Autor Thema: Zeugnis, Chefsekretärin - ist es wirklich sehr gut?  (Gelesen 34164 mal)

Stefanie

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Zeugnis, Chefsekretärin - ist es wirklich sehr gut?
« am: Mai 18, 2005, 09:59:04 Vormittag »
Hallo,

ich habe von meinem AG einen 2. Entwurf erhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich mit sehr gut beurteilt ist bzw. ob es sich so rund anhört, wie es wünschenswert wäre.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ein paar Vorschläge und Tipps erhalten könnte, ob das Zeugnis so i.O. ist. Vielen Dank im voraus.

Nachstehend der Zeugnistext:
Frau K, geboren am... in ... war vom 1. April 1994 bis zum 31. März 2005 als Sekretärin der Geschäftsführung in unserem Unternehmen tätig.

In der Aufbauphase des Unternehmens von 1994 bis 1996 übernahm Frau K neben dem Aufbau und dem professionellen Office-Management vielfältige Aufgaben, die über den klassischen Aufgabenbereich einer Sekretärin hinausgehen. Dazu gehörten beispielsweise Tätigkeiten aus dem Bereich der Personalsachbearbeitung, des Rechnungswesens und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Rahmen der zeb/Akademie unterstützte sie die Seminarkoordination, -planung und -begleitung.

Aufgrund ihrer sehr guten fachlichen Leistungen, ihrer hohen Einsatzbereitschaft und ihrer großen Flexibilität wurde Frau K. dann Sekretärin der Geschäftsleitung.

Ihre Tätigkeiten umfassten insbesondere folgende Aufgabenfelder und Verantwortlichkeiten:
- Professionelles Management des Sekretariats, aktive Unterstützung und Entlastung der Geschäftsführung, Koordination von Arbeitsabläufen und Prozessen, Projektzuarbeiten
- Abwicklung und Bearbeitung der Geschäftsleitungskorrespondenz: Selbstständige Gestaltung des Schriftverkehrs und Schriftverkehr nach Diktaphon und Stichworten
- Mitwirkung bei der Erstellung von Angeboten und Strategiepapieren, Beratungs-, Lizenz- und Wartungsverträgen
- Erstellung von Protokollen und Entscheidungsvorlagen, Statistiken und Auswertungslisten, Checklisten und Lizenzlisten, Dokumentenverwaltung
- Anfertigung umfassender Präsentations-, Projekt-, Seminar- und Vortragsunterlagen, Erstellung von Mailings und Serienbriefen
- Terminkoordination, -planung und -überwachung
- Unterstützung bei der Bearbeitung von Kundenanfragen: telefonische und schriftliche Beratung von Kunden und Seminarteilnehmern, Kundendatenbankpflege, Informationsaufgaben bzgl. des Internets
- Geschäftsreiseorganisation: Reisevorbereitung, Reiseabwicklung und Reisekostenabrechnungen
- Veranstaltungsorganisation: Planung, Vor- und Nachbereitung von Konferenzen, Sitzungen und Meetings und externen Kundenveranstaltungen sowie ---- und Telefonkonferenzen
- Sonderaufgaben für die Geschäftsleitung und die Gesellschafter

Frau K besaß ein sehr gutes, jederzeit verfügbares Fachwissen und beherrschte ihr Arbeitsgebiet umfassend. Dabei war sie stets bereit, ihr Wissen weiter zu geben: Sie engagierte sich selbstverständlich in der Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen, besonders hervorzuheben ist ihr sehr gewissenhafter und zuverlässiger Einsatz bei der Einarbeitung von Sekretariatskolleginnen in den Außenbüros und den Tochterunternehmen des zeb/.

In neue Arbeitsgebiete arbeitete sich Frau K. mit ihrer sehr guten Auffassungsgabe und Umsicht immer außerordentlich schnell und sorgfältig ein. Frau K war sehr lernmotiviert und bildete sich aus eigener Initiative neben ihrem Beruf mit hohem Engagement und sehr guten Ergebnissen weiter. Sie nahm regelmäßig an Sekretariatsqualifizierungsmaßnahmen teil, die erworbenen Kenntnisse hat sie stets hervorragend praktisch umgesetzt.

Frau K verfügte über sehr gute EDV-Kenntnisse und war diesbezüglich auch für Kollegen eine kompetente Ansprechpartnerin.

Frau Ks Arbeitsstil war durch verantwortungsbewusste Eigeninitiative und Selbstständigkeit gekennzeichnet, neue Vorhaben unterstützte sie durch konstruktive Vorschläge und umsetzungsrelevante Ideen. Mit ihrer äußerst zuverlässigen und pflichtbewussten Arbeitsweise, ihrer hohen Ausdauer und ihrem großen Fleiß erzielte sie stets optimale Lösungen und Arbeitserfolge.

Frau K identifizierte sich stets mit ihren Aufgaben und mit dem Unternehmen, war äußerst einsatzfreudig und engagiert. Als flexible und hochgradig belastbare Mitarbeiterin war auf sie auch in schwierigen Situationen und bei erheblicher Arbeitsbelastung jederzeit Verlass, sie zeigte immer sehr gute Übersicht und bewältigte alle Aufgaben.

