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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Bina am Juni 03, 2007, 10:08:02 Vormittag

Titel: Eigene Kündigung in Probezeit - Zeugnis
Beitrag von: Bina am Juni 03, 2007, 10:08:02 Vormittag
Hallo,

ich habe 3 Monate in einem Betrieb gearbeitet, in dem ziemlich seltsame Verhältnisse herrschten. Die Vorgesetzten waren relativ von sich selbst eingenommen, fachliche Kompetenz hielt sich in Grenzen und unter den Kollegen war generell dicke Luft. Selbst verhielt ich mich recht unauffällig und als mir nach kurzer Zeit ein neuer Job angeboten wurde, habe ich sehr schnell und erleichtert die Flucht ergriffen.

Nun habe ich mein Zeugnis bekommen. In einem Briefumschlag ohne Papprücken. Als ich es aus dem Briefkasten entnahm war es schon sehr zerknittert.

Meine Frage(n): Ist es in der Probezeit möglich, einen Mitarbeiter zu beurteilen? Soweit ich weiß, ist das doch eher ungewöhnlich.
Es fehlt ebenso der Kündigungsgrund. Es steht nicht drin, dass ich gegangen bin, sondern einfach nur, dass sie mich als "zuverlässige, fachkompetente Mitarbeiterin verlieren". Kein Bedauern, nichts weiter. Das ist doch ebenso seltsam.

Ich befürchte, das die Dame aus dem Büro einfach keinen Plan von Zeugnissen hat und da mal was runtergetippt hat, was auf andere Arbeitgeber mangelhaft wirkt. Das widerspricht sich komplett mit anderen Zeugnissen von mir, die die Note 1-2 haben.

Hat jemand einen guten Tipp für mich oder einen Link mit einem Musterzeugnis, in dem der Mitarbeiter in der Probezeit selbst gegangen ist? Auf jeden Fall kann ich das Zeugnis so nicht hinnehmen, schon allein der Optik wegen ...

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen und ich bedanke mich im vorraus für eure Hilfe.

Bina
Titel: Eigene Kündigung in Probezeit - Zeugnis
Beitrag von: Katrin62 am Juni 03, 2007, 11:00:26 Vormittag
Den Zeugnisanspruch hast du unabhängig davon, wielange du dann letztlich in einem Job arbeitest. Im Prinzip auch schon nach wenigen Tagen. Dazu gibt es einige Urteile, siehe http://www.arbeitszeugnis.de/urteilsdatenbank.php. Natürlich könntest du das Arbeitsverhältnis im Lebenslauf auch unerwähnt, wenn das keine empfindliche Lücke reißt. Dann brauchst du das Zeugsni nicht.

Das Zeugnis darf gefaltet sein, aber man muss einwandfreie Kopien davon machen können, ohne dass dort Streifen oder Knitter zu sehen sind.

Für den Schlussteil gibt es mehrere Möglichkeiten. Man könnte das Arbeitsverhältnis im Zeugnis als "von vorn herein auf drei Monate befristet" bezeichnen, dann ist der Beendigungsteil kein Problem ("Das Arbeitsverhältnis endet nach Ablauf der vereinbarten Zeit"). Oder man verweist darauf, dass du ein verlockendes Jobangebot angenommen hast ("Sie verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies sehr, da sie während der kurzen Zeit ein hohes Potentiel erkennen ließ. Zugleich haben wir Verständnis, dass sie die ihr gebotene Chance nutzt").
Der Schlussteil ist also nicht das große Problem, aber das ganze Zeugnis sollte in sich stimmig sein.

Bei arbeitszeugnis.de gibt es einige Hilfsangebote, z.B. die kostenlose Checkliste oder den Zeugnistest für 19 Euro (beides unter www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php) oder die Musterzeugnisse (siehe Startseite) oder auch eine Überarbeitung nach deinen Vorgaben (http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php). Dann könntest du die verbesserte Version beim Arbeitgeber als Formulierungsvorschlag einreichen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
LG
Katrin