Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Der Graf am August 09, 2006, 17:33:38 Nachmittag
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Hallo liebes Forum,
im Zuge einer Neubewerbung habe ich mein jetzt einjähriges Zwischenzeugnis (auf eigenen Wunsch aufgrund Vorgesetztenwechsels) ausgekramt und grüble über dessen Note.
Anbei das Zeugnis
Zwischenzeugnis
Herr XXX, geboren am XXX in XXX, ist seit XXX
Mitarbeiter unseres Unternehmens.
Seither ist Herr XXX als Einkäufer innerhalb der Abteilung XXX tätig.
Zu seinen Aufgaben gehören im Wesentlichen:
• Einkaufsseitige Betreuung von Entwicklungsprojekten
• Vertretung des Einkaufs im Simultaneous Engineering Team
• Änderungsmanagement
• Abschluss von Entwicklungs- und Lieferverträgen
Herr XXX ist ein besonders einsatzfreudiger und sehr aktiver Mitarbeiter, der selbständig handelt und Verantwortung für die ihm übertragenen Aufgaben übernimmt. Er realisiert viele sehr gute Ideen und verfügt über umfassende und fundierte Fachkenntnisse, die er erfolgreich in die Praxis umsetzt.
Auf Grund seiner guten Fachkenntnisse in Verbindung mit seiner guten und schnellen
Auffassungsgabe konnte sich Herr XXX problemlos in sein Aufgabengebiet einarbeiten. Herr XXX zeichnet sich durch seine sehr hohe Belastbarkeit aus. Er arbeitet stets zuverlässig und
gründlich und erzielt gute Arbeitsergebnisse, wobei er stets ein sehr großes Arbeitspensum
absolviert. Seine Leistungen sind zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Wir kennen Herrn XXX als freundlichen, sehr teamfähigen und absolut vertrauenswürdigen
Mitarbeiter, der mit Vorgesetzten und Kollegen einen kooperativen Umgang pflegt. Er zeigt ein stets bestimmtes und zugleich kompromissbereites Verhalten und unterstützt seine Kollegen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Seine Fachkompetenz und seine Loyalität machen ihn zu einem allseits geschätzten Mitarbeiter, der bei Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen Vertrauen und Anerkennung genießt. Sein Verhalten ist vorbildlich.
Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX auf Grund eines Vorgesetztenwechsels
erstellt. Wir bedanken uns für die bisherige gute Mitarbeit und freuen uns auf eine weiterhin
erfolgreiche Zusammenarbeit.
Die Leistungen lese ich als 1 - 2, beim Verhalten bin ich mir da nicht so sicher. Maximal 2, eher schlechter. Oder sind da noch gröbere Schnitzer drin?
Vielen Dank vorab
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Bitte stellen Sie möglichst konkrete Fragen! Für komplette Analysen nutzen Sie bitte die Checkliste bzw. den Zeugnistest, beides unter http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php
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Sorry, dann mal meine Fragen ganz konkret:
1. "Auf Grund seiner guten Fachkenntnisse in Verbindung mit seiner guten und schnellen
Auffassungsgabe konnte sich Herr XXX problemlos in sein Aufgabengebiet einarbeiten".
Meine Frage hierzu: Was bedeutet problemlos? Ist das in Verbindung mit den guten Fachkenntnissen (wohl eher eine 2) dann ironisch zu werten oder deute ich das pessimistisch? Weil der Absatz ja mit einer 1, sprich der vollsten Zufriedenheit endet.
2. "der mit Vorgesetzten und Kollegen einen kooperativen Umgang pflegt. Er zeigt ein stets bestimmtes und zugleich kompromissbereites Verhalten und unterstützt seine Kollegen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben."
Was bedeutet kooperativer Umgang? Genausowenig kann ich den Beisatz bez. Unterstützung der Kollegen deuten.
3. "Wir bedanken uns für die bisherige gute Mitarbeit und freuen uns auf eine weiterhin
erfolgreiche Zusammenarbeit. "
Gute Mitarbeit würde ich als 2 deuten, allerdings tue ich mich mit der Differenzierung "wir bedanken uns" und "wir danken ihm" schwer.
Ich hoffe, die drei Fragen waren konkret genug :wink:.
