Mir geht es nur noch um Folgendes:
1. Wenn in einer Anleitung steht "detaillierte Tätigkeitsbeschreibung", dann tatsächlich zum Beispiel: spachteln, schleifen, schweißen, punktieren, aubeulen, allg. Vorarbeit zur Lackierung, Kurierfahrten (oder An- und Ablieferung der reparierten Fahrzeuge) ? Hier geht es vor allem um den Stil. Die Aufgabenbeschreibung kann wie folgt lauten:
- Auftragen von Lackschichten mit Spritzgeräten sowie mit Pinsel und Rolle
- Erstellen von Beschriftungen und Effektlackierungen
-Prüfen und Bewerten der Untergründe sowie deren Vorbereiten für die Endbeschichtung durch Schleifen und Grundieren
-Ausbessern von Lackschäden und Duchführen von Hohlraumversiegelungen
-Instandhalten von Oberflächen durch Konservierungsmaßnahmen wie Wachsen oder Polieren
-Durchführen kleinerer Fahrzeugreparaturen
-Messen und Prüfen der Funktion elektrischer, elektronischer, pneumatischer und hydraulischer Bauteile und Systeme
-Montieren und Demontieren von Bauteilen
-Einsetzen von Fahrzeugverglasungen
-Einrichten und Instandhalten der Werkzeuge, Maschinen und Anlagen
-Abholen und Rückführen der Kundenfahrzeuge
2. wenn man Autos vom Kunden (in diesem Fall Vertragshändler) abgeholt und repariert zurückgebracht hat, nennt man das dann auch "Kurierfahrten" oder wie? Eine Kurierfahrt beinhaltet das Überbringen einer Botschaft bzw. eines Gegenstandes mithilfe (!) eines Fahrzeuges. In Ihrem Fall geht es nur um das Abholen und Rückführen der zu bearbeitenden Fahrzeuge (siehe oben). Aber diesen nebensächlichen Aspekt bzw. den damit verbundenen Kundenkontakt besonders zu betonen wäre ein weiterer Hinweis auf einen Eigenentwurf.
3. Da es keinen schriftlichen Vertrag in der KFZ-Werkstatt gab sondern nur einen mündlichen ("OK kannst ab Montag anfangen"), ist die auszuübende Tätigkeit nie benannt worden. Mir fehlt die offizielle Bezeichnung dafür. Gibt es einen "KFZ-Vorbereiter" der alles für das Lackieren vorbereitet oder wie nennt man das. Mechanik war nicht Bestandteil!
Der AG meinte, er sei eh nur Helfer gewesen, für mich klang dies abwertend, da er ihn bis auf die Knochen ausgenutzt hat für alles und nun vor Gericht verloren hat. Gibt es da nicht etwas besser klingendes als "Helfer"?Die Bezeichnung kann auch umschrieben werden: "Herr ... war vom ... bis ... als Mitarbeiter in der Fahrzeuglackierung eingesetzt."
was ich gerne noch wüßte ist, welche Formulierung das Zeugnis noch als "Selbsterstellung" verrät. Das Zeugnis wirkt teilweise widersprüchlich ("nur über eine solide berufliche Praxis verfügte", aber: "verfügt über eine gute Berufserfahrung und beherrscht seinen Aufgabenbereich vollkommen sicher"). Es gibt unnötige Wiederholungen ("Er hat alle ... Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt"; "unseren ... Erwartungen ist er stets in aller Form gerecht geworden", "zeigte sich auch in schwierigen Situationen souverän", "konnte auch mit schwierigen Aufgaben betraut werden"; "
wurde von Kollegen, Vorgesetzten und Kunden geschätzt"; "Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets einwandfrei").
Auch Formulierungen wie "wir bedanken uns" (statt "wir danken ihm") werden in Zeugnissen abwertend interpretiert. Vor allem aber ist das Zeugnis nicht auf die Anforderungen der Stelle abgestimmt. Für Lackieraufgaben benötigt man u.a. handwerkliches Geschick, eine gutes Auge-Hand-Koordination (zum gleichmäßigen Führen des Lackierwerkzeugs) und muss vor allem auch absolut sorgfältig abeiten, d.h. Unregelmäßigkeiten bei den Vorarbeiten oder im Lackauftrag müssen unbedingt vermieden werden. Auf das Attribut "einfühlsam" sollten Sie verzichten, es wird in Zeugnisses oftmals als Hinweis auf ---uelle Belästigung gedeutet.
Wie gesagt, eine detaillierte Anleitung zur Zeugnisselbstschreibung kann ich im Forum leider nicht geben. Aber wenn Sie mir Ihren fertigen Zeugnisentwurf per E-Mail (
schiller@arbeitszeugnis.de) zuschicken, bevor (!) Sie ihn an den ehemaligen Arbeitgeber versenden, kann ich Ihnen ggf. noch den ein oder anderen konkreten Ratschlag geben.