Autor Thema: Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses  (Gelesen 3577 mal)

Silbertiger

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Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses
« am: Januar 07, 2006, 17:13:59 Nachmittag »
Hallo an alle Forum-User!

Habe heute mein Arbeitszeugnis erhalten und bin unzufrieden, da das Zwischenzeugnis sehr gut war und mein Abschlusszeugnis nur gut bis befriedigend! Mag daran liegen, dass ich vor Vertragsende (hatte einen befristeten Arbeitsvertrag) fristlos gekündigt habe und mein Arbeitszeugnis auch erst nach mehrmaligen Anrufen und Anmahnen erhalten habe. Mein Chef war wohl etwas sauer... sehr unprofessionell, obwohl wir das Arbeitsverhältnis eigentlich einvernehmlich und gut beendet hatten und ich sogar noch meinen Nachfolger eingelernt habe.
Hier nun das Zeugnis:

Frau ..., geboren am ..., war in der Zeit vom 17. Januar 2005 bis 24. Oktober 2005 für ... in unserer Niederlassung ... tätig. ... entwickelt und produziert Film-, Fernseh- und Multimediaformate. Zu unseren Angeboten gehören unter anderem Image- und Produktfilme sowie innovative Konzepte für die Unternehmenskommunikation. ... .
 
Frau ... wurde als Redaktionsassistentin für unser Projekt "..." tätig. Bei diesem Projekt handelt es sich um ... . Ihre Aufgabe war die Sicherstellung der administrativen Produktionsabläufe in diesem Bereich. Im Einzelnen war Frau ... zuständig für die
•   Planung und Koordination von Redaktions- und Produktionsplänen
•   Disposition von Kamera-Teams und Schnittplätzen
•   Reiseplanung und -koordinierung bei Außenaufnahmen
•   Angebotserstellungen
•   Rechnungsprüfung und Kontierung
•   sonstige administrative Tätigkeiten.
 
Zu ihren Sonderaufgaben gehörte die Produktionsassistenz mit Sendeleitungsaufgaben.
 
Zur Erledigung ihrer Aufgaben nutzte Frau ... die MS-Office-Produkte Word, Excel und Powerpoint.
 
Frau ... zeigte im Rahmen ihrer Tätigkeit Engagement und Einsatzbereitschaft und hat sich durch ihre sehr gute Auffassungsgabe schnell in die neuen Aufgabengebiete eingearbeitet.

Frau ... war sehr zuverlässig, stellte stets die termingerechte Erledigung ihrer Aufgaben sicher und war vielseitig einsetzbar.

Sie arbeitete sorgfältig und genau und ging bei der Ausführung ihrer Aufgaben systematisch vor. Zudem zeichnete sie sich durch ihre selbständige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise aus. Sie hat ein großes Organisationstalent und konnte sich auch auf unvorhergesehene Situationen schnell einstellen und neue Lösungen finden.

Frau ... führte die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus. Sie erzielte sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht gute Arbeitsergebnisse.
 
Ihr Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.
 
Das Arbeitsverhältnis war ursprünglich bis zum 31. Januar 2006 befristet. Frau ... verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch bereits zum 24. Oktober 2005.

Wir bedauern ihre Entscheidung, danken Frau ... für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihren weiteren beruflichen und persönlichen Lebensweg alles Gute und viel Erfolg.


Mich stören ein paar Worte wie "ging bei der Ausführung ihrer Arbeiten systematisch vor" (heißt das Schema F, Scheuklappen...?). Außerdem sind nicht alle Tätigkeiten, die ich ausgeführt habe, dargestellt. Es fehlen auch irgendwie positive Adjektive und Superlative. In wieweit kann man vom Arbeitgeber eigentlich verlangen, dass er schreibt: "zur vollsten Zufriedenheit", "sehr gute Arbeitsergebnisse" etc., zumal mein Zwischenzeugnis sehr gut war? Ich denke, mein Chef war einfach angepisst, weil ich gekündigt habe.

Freue mich auf Feedback, liebe Grüße, Silbertiger

Klaus Schiller

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Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses
« Antwort #1 am: Januar 09, 2006, 16:29:07 Nachmittag »
Auffällig ist insbesondere der Schlussteil: Das krumme Beendigungsdatum lässt den Schluss zu, dass die Kündigungsfrist nicht eingehalten wurde.

Mich stören ein paar Worte wie "ging bei der Ausführung ihrer Arbeiten systematisch vor" (heißt das Schema F, Scheuklappen...?).
Nein, die Aussage ist nicht abwertend.

Außerdem sind nicht alle Tätigkeiten, die ich ausgeführt habe, dargestellt.
Das kann ich nicht beurteilen, natürlich sollte die Aufgabenbeschreibung vollständig sein.  

Es fehlen auch irgendwie positive Adjektive und Superlative.
Die Aussagen könnten aufgewertet, aber auch sehr viel spezifischer auf das Anforderungsprofil der Stelle abgestimmt werden. Dies betrifft insbesondere das Wissen (fehlt komplett) und die konkreten Arbeitserfolge.  

In wieweit kann man vom Arbeitgeber eigentlich verlangen, dass er schreibt: "zur vollsten Zufriedenheit", "sehr gute Arbeitsergebnisse" etc., zumal mein Zwischenzeugnis sehr gut war? Ich denke, mein Chef war einfach angepisst, weil ich gekündigt habe.
Informationen hierzu finden Sie im Artikel "Wie können Sie sich gegen ein ungerechtes Arbeitszeugnis wehren?" unter http://www.arbeitszeugnis.de/rechtsberatung.php

Bitte beachten Sie: Dies ist keine vollständige Zeugnisanalyse, sondern nur ein Kommentar zu beispielhaften Auffälligkeiten. Eine vollständige detaillierte Zeugnisanalyse erhalten Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de
Personalmanagement Service GmbH
schiller@arbeitszeugnis.de

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