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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Lea am März 13, 2005, 21:47:39 Nachmittag

Titel: Formulierung des Kündigungsgrunds
Beitrag von: Lea am März 13, 2005, 21:47:39 Nachmittag
Ich bin innerhalb der Probezeit von meinem Arbeitgeber wegen meiner gesundheitlichen Probleme und den damit verbundenen hohen Krankheitstagen gekündigt worden, da eine Besserung meiner Gesundheit auch nicht zu erwarten ist.

Wie müsste oder sollte die Formulierung des Kündigungsgrundes in diesem Falle aussehen??? Würde es negativ bewertet werden, wenn gar kein Kündigungsgrund angegeben ist?
Titel: Formulierung des Kündigungsgrunds
Beitrag von: arbeitszeugnis.de am März 14, 2005, 13:50:09 Nachmittag
Zitat 1: "Da Krankheiten im Zeugnis selten genannt werden, ist klar, dass die Einstellchancen eines so >gebrandmarkten< Arbeitnehmers drastisch sinken. Dies gilt selbstverständlich auch oder vielmehr gerade bei einer nur andeutungsweise erwähnten Krankheit" (Arnulf Weuster und Brigitte Scheer: Arbeitszeugnisse in Textbausteinen, Boorberg Verlag, S. 71).

Eine andeutungsweise Erwähnung wäre z.B.:  "Wir wünschen ihr alles Gute, vor allem Gesundheit."

Zitat 2: "Aussagen über den Gesundheitszustand des Arbeitnehmers gehören im allgemeinen nicht in das Zeugnis. Für den Arbeitnehmer nachteilige Angaben über seinen Gesundheitszustand gehören aber ins Zeugnis, wenn dieser Zustand den Arbeitseinsatz des Arbeitnehmers grundsätzlich beeinflußt und anzunehmen ist, daß der künftige Arbeitgeber an diesen Angaben ein berechtigtes und verständiges Interesse hat. In diesem Sinne wurde eine Klage auf Entfernung der Aussage "Herr X hat trotz seiner sich von Zeit zu Zeit zeigenden gesundheitlichen Schwierigkeiten die ihm übertragenen Arbeiten ..." abgewiesen". - ArbG Hagen 17.4.1969 - 2 Ca 1160/68

Wenn das Zeugnis keinen Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses nennt (z.B. das Arbeitsverhältnis endet betriebsbedingt zum DATUM" oder "Sie verlässt uns auf eigenen Wunsch"), wird dies in der Regel zu Lasten des/der Beurteilten interpretiert (im Sinne von Leistungsschwäche).
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de