Arbeitszeugnis Forum
Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Fragender am Februar 14, 2010, 19:43:34 Nachmittag
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Einmal ein Schluss-Satz (ich ging mit Auflösungsvertrag): "Wir bedauern wirklich sehr, einen so excellenten und profilierten Mitarbeiter zu verlieren. Er hat einen entscheidenden substanziellen Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens geleistet. Wir wünschen Herrn xxx auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg."
Es war ein Großkonzern... Und ich war nicht etwa eine Führungskraft, sondern ein Sachbearbeiter...
Dann noch "Er war auch bei stärkstem Arbeitsaufkommen der Situation jederzeit gewachsen und hat somit die Aufgaben auch unter Zeitdruck stets zu unserer vollsten Zufriedenheit bewältigt."
Und "Auf Grund seiner hohen Flexibilität beherrschte er auch komplexe Aufgabenstellungen par excellence. Die Dokumentation seiner Arbeitsschritte führte er jederzeit fachgerecht und präzise durch."
"Er hat seine Position stets zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeübt und unseren Erwartungen in jeder Hinsicht in bester Weise entsprochen."
Alles Lobeshymnen, wenn man bedenkt, daß ich erst kein Zeugnis bekommen habe und mit dem Rechtsweg gedroht habe schon beachtlich, das ganze. Ich habe den Verdacht, daß das Zeugnis eventuell einen perfekten Mitarbeiter vorgaukelt, wo dann aber jeder skeptisch werden muss - nach dem Motto: "und diese Ikone habt ihr gehen lassen? Da stimmt doch was nicht."
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Da sehe ich einige Widersprüche, z.B. Aussagen, die für einen Sachbearbeiter in einem Großkonzern völlig übertrieben sind (z.B. "Er hat einen entscheidenden substanziellen Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens geleistet"). Auffalend ist z.B. auch, dass scheinbar trotz des Bedauerns über den Verlust eines "so excellenten und profilierten Mitarbeiters" der sehr wichtige Dank fehlt. Möglicherweise hat der Aussteller hier seinem Ärger mit lächerlichen Übertreibungen Luft gemacht (damit will ich deine Leistung keinesfalls schmälern, aber das sollte man bestenfalls einem Vorstandsmitglied bescheinigen). Was aber auch sein kann: diese übertrieben wirkenden Aussagen sind Textbausteine aus der Fachliteratur, vielleicht hat der Verfasser einfach die falschen Aussagen ausgewählt. Da kann man dir nur empfehlen, das Zeugnis von Fachleuten Zeile für Zeile durchchecken zu lassen. Bei arbeitszeugnis.de gibt es dafür den Zeugnistest für 20 Euro.
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Ok, danke, dachte mir da schon das da warscheinlich gehörig was faul ist. Hatte in der Firma mit Mobbing zu kämpfen und zuerst kein Zeugnis bekommen, dann habe ich die Gewerkschaft eingeschaltet und eben einmal an die Personalabteilung und den zuständigen Vorgesetzten unter androhung des Rechtsweges das Zeugnis eingefordert.