Autor Thema: Formulierungen zur Beurteilung im Zeugnis und mehr  (Gelesen 5360 mal)

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Formulierungen zur Beurteilung im Zeugnis und mehr
« am: Juni 01, 2005, 16:17:25 Nachmittag »
Ich habe einige Formulierungen im Zeugnis, die mich etwas stutzig machen:

- ... hat sich aufgrund ihrer guten Kontaktfähigkeit primär als loyale und zuverlässige Kraft eingebracht.
(... primär als loyale ... klingt ein wenig, als ob ich nicht immer loyal wäre)

- ... mit großen Fleiß, Eigeninitiative und Sorgfalt hat sie sich stets zu unserer vollen Zufriedenheit engagiert sowie ziel- und kostenbewusst gearbeitet
(Note gut ???)

- ... als besondere Stärken sind ihre schnelle Auffassungsgabe und ihre Belastbarkeit sowie das Bestreben zur permanenten Weiterbildung im Hinblich auf das Fachwissen und die sprachlichen Fähigkeiten hervorzuheben.
(... das Bestreben zur .... klingt wie, sie wollte, hatte aber keinen Erfolg)

Was halten Sie von diesen Formulierungen ????

arbeitszeugnis.de

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Formulierungen zur Beurteilung im Zeugnis und mehr
« Antwort #1 am: Juni 01, 2005, 20:34:29 Nachmittag »
... hat sich aufgrund ihrer guten Kontaktfähigkeit primär als loyale und zuverlässige Kraft eingebracht.
Das Adverb "primär" ist in diesem Zusammenhang ungewöhnlich und lässt offen, wie sich die Beurteilte denn "sekundär" eingebracht hat. Eine Abwertung ist damit aber wohl nicht verbunden.

... mit großen Fleiß, Eigeninitiative und Sorgfalt hat sie sich stets zu unserer vollen Zufriedenheit engagiert sowie ziel- und kostenbewusst gearbeitet
Dieser Satz reiht Attribute pauschal aneinander und nimmt zu gleich drei Abschnitten gleichzeitig Stellung (Bereitschaft, Arbeitsweise, Leistungszusammenfassung). Ein gutes Zeugnis muss die Leistung differenzierter bewerten.

... als besondere Stärken sind ihre schnelle Auffassungsgabe und ihre Belastbarkeit sowie das Bestreben zur permanenten Weiterbildung im Hinblich auf das Fachwissen und die sprachlichen Fähigkeiten hervorzuheben.
Aufgrund des gesetzlich geforderten Wohlwollens gegenüber dem Zeugnisempfänger werden in Zeugnissen auch negative Wertungen zumeist in positiv klingenden Formulierungen ausgedrückt. Wird lediglich das Bemühen/ Bestreben eines Arbeitnehmers gewürdigt, nicht aber die tatsächlich erbrachte Leistung, so handelt es sich in der Regel um eine Umschreibung für ein erfolgloses Bemühen/ Bestreben (Note 5). Im Bereich der Weiterbildung kann man aber anmerken, dass man diese niemals erfolgreich abschließen kann, so dass diese Ausage möglicherweise nicht bewusst abwertend gemeint ist.
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de


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