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Schlechtes Zeugnis aus Bewerbung rausnehmen ?
Kallil66:
Der Berichtigungsanspruch ist recht schnell verwirkt, siehe z.B. die folgenden urteile:
Der Anspruch auf Erteilung eines qualifizierten Zeugnisses unterliegt, wie jeder schuldrechtliche Anspruch, der Verwirkung. Der Arbeitnehmer hat, nach der Arbeitgeber ihm ein Zeugnis übersandte, zehn Monate lang nichts unternommen, um seinen Anspruch auf Erteilung eines vollständigen Zeugnisses weiterzuverfolgen. Schon dieser Zeitraum reicht aus, um die erste Voraussetzung der Verwirkung, das sog. Zeitmoment, zu erfüllen. Der Zeitaspekt wird auch unterstrichen dadurch, daß der Anspruch auf Zeugniserteilung regelmäßig von tariflichen Ausschlußklauseln erfaßt wird. - BAG 17.2.1988 - 5 AZR 638/86
Der Anspruch auf Erteilung bzw. Berichtigung eines qualifizierten Zeugnisses unterliegt der Verwirkung. Die Verwirkung tritt ein, wenn der Arbeitnehmer den vermeintlichen Anspruch 11 Monate lang trotz anwaltlicher Fristsetzung mit Klageandrohung nicht mehr verfolgt (Zeitmoment), die begehrte Formulierung "zur vollsten Zufriedenheit" schon sprachlich unmöglich ist und eine weitere positive Hervorhebung durch das Dauermoment "stets" ursprünglich nicht verfolgt wurde (Umstandsmoment). - LAG Düsseldorf 11.11.1994 - 17 Sa 1158/94
Auch der Berichtigungsanspruch unterliegt der Verwirkung. Der bloße Zeitablauf von mehr als 2 Monaten bewirkt jedoch nicht allein, daß ein Anspruch verwirkt. Es kann nicht unberücksichtigt bleiben, daß zum Zeitpunkt der Zeugniserteilung das Kündigungsschutzverfahren gerade erst beendet gewesen ist. - LAG Hamm 16.3.1989 - 12 (13) Sa 1149/88
Daniel:
Bedeutet das Fehlen eines Zeugnisses immer etwas Negatives oder kann es durch ein älteres sehr gutes Zeugnis bedeutungslos werden-wenn dies überzeugend genug ist?
Demel:
In erster Linie ist der Zweck eines Zeugnisses, zu bescheinigen, dass die Angaben im Lebenslauf stimmen und man für die dort genannten Unternehmen in den genannten Funktionen tätig war. Wenn in der Bewerbungsmappe ein Zeugnis fehlt, fällt das in der Regel doppelt negativ auf. Zum einen, weil die Unterlagen unvollständig sind, zum anderen weil der Verdacht aufkommen kann, dass der Bewerber etwas zu verbergen hat.
Daniel:
Welche Bedeutung haben beigefügte Dokumente wie Zertifikate-Motivationsseminar-, Urkunden Hygieneschulung, Zertifikat -English Beginners- für die Beurteilung eines Arbeitszeugnis. Können diese es aufwerten oder ist dies eher belanglos ?
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