleistung danken wir Frau ... und wünschen ihr in privater und beruflicher Hinsicht alles Gute.

Das ist der Abschnitt in meinem Zeugnis über meine Arbeitsleistung. Mit der Aufzählung meiner Arbeitsbereiche bin ich im großen und ganzen einverstanden. Nur dieser Absatz macht mich irgendwie stutzig. War über 8 Jahre als kaufm. Angestellte in dem Unternehmen, wurde krank, habe Reha bewilligt bekommen und wurde rausgeschmissen.
Und der Begriff "bereitwillig" klingt für mich eher nach "widerwillig". Habe leider auch nach längerem googeln nichts in diesem Zusammenhang finden können.

Was meint ihr? Ist das in Ordnung?
Wäre euch für eine Einschätzung wahnsinnig dankbar!!!

LG, Nicole
Titel: Re: Was heißt "bereitwillig"?
Beitrag von: Veigel65 am Juni 12, 2010, 00:27:45 Vormittag
Über so was kann man ganze Doktorarbeiten schreiben...
"Bereitwillig" heißt so viel wie "gerne", "ohne Weiteres".

Der Satz "bereitwillig, zuverlässig und ehrlich zu unserer vollen Zufriedenheit" ist ein ziemliches Kuddelmuddel. Ehrlichkeit bescheinigt man eigentlich nur Kassieren und dann sollte auch unbedingt ein "stets (ehrlich)" davor stehen.  "volle Zufriedenheit" steht für die Gesamtnote 3. Aber was wird denn sonst noch zur Leistung gesagt? Zu Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsergebnissen? Oder fehlt das alles? Dann wäre die Note 3 nicht glaubwürdig. In den Satz "Ihr Verhalten gegenüber Kunden und der Geschäftsleitung..." fehlen die Kollegen!  Man kann da nur empfehlen, professionellen Rat in Anspruch zu nehmen, z.B. mit dem "Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen" bei arbeitszeugnis.de.