Absatz im Zeugniss zur Tätigkeit asl Projektleiter missverständlich?

[fumi]

Hallo miteinander,
ich war 4 Jahre, davon ca 2,5 Jahre als Projektleiter, bei einem Ing.-Dienstleister tätig.
Für das anstehende Zeugniss aufgrund der momentanen Krise soll der Grundtenor beim Zeugniss bei 1- bis 1,5, beim Bereich Projektleiter bei 1,5 bis 2+ liegen.
Folgender Absatz könnte meine Erachtens aber etwas missverständlich sein:
"Als Projektleiter delegierte er die Aufgaben an seine Mitarbeiter entsprechend ihrer Kompetenzen, informierte sie rechtzeitig, vereinbarte realistische Ziele und kontrollierte ergebnissorientiert. Leistung und Teamgeist haben sich in seinem Verantwortungsbereich positiv entwickelt."
Gerade der zweite Satz könnte auch missverstanden werden?
Meinungen dazu würden mich interessieren.
Gruß
Fumi

[Frank]

Hallo Fumi,

der erste Satz in Deinem Zeugnis ist aus meiner Sicht eine etwas unglückliche Mischung aus Tätigkeitsbeschreibung und Beurteilung. Das gehört normalerweise in getrennte Abschnitte. Der Ing.-Dienstleister sollte eigentlich mehr Routine mit dem Formulieren haben.
Die Benotung in beiden Sätzten ist alles andere als 1 bis 2! Es fehlt jede Art von Begeisterung und Wohlwollen! Vielleicht kannst Du noch was ändern lassen, z.B. durch Ergänzen mit Superlativen wie "sehr", "äußerst" etc.
Ansonsten hilft es Dir bei der Jobsuche mehr, wenn Du von dem Unternehmen, in dem Du eingesetzt warst, ein Top-Zeugnis bekommst!
Gruß
Frank

[Demel]

Ich kenne die Aussagen, das sind abgewandelte Textbausteine, allerdings von verschiedenen Autoren. Das ist ungewöhnlich.

In einem Fachbuch für Pflegeberufe heißt es:
Er hat seinen Verantwortungsbereich bestens organisiert und effizient ausgerichtet. Mit seinen Mitarbeitern hat er klar formulierte und realistische Ziele vereinbart. Er kontrolliert ergebnisorientiert und erzielt sehr gute Resultate.

Bei Weuster/Scheer heißt es:
Er delegierte angemessen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung und förderte so die Selbständigkeit seiner Mitarbeiter.

Bei Haufe heißt es:
Er delegiert Routineaufgaben effektiv, setzt jeden Mitarbeiter entsprechend seiner Fähigkeiten ein und sorgt für dessen berufliche Weiterentwicklung. Daher wird er als Führungskraft sehr geschätzt.

Bei Hesse/Schrader heißt es (Note 2):
Unter seiner Leitung haben sich Leistung und Teamgeist in seinem Verantwortungsbereich innerhalb kurzer Zeit positiv entwickelt.

Das macht also einen ziemlich zusammen gewürfelten Eindruck.

[Fumi]

Danke für eure Meinungen.
Bestätigt meinen Eindruck, daß mein AG eigentlich ein positves Zeugniss schreiben wollte, dabei in der Eile aber Textbausteile etwas willkürlich platzierte bzw diesen hier angehängt hat.
Und vielleicht doch nicht soviel Routine hat.
Denn dieser Absatz kommt nach dem Verhalten zu Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden!
Und deutlich nach diesem Absatz, der in sich besser, für mich aber auch nicht ohne Fallstricke aussieht:
"Herr Fumi verfügt über überdurchschnittliche Fachkenntnisse und erzielte daher sehr gute Erfolge. Er arbeitete äußerst ideenreich, selbstständig und sorgfältig. Auch in schwierigen Situationen war er immer belastbar und dabei jederzeit umsichtig und besonnen. Mit seinen Leistungen waren wir stets sehr zufrieden."
Das ganze Zeugniss soll ja nicht gepostet werden;-)
Glücklicherweise ist es auch nur ein Entwurf und damit überläßt er mir scheinbar die Arbeit, daraus ein stimmiges Werk zu machen;-)
Zustimmung?
Gruß
Fumi