Sehr geehrter Herr Schiller, ich war für 3 Monate als eine Art Kostümdirektorin für eine Opernproduktion auf einem Festival tätig. (d.h. ich war verantwortlich für die termingerechte Anfertigung aller Kostüme incl. Materialeinkauf, Produktionsüberwachung, Einweisung von Ankleidern / Assistenten usw.)
In meinem Arbeitszeugnis stehen zu meiner Arbeitsaufgabe ziemlich unsinnige Dinge und alles in allem kommt mir das ganze Schreiben sehr abenteuerlich vor:
Einleitend kommt mein Name und wie lange und als was ich in dem Unternehmen tätig war, mein Geburtsdat. fehlt allerdings.
Dann kommen 5 Zeilen Eigenwerbung des Festivals, dann kommt zu meiner Arbeitsaufgabe folg. Aufzählung:
-Recherchetätigkeit (von was?)
-Terminkoord. der Anproben
-Werkstattbetreuung (Betreuung? - ich mußte alle notwendigen Informat., Entwürfe, Materialien usw. termingerecht zur Verfügung stellen und in ständ. tel. Kontakt stehen)
-enge Kommunikation mit dem Kostümbildner (liest sich für mich als hätten wir ein Verhältnis)
-künstlerische Umsetzung der Kostüme (finde ich schwierig, das macht man eigentl. als Gewandmeister, das war jedoch nicht mein Job)
-Lesen der Entwürfe (kein Plan was das sein soll?)
-Einkauf und Kostümbearbeitung (Einkauf wovon? / Kostümbearbeitung war auch nicht meine Aufgabe, diese habe ich zusätzlich übernommen, weil die vorgesehene Koll. es nicht beherrschte.)
weiter:
Frau ... arbeitete stets sehr zuverlässig und genau. (ist das im kreativen Bereich angebracht?) Sie beherrschte ihren Arbeitsbereich. (klingt ganz eigenartig, wie gerade mal so - war aber absolut nicht der Fall, im gegenteil, ich mußte gleich 2 ungeeignete Mitarbeiter ersetzen), hatte oft neue Ideen und fand optimale Lösungen.
Sie war eine von Mitarbeitern und Künstlern geschätzte und oft gefragte Ansprechpartnerin. (konnte ich nicht delegieren?)
Sie hat die ihr übertragenen Aufgaben jederzeit zur vollsten Zufridenheit erfüllt.
Wir wünschen Frau ... für die Zukunft beruflich viel Erfolg und persönlich alles Gute.
Sehr geehrter Herr Schiller, bitte teilen Sie mir doch mit, was Sie darüber denken und viell. können Sie richtige Formulierungen nennen, denn ich werde auf jeden Fall ein neues Zeugnis anfordern. So sieht jedenfalls nicht ein Zeugnis aus meinen vergangenen vergleichbaren Tätigkeiten aus.
vielen Dank für Ihre freundlichen Bemühungen im Voraus.