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Arbeitszeugnisse => Arbeitszeugnisse => Thema gestartet von: Abedsterter am Oktober 28, 2005, 16:37:48 Nachmittag

Titel: Hilfe – Kann man das so lassen?
Beitrag von: Abedsterter am Oktober 28, 2005, 16:37:48 Nachmittag
Hallo,
ich muss/darf mein Zeugnis selbst erstellen.
Note soll "GUT" sein!

Hier ist ein erster Entwurf. Besonders beim Teil mit der Leistungsbeurteilung bin ich mir unsicher!
Kann man das so lassen?

Wenn man die Fa. wegen Fortbildung verlässt, lässt man wohl das "Bedauern" in der Schlussformulierung weg?

Vielen Dank Eure Hilfe im Voraus!



Herr Jürgen Greve, geboren am 14.07.1973, war vom 01.10.2002 bis 31.10.2005 in unserem Unternehmen als Datenaufbereiter und DTP-Operator für den Bereich Digitale Prepress-Produktion tätig.

Zunächst war er verantwortlich für die Organisation und Pflege der Kundendaten und die Archivierung unserer Bild- und Textdaten mittels diverser Datenbanksystemen.

Aufgrund seines umfangreichen Wissens in den verschiedenen DTP-Programmen, verlagerte sich sein Aufgabenschwerpunkt hin zum Operating in der Digitalen Prepress-Produktion.
Hierbei kamen u.a. folgende Programme zur Anwendung:

- Indesign
(Seitenaufbau, Seitenbearbeitung, Textkorrekturen)

- Xaktuell
(Database-Publishing-Software)

- Photoshop
(Bildbearbeitung - Retuschen, Farbkorrekturen, Composings)
für Offset- und Tiefdruck (u.a Konsumartikel-Verpackungen)

Im Laufe der Zeit übernahm Herr Greve eigenverantwortlich die Abwicklung kompletter Kundenprojekte, mit denen er sich voll identifizierte und die er sorgfältig durchführte.

Er zeigte jederzeit ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative sowie Leistungsbereitschaft.
Herr Greve war ein fachlich kompetenter und verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllte.

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kunden war jederzeit einwandfrei.
Seinen Kollegen war Herr Greve ein beliebter und hilfsbereiter Mitarbeiter.

Herr Greve verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch, um eine Weiterbildung zum
Techniker zu beginnen.

Wir bedanken uns bei Herrn Greve für seine stets gute Arbeit und wünschen ihm beruflich wie privat alles Gute und weiterhin viel Erfolg.



Kiel, 31.10.2005

Lucky Planet GmbH+Co.
PrePress Media
Titel: Hilfe – Kann man das so lassen?
Beitrag von: Klaus Schiller am Oktober 29, 2005, 15:59:39 Nachmittag
Jeder Personaler wird Ihnen davon abraten, ein Zeugnis ohne sachkundige Hilfe selbst zu verfassen. Die Fehlermöglichkeiten sind unbegrenzt und ein Eigenentwurf schnell als solcher erkennbar.

So fehlt u.a. eine detaillierte Aufgabenbeschreibung. Wertungen wie "Aufgrund seines umfangreichen Wissens" gehören in den Leistungsteil. Mehrdeutig sind Aussagen wie z.B. "Kundenprojekte, mit denen er sich voll identifizierte und die er sorgfältig durchführte..." (=aber bei den anderen Aufgaben fehlte diese Sorgfalt). Wichtige Leistungsaspekte bleiben gänzlich unerwähnt, z.B. die Fähigkeiten und der Erfolg, was als "beredtes Schweigen" gedeutet werden kann. Die Aussage „wir bedanken uns“ (statt „wird danken ihm“) wird in der Zeugnissprache generell eher abwertend verstanden. Diese Formulierung ist reflexiv („sich bedanken“) und beschreibt keine Interaktion. Anders verhält es sich bei der Aussage „wir danken ihm“, in der dem Gegenüber aktiv Dank entgegengebracht wird. Bedauert wird das Ausscheiden "aus Fotbildungsgründen" vom Arbeitgeber offentichtlich nicht. Sehr unvorteilhaft ist es auch, die Kollegen aus der zusammenfassenden Verhaltensaussage "Sein Verhalten gegenüber ... war jederzeit einwandfrei" auszuschließen.

Bitte beachten Sie: Dies ist keine vollständige Zeugnisanalyse, sondern nur ein Kommentar zu beispielhaften Auffälligkeiten. Wenn Sie das Zeugnis von Experten aufwerten lassen möchten, um beim Arbeitgeber direkt diese unterschriftsreife, verbesserte Zeugnisfassung als Formulierungsvorschlag einzureichen, finden Sie hier schnelle und günstige Hilfe:
http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php