Arbeitszeugnis Forum

Hallo!
Ich habe für meinen Zivildienst ein, zumindest meiner bisherigen Meinung nach, gutes Zeugnis erhalten, bin mir da aber nicht mehr so sicher und bitte um eine kurze Beurteilung was auffällt:

Herr xyz, geb am xx.xx.xx, wohnhaft ..., ist vom 1.10.98 bis 31.10.99 als Zivildienstleistender an der Schule für Geistigbehinderte in XY tätig gewesen.

Als Zivildienstleistender hat Herr Pusch folgende Aufgaben wahrgenommen:
- die Begleitung schwerstbehinderter Schüler von den Schulbussen in die Klasse
- pflegerische Maßnahmen bei schwerstbehinderten Schülern
- Hilfe für schwerstbehinderte Schüler bei den Mahlzeiten durch entsprechende Zubereitung der Speisen
- Hilfe bei der Nahrungsaufnahme bis hin zum Füttern
- unterstützende Aufgaben während des Unterrichts unter Anleitung
- Hilfe bei der Aufsicht in Pausen
- Unterstützung bei Unterrichtsgängen

Darüber hinaus hat Herr xy Reparatur- und Aufräumungsarbeiten nach Anweisung des Hausmeisters im Schulgebäude, an Schulgeräten und Einrichtungsgegenständen durchgeführt.

All diese Arbeiten führt Herr xy gewissenhaft, korrekt und mit einem hohen Engagement aus. Sein Handeln war stets von einem hohen Grad an Verantwortungsbewußtsein geprägt. Innerhalb kurzer Zeit hat Herr xy Zugang zu den Schülern gefunden und wurde von ihnen akzeptiert. Seine ruhige und konsequente Art trugen zu Lernfortschritten insbesondere im Bereich der Selbstständigkeitserziehung bei den von ihm mit betreuten Schülern bei.

Herr xy führte nicht nur die delegierten Aufgaben korrekt, sondern brachte in vielen Bereichen eigene nützliche Ideen ein. Als Mitarbeiter trug er durch Offenheit und Ernsthaftigkeit in der Sache zu einem angenehmen Arbeitsklima bei.

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Unterschrieben hat der Lehrer der Klasse in der ich gearbeitet habe. Was mich stutzig gemacht haben mich unter anderem die gänzlich fehlende Schlussformel und das "korrekt" und "eigene nützliche Ideen". Ich weiß nicht, ob der Lehrer einfach nicht so viel Erfahrung im Schreiben solcher Zeugnisse hat und dieses Zeugnis durchaus gut gemeint war oder ob da noch etwas anderes dahinter steht.
Zur fehlenden Schlussformel fällt mir höchstens noch ein, dass ich meinen restlichen Jahresurlaub (drei Wochen) an das Ende des Zivildienstes gelegt habe um pünktlich mit dem Studium anfangen zu können (habe an einem Freitag mit dem Zivildienst aufgehört und am Montag danach mit dem Studium angefangen), das war aber in gegenseitiger Absprache. Ich würde mich über eine kurze Beurteilung freuen, Grüße,

Erik

Danke schonmal für Ihre Anmerkungen zum Zeugnis. Mein Verdacht, was die "fehlende Dinge" angeht ging in eine ähnliche Richtung, ich wusste das nur nicht zu deuten. Ich würde nur noch gerne kurz wissen, warum sie meinten "man solle das in einem Zeugnis für den Zivildienst nicht überbewerten". Da ich später unter Umständen als Psychotherapeut arbeiten will bzw. in der entsprechenden Branche (vor der Ausbildung) könnte ein Zeugnis aus dem sozialen Bereich doch nicht unentscheidend sein. Deswegen hatte ich mir wg. der fehlenden Schlussformel sorgen gemacht, dass das negativ auffallen könnte (hatte bisher im Netz gelesen: fehlende Schlussformel = "wir sind froh dass er weg ist" bzw. Abwertung eines ansonsten guten Zeugnisses), aber in der Zeugnissprache scheint es ja auch unter Personalern Mißverständnisse bzw. "unabsichtlich schlechte" Zeugnisse zu geben. Viele Grüße,

Erik P.

Besteht die Pflicht zur Durchführung einer Tätigkeit (z.B. ein Pflichtpraktikum, das im Rahmen eines Studiums absolviert werden muss oder eben eine Tätigkeit zur Ableistung des Zivildienstes), ist in erster Linie die Durchführung relevant, nicht die Leistung. Daher werden für Pflichtpraktika beispielsweise in der Regel nur wertfreie Bescheinigungen ausgestellt, keine wertenden Zeugnisse. Abgesehen davon ist die typische Zeugnissprache für Tätigkeiten im sozialen und Pflege-Bereich eher ungeeignet, so dass die Zeugnisse hier oft einen eher beschreibenden Stil haben und nicht jede Formulierung (z.B. "...korrekt") in ihrer Bedeutung zweifelsfrei einer Note zuzuordnen ist.

Zur Schlussformel: Die Beendigung in einem regulären (unbefristeten) Arbeitsverhältnis ist immer erklärungsbedürftig, bei der Ableistung des Zivildienstes hingegen ist die Beendigung nach Ablauf der üblichen Zeit selbstverständlich.