Autor Thema: Praktikumszeugnis gut oder nicht?  (Gelesen 2909 mal)

Eberhard Spörle

  • Gast
Praktikumszeugnis gut oder nicht?
« am: Februar 24, 2011, 19:37:26 Nachmittag »
Anbei mein Praktikumszeugnis

...während der Zeit seines Praktikums haben wir Herrn Spörle als stets freundlich, hilfsbereit, einsatzbereit und gewissenhaft kennengelernt. Dank seiner raschen Auffassungsgabe, seiner effizienten Arbeitsweise und seinen ausgezeichneten EDV-Kenntnissen arbeitete Herr Spörle sich in kürzester Zeit selbständig in alle relevanten Themenbereiche ein. Mit großem Interesse an den Aufgaben und mit hoher Motivation hat er unsere Marketingabteilung tatkräftig unterstützt.

Herr Spörle erledigte alle ihm übertragenen Aufgaben stets einwandfrei. Wir waren mit ihm voll und ganz zufrieden. Sein Verhalten zu Vorgesetzten, Arbeitskollegen, Mitarbeitern und Kunden war stets vorbildlich.

Wir danken ihm für seine sehr guten Leistungen. Für sein weiteres Studium und die berufliche Zukunft wünschen wir Herrn Früh viel Erfolg und persönlich alles gute.

....

Welche Note habe ich bekommen? Kann mir jemand helfen? Vielen Dank!!!
Eberhard

Parag66

  • Gast
Re: Praktikumszeugnis gut oder nicht?
« Antwort #1 am: Februar 26, 2011, 08:50:51 Vormittag »
Hier muss ich das gleiche sagen, was ich gerade schon in einem anderen Beitrag zu einem anderen Praktikumszeugnis geschrieben habe: Formulierungen wie "wir haben kennen gelernt" sollte man tunlichst vermeiden, sie auch folgendes Urteil:

"Wenn auch die von der Arbeitgeberin gewählte Formulierung "wir haben Frau X. als eine freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin kennengelernt" sich nicht abwertend anhört, wird der Arbeitnehmerin damit jedoch gerade nicht bescheinigt, dass sei eine tatsächlich "freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin" gewesen ist, denn der Gebrauch des Wortes "kennengelernt" drückt stets das Nichtvorhandensein der im Kontext aufgeführten Fähigkeit oder Eigenschaft aus, wie von Seiten der Germanisten in einer ganzen Reihe von Schriften mit Untersuchungen zur Zeugnissprache eindrucksvoll belegt worden ist. - LAG Hamm 27.4.2000 - 4 Sa 1018/99"

Wichtig ist, dass man in einem Praktikum die Möglichkeit nutzt, Wissen und Erfahrungen zu sammeln bzw. theoretisches Wissen aus dem Studium entsprechend praktisch umzusetzen. Bei dir bezieht sich die Bewertung des Fachwissens nur auf die Einarbeitungsphase, nicht auf den Erfahrungs-und Wissensstand am Ende des Praktikums. Eine Aussage wie "voll und ganz zufrieden" soll nach Meinung eines Fachbuchautoren der Note zwei entsprechen, bei allen anderen Fachbüchern ist für die Note zwei aber ein temporales Adverb (stets) unverzichtbar. D.h. der Aussteller will wohl die Note zwei vergeben, ein Leser wird aber eher die Note drei vermuten (besser: "stets voll zufrieden"). weitergehende Hilfe bekommst Du bei Praktikumszeugnis.de


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