Autor Thema: Arbeitsverhalten "Kollegen vor Vorgesetzten"?  (Gelesen 3959 mal)

Psychologist

  • Gast
Arbeitsverhalten "Kollegen vor Vorgesetzten"?
« am: Juni 22, 2009, 13:21:55 Nachmittag »
Hallo,

ich hab mir mein Arbeitszeugnis von der Suchtklinik, wo ich über ein Jahr als studentische Nachtwache angetellt war, einmal genauer angesehen. Es beginnt mit der Beschreibung der Klinik, dann kommt die Tätigkeitsbeschreibung. Der darauffolgende Bewertungsabsatz klingt überaus positiv, so kommt das Wörtchen "stets" mehremale vor. Dies deckt sich auch mit dem persönlichen Feedback was ich vom Chef bekommen hatte.
Der letzte Absatz beginnt mit  "Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets umsichtig und engagiert zu unserer vollsten Zufriedenheit. Jederzeit zeigte Hr. XXX ein sehr hohes Maß an Pflichtbewußtsein, Eigeninitiative und Flexibilität".
Bis hierhin ist alles meiner Meinung nach wieder "1". Der letzte Satz ist allerdings "Sein Verhalten im Team war sowohl Kollegen wie auch Vorgesetzten gegenüber stets einwandfrei". Diese Reihenfolgentechnik soll angeblich eine "3-4" bedeuten was ich mir nicht erklären kann wieso. Bei zwei studentische Kollegen steht der gleiche Satz drin. Komisch.....vielleicht war es gar keine Absicht vom Chef?
Und wieso fehlt der Schlußsatz mit den besten Wünschen? Das wundert mich auch ein wenig...


Stoffel78

  • Gast
Re: Arbeitsverhalten "Kollegen vor Vorgesetzten"?
« Antwort #1 am: Juni 22, 2009, 13:40:54 Nachmittag »
Ein "stets" an der ein oder anderen Stelle macht noch kein gutes Zeugnis aus. Decke mal die Aufgabenbeschreibung an, schau dir nur den Leistungsteil an und prüfe, ob man davon auf den Beruf schließen lassen könnte. Wenn nicht, wenn die Wertungen also quasi auch für einen Automechaniker, einen Gärtner oder einen Ingenieur gelten könnte, dann ist es zu pauschal um gut zu sein.

Was schon mal auffällt: Ein Zeugnis sollte eine klare Struktur haben. Aussagen zur Arbeitsbereitschaft (engagiert) und zur Arbeitsweise (umsichtig und engagiert) sollten nicht in einem Satz mit der abschließenden Leistungszusammenfassung zusammen stehen (" zu unserer vollsten Zufriedenheit"). Das muss alles getrennt in einzelnen Sätzen bewertet werdnem, nicht nur mit je einem Wort, wobei erst die Arbeitsbereitschaft kommt, dann die Fähigkeiten, dass das Wissen, dann die Arbeitsweise, dann der Erfolg und dann erst die Zufriedenheitsaussage.

So kommt es dann nämlch auch zu dicken Nachteilen, bei dir ist z.B. das "stets" nicht direkt vor der vollsten Zufriedenheit positioniert, damit ist das auch kein Einserzeugnis mehr.
Werden in der Formulierung zum Verhalten gegenüber Internen die Kollegen entgegen der Hierarchie vor den Vorgesetzten genannt, gilt sies als als Kritik am Verhalten gegenüber den Vorgesetzten (=nicht angemessen). Man nennt das Reihenfolgetechnik. Ob das absichtlich oder versehentlich passiert ist, ist für die Analyse egal. Ich würde empfehlen, solch eine Analyse in Auftrag zu geben, die kostet bei www.arbeitszeugnis.de nur 19,90 Euro.



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