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gelernt zu schätzen ?

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Busfahrer:
Verehrte Forengemeinde,

seit Mai letzten Jahres habe ich einen 400 Euro Job bei einen Busunternehmen.

Das Arbeitsamt wünscht die Aufnahme einer Vollzeitstelle, daher bat ich den Chef der Busfirma um ein Zeugnis.
Ich bin nach wie vor ungekündigt bei der Firma beschäftigt.

Der letzte Satz :  "Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen ist stets einwandfrei."
Das ist okay. Das ist entweder "gut" oder "sehr gut".

Der vorletzte Satz : " Herr S. führt alle, ihm übertragenen Arbeiten, stets zur unserer vollsten Zufriedenheit durch."
Das ist auch okay für mich. (Stets zur vollsten Zufriedenheit = gut/sehr gut.)

Aber der Satz davor, der ist seltsam:

"Herr S wird überwiegend bei der Einzelbeförderung im Behindertenverkehr eingesetzt,
wo wir seine überaus große Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit (z. B. in der Vorbereitung) zu schätzen gelernt haben."

Ist das nicht übertrieben positiv geschrieben ?
Ich blick da nicht durch..
Bitte um Kritik, Danke.

Demel:
Ja, das klingt an sich alles ganz gut. Man kann bemäkeln, dass der folgende Einschub abwertend gedeutet werden könnte:


--- Zitat ---Herr S. führt alle, ihm übertragenen Arbeiten, stets zur unserer vollsten Zufriedenheit durch.
--- Ende Zitat ---

Entweder alle (auch die selbst erkannten) Aufgaben oder nur die, die ausdrücklich übertragen wurden. In der Zeugnissprache gibt es Aussagen, bei denen ganau dieser Einschub abwertend gemeint ist.
Wenn du auf der Startseite von arbeitszeugnis.de im Feld "Knacken sie den Zeugniscode" die Aussage "Arbeiten, die ihm übertragen wurden" eingibst, kriegst du einige Negativbeispiele. Aber ich nehme an, das dein Zeugnis an anderer Stelle auf die Motivation eingeht. 

Busfahrer:
Das versteh ich auch nicht.

Ein Busfahrer führt keine selbst erkannten Aufgaben aus.
Man bekommt einen Auftrag:
Fahren Sie nach A, holen Person B ab, bringen diese an Ort C und kehren zurück zur Firma.
Und das wars dann.
 

Kalli66:
Das ist halt Zeugnisdeutsch, das steht in vielen Zeugnissen so ähnlich. Aber in der Tat ist es in dem Fall etwas unglücklich formuliert. Besser wäre:  Herr S. führt alle Arbeiten stets zur unserer vollsten Zufriedenheit durch.
"Überaus große Zuverlässigkeit" klingt etwas holprig,  deutlicher wäre "große Zuverlässigkeit" (Note 2) oder "sehr große Zuverlässigkeit" (Note 1). Das Zeugnis sollte auf die wichtigen Aspekte eingehen, also Einhaltung von Terminen, stets unfallfreie Fahrt, besonnenheit im Straßenverkehr usw. 

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