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1. "Auf Grund seiner guten Fachkenntnisse in Verbindung mit seiner guten und schnellen Auffassungsgabe konnte sich Herr XXX problemlos in sein Aufgabengebiet einarbeiten".
Meine Frage hierzu: Was bedeutet problemlos? Ist das in Verbindung mit den guten Fachkenntnissen (wohl eher eine 2) dann ironisch zu werten oder deute ich das pessimistisch? Weil der Absatz ja mit einer 1, sprich der vollsten Zufriedenheit endet.
Die Formulierung ist sicher nicht negativ gemeint. Es ist aber ratsam, in Zeugnissen auf Begriffe wie "ohne Probleme/ problemlos", "ohne Beanstandung", "ohne Tadel" usw. zu verzichten, da hiermit oft indirekt Kritik geübt wird (im Sinne von "zwar ohne Tadel, aber auch ohne Lob" oder "ohne Probleme, aber auch ohne nennenswerten Erfolg").
2. "der mit Vorgesetzten und Kollegen einen kooperativen Umgang pflegt. Er zeigt ein stets bestimmtes und zugleich kompromissbereites Verhalten und unterstützt seine Kollegen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben."
Was bedeutet kooperativer Umgang? Genausowenig kann ich den Beisatz bez. Unterstützung der Kollegen deuten.
Die sind durchaus gängige Aussagen zur Kooperationsbereitschaft/ Teamfähigkeit ohne Auffälligkeiten, z.B. bezogen auf die Unterstützung der Einarbeitung neuer Kollegen.
3. "Wir bedanken uns für die bisherige gute Mitarbeit und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit. "
Gute Mitarbeit würde ich als 2 deuten, allerdings tue ich mich mit der Differenzierung "wir bedanken uns" und "wir danken ihm" schwer.
Der Ausdruck "bedanken uns für die Mitarbeit" findet sich in mehreren Fachbüchern als Formulierungsvorschlag für die Note 4. Diese Formulierung ist reflexiv („sich bedanken“) und beschreibt keine Interaktion. Anders verhält es sich bei der Aussage „wir danken ihr/ihm“, in der dem Gegenüber aktiv Dank entgegengebracht wird. Zudem wird hier nur für die "Mitarbeit" gedankt, was sehr passiv klingt.
Das Zeugnis enthält meiner Ansicht nach schwerwiegendere Auffälligkeiten, z.B. sind Sie als Einkäufer tätig, aber der Kontakt zu Externen (z.B. Lieferanten) und insbesondere relevante Fähigkeiten wie Verhandlungsstärke bleiben unerwähnt. Der Hinweis auf "Kompromissbereitschaft" wirkt hingegen bei Ihrer Stelle kontraproduktiv.
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Stimmt, der explizite Bezug zur Stelle fehlt einfach. Dabei bin ich überzeugt, dass meine Leistungen zu den Besten dort gehören. Schon die
Erstellung des Zw.Z. hat über ein halbes Jahr gedauert. Die Frage, die sich mir stellt: Ist das Zeugnis nun bewußt schlecht ausgestellt oder liegt es an der mangelnden Sorgfalt meiner Personalabteilung.
Ich werde wohl meine Kollegen fragen, die ebenfalls auf eine Zwischenbewertung bestanden haben, ob sich ähnliche Formulierungen bei ihnen finden. Oder eben fehlen.
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In vielen Unternehmen wird die Zeugnisschreibung als lästige Pflicht empfunden. Die durchschnittliche Zeit, die ein Personalsachbearbeiter für die Zeugnisschreibung aufwenden darf, liegt bei grade mal 15 bis 20 Minuten.
Ich kann nur den immer gleich Rat geben: Warten Sie nicht monatelang auf ein 08/15-Zeugnis, sondern werden Sie selbst aktiv: Lassen Sie sich von Fachleuten ein auf Ihre Stelle und Person zugeschnittenes Zeugnis erstellen und reichen Sie es bei der Personalabteilung als Formulierungsvorschlag ein. Dies spart beiden Seiten Zeit und Ärger.
Wir sind Ihnen bei der Zeugniserstellung gern behilflich, siehe http://www.arbeitszeugnis.de/neuentwurf2.php
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I'm not easily imrepssed. . . but that's impressing me! :)