Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: XY am Juni 12, 2005, 18:26:56 Nachmittag
-
Sehr geehrter Herr Schiller,
ich würde gern von Ihnen wissen, welche Gesamtnote dieser Absatz meines Arbeitszeugnisses repräsentiert.
Vielen Dank und schöne Grüße,
XY
"Frau XY hat sich aufgrund ihrer guten Auffassungsgabe sehr schnell und sicher in ihre Projekte eingearbeitet. Sie entwickelte ein sehr gutes Gespür für die Marke und verfügt über umfassende Fachkenntnisse, die sie jederzeit erfolgreich zur Anwendung brachte. Frau XY zeichnete sich durch eine sichere Urteilsfähigkeit aus und konnte durch das Einbringen neuer Ideen zur optimalen Lösung von Projektthemen und Problemen beitragen.
Die ihr übertragenen Projekte und Aufgaben erledigte Frau XY stets verantwortungsbewusst, selbständig und zu unserer vollen Zufriedenheit."
-
Die von Ihnen zitierten Aussagen beziehen sich auf:
Befähigung:
Frau XY hat sich aufgrund ihrer guten Auffassungsgabe sehr schnell und sicher in ihre Projekte eingearbeitet. Frau XY zeichnete sich durch eine sichere Urteilsfähigkeit aus und konnte durch das Einbringen neuer Ideen zur optimalen Lösung von Projektthemen und Problemen beitragen.
Fachwissen:
Sie entwickelte ein sehr gutes Gespür für die Marke und verfügt über umfassende Fachkenntnisse, die sie jederzeit erfolgreich zur Anwendung brachte.
Arbeitsweise:
Die ihr übertragenen Projekte und Aufgaben erledigte Frau XY stets verantwortungsbewusst, selbständig ...."
Leistungszusammenfassung:
Die ihr übertragenen Projekte und Aufgaben erledigte Frau XY stets verantwortungsbewusst, selbständig und zu unserer vollen Zufriedenheit."
Einen Überblick über die Struktur eines vollständigen Zeugnisses finden Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf.
Dynamische Attribute (engagiert, motiviert, effektiv) fehlen in diesem Abschnitt ebenso wie Aussagen zum Erfolg. Für die Gesamtnote ist die Leistungszusammenfassung (s.o.) entscheidend: "zur vollen Zufriedenheit" =Note 3. Eine veränderte Positionierung des Temporaladverbs "stets" würde die Gesamtnote aufwerten ("...selbständig stets zur vollen Zufriedenheit"=Note 2).
Aber: Ohne Kenntnis der Stelle, der konkreten Aufgaben und der sonstigen wertenden Aussagen lassen sich Zeugnisaussagen leider generell nicht zuverlässig bewerten. Entscheidend ist also der Gesamteindruck. Und selbst dann kann eine Kleinigkeit den Wert des Zeugnisses entscheidend beeinflussen, z.B. wenn einem Arbeitnehmer für die erbrachten Leistungen im Zeugnis nicht gedankt wird.
Ich empfehle Ihnen eine genauere Prüfung des Zeugnisses anhand unserer kostenlosen Checkliste (siehe http://www.arbeitszeugnis.de/presse/checkliste.pdf).
-
Sehr geehrter Herr Schiller,
vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback.
Anhand Ihrer Ausführungen stoße ich auch noch auf weitere Aspekte.
Die Zeugnis wurde für die 6-monatige Tätigkeit als International Assistant Brand Manager im Marketing eines Konsumgüterherstellers ausgestellt.
Es geht wie folgt weiter:
"Frau XY zeigte sich jederzeit kooperativ und hilfsbereit und hat sich sehr gut in das Team integriert. Ihr persönliches Verhalten war stets einwandfrei; Frau XY wurde von Vorgesetzten, Kunden und Kollegen gleichermaßen geschätzt.
Frau XY verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 15. März 2005.
Wir bedauern dies, danken ihr für ihre Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute."
Was sagen Sie hierzu?
Viele Grüße,
XY
-
Zwar klingt es recht reduziert, wenn nur für die "Arbeit" gedankt wird statt z.B. für stets gute Leistungen, vor dem Hintergrund der nur sehr kurzen Beschäftigungszeit sollte dies aber nicht überbewertet werden. Darüber hinaus enthalten die Aussagen keine weiteren Auffälligkeiten.