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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: gast am August 14, 2006, 14:43:57 Nachmittag

Titel: versteckte negative Aussagen?
Beitrag von: gast am August 14, 2006, 14:43:57 Nachmittag
Hallo,

die einzelnen Sätze meines Zeugnisses (Arbeitsleistung, Arbeitserfolg u. Arbeitsweise) hören sich super an, in Schulnoten bewertet so 1-2.

Jedoch bringen mich nachfolgende Sätze für die Gesamteinschätzung ins Grübeln:

1. "Er führte die ihm unterstellten Auszubildenden zielbewußt zu überdurchschnittlichen Leistugen."
= ist das was verstecktes dahinter?

2. "Sein Verhalten bei Geschäftspartnern, Kunden, Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets korrekt und einwandfrei."
= bei Kundenkontakten muß der Vorgesetzte ja nicht unbedingt an erster Stelle stehen, oder?

3. "Dieses Zeugnis wurde auf Wunsch von XXX erstellt, da er sich beruflich neu orientieren möchte. Um ihn die Möglichkeit einer qualifizierten Bewerbung zu geben haben wir diesem Wunsch entsprochen. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute."
= Schulnote 3-5 ? und macht das gesamte Arbeitszeugnis schlecht, oder?
Der grammatik. Fehler >um ihn ... zu geben< steht wirklich so drin, kann auch nur einfacher Tippfehler ohne Hintergedanken sein, oder?
Titel: versteckte negative Aussagen?
Beitrag von: Demel am August 15, 2006, 00:06:58 Vormittag
1. "Er führte die ihm unterstellten Auszubildenden zielbewußt zu überdurchschnittlichen Leistugen."
= ist das was verstecktes dahinter?

Nein, das ist ok

2. "Sein Verhalten bei Geschäftspartnern, Kunden, Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets korrekt und einwandfrei."
= bei Kundenkontakten muß der Vorgesetzte ja nicht unbedingt an erster Stelle stehen, oder?

Hauptsache die Vorgesetzten stehen vor den Kollegen. Die Voranstellung der Kunden/ Partner ist im Sinne von "Der Kunde ist König" gemeint. Allgemein gesehen wäre es vorteilhaft, das Verhalten zu Internen und Externen getrennt voneinander zu bewerten. Man ist intern z.B. teamorientiert, loyal, freundlich, nach außen eher kontakt- und verhandlungsstark, höflich usw...
Das "korrekt" sollte man aber ersatzlos streichen, das ist eigentlich eher schwach.
 
3. "Dieses Zeugnis wurde auf Wunsch von XXX erstellt, da er sich beruflich neu orientieren möchte. Um ihn die Möglichkeit einer qualifizierten Bewerbung zu geben haben wir diesem Wunsch entsprochen. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute."
= Schulnote 3-5 ? und macht das gesamte Arbeitszeugnis schlecht, oder?

Das ist in der Tat sehr schwach, Note 4-5. Allein ein fehlender Dank ist schon ein deutliches Zeichen, das was nicht gestimmt hat. Damit distanziert sich ein Arbeitgeber von sonstigen guten Aussagen im Zeugnis.
Der Rechtschreibfehler ist aber sicher keine Absicht.