In dem Praktikumszeugnis wird mein "Fachwissen" nicht explizit angesprochen - oder wird das durch "Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er selbständig, gewissenhaft und stets zu unserer vollen Zufriedenheit" abgedeckt? Nein, die Ausagen betreffen nur die Lern- und Arbeitsweise und die Leistungszusammenfassung. Einen Überblick über die Struktur eines vollständigen Praktikums-Zeugnisses finden Sie hier:
http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur-Praktikum.pdf.
Mein Verhalten gegenüber Vorgesetzen und Kunden wird mit "jederzeit tadellos" umschrieben. Ist das mit stets einwandfrei (~ Note 2) gleichzusetzen? Die Bedeutung des Adjektivs "tadellos" ist umstritten (=ohne Tadel, aber auch ohne Lob) und wird in dieser Form (jederzeit tadellos) oft mit der Note 3 gleichgesetzt. Besser ist "einwandfrei" oder "vorbildlich".
Wenn ich Kundenkontakt hatte, müsste das an dieser Stelle ebenfalls Erwähnung finden (quasi bewußtes Weglassen)? Ja, insbesondere dann, wenn der Kundenkontakt aus der Stellenbeschreibung explizit hervorgeht.
Abschließend wird geschrieben, dass man sich für die "sehr gute" Mitarbeit bedankt, .... Meines Erachtens geht aus den einzelnen Textbausteinen im Durchschnitt die Note 2 hervor. Warum dann als abschließende Beurteilung "sehr gut"? Ist das nicht widersprüchlich? Ein Widerspruch kann nur durch teils über- und teils unterdurchschnittliche Wertungen entstehen. Mitunter wird der Dank für die "sehr gute Mitarbeit" (ohne "stets") auch als Note 2 gedeutet.
Außerdem wird als Datum "Stadt XXX, den" geschrieben. Ist die nicht ganz so kontemporäre Verwendung des "den" negativ oder gar als Hinweis an einen Personaler zu werten ("der Mitarbeiter bemerkt nicht einmal diesen Fehler"). Nein, das ist zwar nicht mehr üblich, aber auch kein Fehler.