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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Stefanie am Oktober 29, 2013, 21:18:57 Nachmittag

Titel: Wie schlimm ist das Zeugnis?
Beitrag von: Stefanie am Oktober 29, 2013, 21:18:57 Nachmittag
Hallo allerseits,

ich bin neu hier :)

Ich habe eine ganze Zeit lang als feste Freie bei einer Firma gearbeitet. Nach 18 Monaten wollte ich weg und habe gekündigt. Nun haben Sie mir mein Arbeitszeugnis zugeschickt (auf das man als Freiberufler ja eigentlich rechtlich keinen Anspruch hat, es aber natürlich dennoch braucht).

Naja, also bei den Formulierung habe ich ein flaues Gefühl.

Frau S. arbeitete stets kundenorientiert. Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei. Klienten und Externen gegenüber trat sie zuvorkommend auf.

Wir danken ihr für ihren Einsatz und wünschen ihr für ihre berufliche und persönliche Zukunft alles Gute.

Das ist anders, als alle anderen Zeugnisse, die ich habe. Ich habe sonst immer tolle Noten (stets zu unserer vollsten oder vollen Zufriedenheit). Auch ist das Zeugnis etwas komisch aufgebaut. Es beginnt mit einem Satz von wann bis wann ich dort tätig war. Dann folgt ein ganzer Absatz über die Firma, wie viele Standorte sie haben und was genau die Firma macht. Das liest sich wie Werbung. Ich habe so etwas in einem Zeugnis noch nie gelesen!

Dann folgt eine sehr detaillierte Aufführung meiner Tätigkeiten. Das ist eigentlich ganz praktisch. Und dann dieser kurze Absatz, den ich oben aufgeführt habe.

Wie ist eure Meinung? Würde mich sehr interessieren! Danke :)
Titel: Re: Wie schlimm ist das Zeugnis?
Beitrag von: Kalli66 am November 01, 2013, 18:01:39 Nachmittag
Zitat
Nun haben Sie mir mein Arbeitszeugnis zugeschickt (auf das man als Freiberufler ja eigentlich rechtlich keinen Anspruch hat, es aber natürlich dennoch braucht).
Eigentlich haben auch freie Mitarberiter einen Zeugnisanspruch, siehe http://www.arbeitszeugnis.de/faq.php?faqmod=1&katid=11 (3. Frage)

Zitat
Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei. Klienten und Externen gegenüber trat sie zuvorkommend auf.
Die Unterteilung in (unterstellte) Mitarbeiter und (gleichrangige) Kollegen macht nur bei Führungskräften Sinn. Wichtig ist hier, dass die Vorgesetzten nicht an erster Stelle stehen, was bedeuten kann, dass das Verhalten ihnen gegenüber nicht gut war. Mit einem "einwandfrei" entspricht diese Verhaltenbewertung der Note 3-4.

Zitat
Das ist anders, als alle anderen Zeugnisse, die ich habe. Ich habe sonst immer tolle Noten (stets zu unserer vollsten oder vollen Zufriedenheit).
Gibt es diese wichtige Aussage, die die Gesamtnote vergibt, in diesem Zeugnis nicht? Und wird auch zum Fachwissen, zu Fähigkeiten, zum Arbeitserfolg usw. nichts gesagt? Das wären dann große Lücken, die man auch als "beredtes Schweigen" deuten kann (nicht der Rede wert). Dann sollte man den Arbeitgeber um eine Ergänzung bitten.

Zitat
Es beginnt mit einem Satz von wann bis wann ich dort tätig war. Dann folgt ein ganzer Absatz über die Firma, wie viele Standorte sie haben und was genau die Firma macht. Das liest sich wie Werbung. Ich habe so etwas in einem Zeugnis noch nie gelesen!
Solche eine Unternehmensbeschreibugn kann sinnvoll sein, um das Umfeld, in dem du tätig warst, einschätzen zu können. Aber es sollte kein Werbestil sein.

Bei arbeitszeugnis.de kann man den Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen beantragen, der sagt einem im Detail, was fehlt und wie das formuilert sein müsste.
Titel: Re: Wie schlimm ist das Zeugnis?
Beitrag von: Stefanie am November 03, 2013, 18:26:00 Nachmittag
Danke für die Antwort, vor allem auch für den Hinweis, dass auch feste Freie einen Anspruch auf ein Zeugnis haben.

Es stimmt, dass die Bewertung meiner Leistungen komplett fehlt. Eine Gesamtbewertung fehlt ebenfalls.