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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: HermannK am März 16, 2006, 10:26:07 Vormittag

Titel: widersprechende Arbeitszeugnis Formulierung?
Beitrag von: HermannK am März 16, 2006, 10:26:07 Vormittag
Hallo,

habe eine 5-monatige Diplomarbeit in einer Firma absolviert und bekam folgendes Arbeitszeugnis:

Herr XY erledigte alle ihm übertragenen Aufgaben mit Engagement und stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei und gab zu keinerlei Beanstandungen Anlaß.

Der von mir fettgedruckte letzte Halbsatz läßt mich stutzig werden. Im ersten Teil des Satzes wird mir, soweit ich das beurteilen kann, eine sehr gute Note gegeben. Dann wird aber von "keinerlei Beanstandungen" geredet, was im Internet angeblich mit der Note "ausreichend" gehandelt wird.

Soll ich die Firma darauf ansprechen, den letzten Halbsatz wegzulassen oder ist das so OK? Ich muss dazu sagen, dass die Firma von meiner Arbeit begeistert war und ich in der Tat NIE Probleme mit Kollegen und Vorgesetzten hatte.

Danke und Gruß!

Hermann
Titel: widersprechende Arbeitszeugnis Formulierung?
Beitrag von: Klaus Schiller am März 16, 2006, 20:39:54 Nachmittag
Die Aussage ist wiedersprüchlich:
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei (Note 1) und gab zu keinerlei Beanstandungen Anlaß (Note 4).

Widersprüchliche Aussagen wecken generell Misstrauen, da sie Ergebnis einer Nachverhandlung sein könnten, d.h. eine nachträgliche Berichtigung des Zeugnisses hat (nur) teilweise zu einer Verbesserung der Aussagen geführt. Eine Streichung der Aussage ist zu empfehlen. Bevor Sie reklamieren sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle (!) Auffälligkeiten des Zeugnisses kennen. Ich empfehle Ihnen daher eine genauere Prüfung des Zeugnisses anhand unserer kostenlosen Checkliste (siehe http://www.arbeitszeugnis.de/presse/checkliste.pdf) oder anhand eines Zeugnistests für 16 Euro http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php.