Autor Thema: Praktikumszeugnis  (Gelesen 5864 mal)

Der Praktikant

  • Gast
Praktikumszeugnis
« am: August 10, 2006, 15:12:13 Nachmittag »
Hallo allerseits!

Habe mein erstes Praxissemester soeben hinter mich gebracht und heute das Praktikumszeugnis per Post erhalten, einige Dinge machten mich noch etwas stutzig. Zunächst einmal zur besseren Übersicht das Zeugnis als ganzes, später die genauen Fragen:


Einleitung über das Unternehmen etc....

Herr XXX XXX, geb. am XX.XX.XXXX, war in der Zeit vom 20.03.2006 bis zum 21.07.2006 im Rahmen seines BWL-Studiums an der FH XXX als Praktikant in unserem Unternehmen tätig.

Herr XXX arbeitete an der Erstellung von Marketingkonzepten und einer Kundenbefragung mit. Er pflegte Mediadaten und unterstützte bei der Katalog und Bilderstellung. Weiter bereitete Herr XXX Messeauftritte mit vor.

Herr XXX war ein motivierter und einsatzfreudiger Praktikant, der seine Aufgaben sehr zuverlässig und genau erledigte. Er erfüllte die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, seine Integration in der Abteilung sowie sein aufgeschlossenes Wesen machten ihn zu einem geschätzten Mitarbeiter.

Herr XXX verlässt uns nach Ablauf der vereinbarten Praktikumszeit, um sein Studium an der Fachhochschule fortzusetzen. Für sein Studium und seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir Herrn XXX weiterhin viel ERfolg und persönlich alles Gute.

Datum, Unterschrift etc....

 
Nun meine konkreten Fragen:

Herr XXX war ein motivierter und einsatzfreudiger Praktikant, der seine Aufgaben sehr zuverlässig und genau erledigte. Er erfüllte die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

motiviert und einsatzfreudig? - wie ist das zu werten? - hört sich jetzt nicht sooo berauschend an

und was ich eher misstrauisch beäuge:

sehr zuverlässig unn genau - könnte das auf eine eher langsame (genau) Arbeitsweise hindeuten?!

Punkt 2: Verhalten

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, seine Integration in der Abteilung sowie sein aufgeschlossenes Wesen machten ihn zu einem geschätzten Mitarbeiter

Damit kann ich nur wenig bis gar nichts anfangen, hab ähnliche Formulierungen vergeblich gesucht.
"Aufgeschlossenes Wesen" hört sich eher nach Quasselstrippe an...

Punkt 3: Schlusssatz

Es fehlt die Dankesformel:

Herr XXX verlässt uns nach Ablauf der vereinbarten Praktikumszeit, um sein Studium an der Fachhochschule fortzusetzen. Für sein Studium und seinen weiteren Berufs-und Lebensweg wünschen wir Herrn XXX weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

Persönlich alles Gute?!?! Wie wirkt sich das Fehlen der Dankesformel aus?


Vielen Dank für die Hilfe![/i]

Klaus Schiller

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  • Beiträge: 1639
Praktikumszeugnis
« Antwort #1 am: August 10, 2006, 19:54:59 Nachmittag »
Die von Ihnen hinterfragten Aussagen sind nicht weiter auffällig. Es handelt sich ingesamt um ein vermutlich gut gemeintes, aber äußerst lückenhaftes und daher mehrdeutiges Zeugnis mit gerade mal zwei Sätzen zur Leistung ("Herr XXX war ein motivierter und einsatzfreudiger Praktikant, der seine Aufgaben sehr zuverlässig und genau erledigte. Er erfüllte die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit"). Das ist sehr wenig, wichtige Aspekte wie das im Praktium erlernte Wissen bzw. die gemachten Erfahrungen oder die gezeigten Fähigkeiten bleiben komplett unberücksichtigt. Auch der Verhaltensteil ist auffallend unvollständig, so fehlen in der Aussage "Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten..." die Kollegen. All diese Lücken können als "beredtes Schweigen" gedeutet werden (="nicht der Rede wert", Note 5).
Ein Dank ist in Praktikumszeugnissen hingegen nicht erforderlich.

Einen Überblick über die Struktur eines vollständigen Praktikums-Zeugnisses finden Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur-Praktikum.pdf.
Wenn Sie das Zeugnis aufwerten lassen möchten, um beim Arbeitgeber direkt diese unterschriftsreife, verbesserte Zeugnisfassung als Formulierungsvorschlag einzureichen, finden Sie hier schnelle und günstige Hilfe:
http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de
Personalmanagement Service GmbH
schiller@arbeitszeugnis.de

- Alle Angaben ohne Gewähr -

Der Praktikant

  • Gast
Praktikumszeugnis
« Antwort #2 am: August 11, 2006, 12:01:17 Nachmittag »
Danke zunächst für die schnelle Antwort Herr Schiller.
Nun bin ich doch etwas hellhörig geworden.
Wenn Sie also sagen "vermutlich gut gemeint", welcher Note würde das Zeugnis also Ihrer Meinung nach entsprechen, ließe man die Wertung der Lücken als "beredtes Schweigen" außen vor?

Ich halte es nämlich eher für fragwürdig, dass meine Vorgesetzte (eine eher resolute Frau) sehr einfach dazu zu bewegen sein wird, die "Lücken" zu füllen bzw. das unterschreiben.

Das Zeugnis entspricht so eigentlich meinen Erwartungen aus dem Feedbackgespräch, weitere negative Bemerkungen (die etwa die Lücken erklären könnten) sind eigentlich nicht gefallen...

Der Praktikant

  • Gast
siehe oben
« Antwort #3 am: August 14, 2006, 23:18:27 Nachmittag »
Die Frage kann auch gerne jeder beantworten, der sich dazu in der Lage fühlt: kurz und bündig hätte ich gerne eine Gesamtnote des Zeugnisses, wenn man die Lücken mal außen vor lässt... (beredtes Schweigen...)

Demel

  • Gast
Praktikumszeugnis
« Antwort #4 am: August 15, 2006, 00:15:49 Vormittag »
Die vorhandenen Aussagen entsprechen der Note 2, aber man muss ein Zeugnis immer zwischen den Zeilen lesen. Wenn viele wichtige Dinge fehlen, ist die Note 2 natürlich nicht glaubwürdig.


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