Wir waren mit den Leistungen und Erfolgen von Frau K stets vollstens zufrieden.

Für Kunden und Geschäftspartner war Frau K immer eine höflich, sicher und gewandt auftretende Ansprechpartnerin. Ihr Verhalten zu Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit vorbildlich, kooperativ und konstruktiv. Wir schätzten Frau K als loyale und absolut vertrauenswürdige Mitarbeiterin.

Frau K verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um an einer beruflichen Weiterbildung teilzunehmen. Wir bedauern ihre Entscheidung sehr, da wir eine wertvolle Mitarbeiterin verlieren. Wir danken ihr für die stets ausgezeichneten Leistungen und die angenehme Zusammenarbeit. Für ihre berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Ort, den 31. März 2005


Das Zeugnis soll lt. meinem Chef mit einer 1 beurteilt werden. Hintergrund ist noch der: ich habe die ganzen Jahre 50-60 Stunden gearbeitet, hab dann eine Kollegin bekommen, die mich gemobbt hat und ich war total ausgebrannt - also Burnout und Mobbing. Diesbezgl. bin ich dann krank geworden und habe dann letztendlich den Job gekündigt, weil ich einfach nicht mehr konnte. Die berufliche Weiterbildung bezieht sich auf eine Schulung vom Arbeitsamt. Muss man dort einen Grund angeben oder kann man diesen auch weglassen? Ferner ist es so, dass ich erst einmal in Zukunft nur halbe Tage arbeiten möchte/kann, weil ich noch eine Weile zur Genesung brauche und nebenbei eine Qi Gong-Ausbildung machen möchte. Nichts desto trotz möchte ich irgendwann wieder als Sekretärin arbeiten, nur ich bin mir nicht sicher, ob es noch einmal in so einer hohen Position sein soll. Fraglich ist für mich auch, ob ich den Aufstieg so beschreiben soll oder ob ich darum bitten soll, dass ich von Anfang an als Sekretärin der Geschäftsleitung dort gearbeitet habe.

Über eine Antwort freue ich mich.

Mit freundlichen Grüßen

Stefanie K.

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Zeugnis, Chefsekretärin - ist es wirklich sehr gut?
« Antwort #1 am: Mai 18, 2005, 15:38:18 Nachmittag »
Ich bitte um Verständnis, dass ich eine derart aufwendige Zeugnisprüfung nicht hier im Forum vornehmen kann und möchte Sie auf die Möglichkeit der ausführlichen - leider kostenpflichtigen - Zeugnisanalyse verweisen,
siehe http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php. Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch über unsere Zeugnishotline unter 030/420 285 24.  
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de

Stefanie

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Zeugnis, Chefsekretärin - noch eine Frage
« Antwort #2 am: Mai 18, 2005, 21:19:53 Nachmittag »
Sehr geehrter Herr Schiller, vielen Dank für Ihre Antwort. Welche Art der Zeugnisanalyse würden Sie mir den raten? Wäre mir geholfen mit einem Check des Zeugnisses oder wäre es besser den Service inkl. Neuformulierung zu wählen? Ich weiß, dass ich Ihnen viel Text auf einmal geschickt habe, aber ich wollte zig Nachmails vermeiden, daher habe ich sofort komplett das ganze Zeugnis in den Nachrichtentext geschrieben, weil ich vielfach gelesen habe, dass erst dann eine Zeugnisstruktur zu erkennen ist und auch eine Beurteilung des Zeugnisses vorgenommen werden kann. Aber ich kann verstehen, wenn es zu viel des guten ist, daher möchte ich wissen, welchen Service ich dann in Anspruch nehmen kann, um mein Zeugnis checken zu lassen und auch Verbesserungsvorschläge erhalten kann.

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Stefanie K.

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Zeugnis, Chefsekretärin - ist es wirklich sehr gut?
« Antwort #3 am: Mai 19, 2005, 11:12:26 Vormittag »
Das Zeugnis ist im Grunde vollständig, die Aussagen entsprechen fast alle der Note 1. Kleine Änderungen sind sicher anzuraten, so klingt die Aussage "bewältige alle Aufgaben (...?)" unvollständig. Auch fehlen die genauen Daten des Werdegangs (z.B. TAG.MONAT.JAHR der Ernennung zur Sekretärin der Geschäftsführung). Wie gesagt, für eine genaue Erläuterung hier im Forum ist der Text zu umfangreich.

Das Zeugnis könnte jedoch besser strukturiert sein. Der Leistungsteil formuliert üblicherweise nacheinander Angaben zur Bereitschaft (Abschnitt 1), zu Fähigkeiten (Abschnitt 2) und zum Fachwissen (Abschnitt 3). Anschließend wird die praktische Umsetzung dieser theoretischen Leistungen bewertet, nämlich in Abschnitt 4 (Arbeitsweise) und Abschnitt 5 (Erfolg). Der Leistungsteil endet dann mit der Leistungszusammenfassung.

Der Schwerpunkt Ihres Zeugnisses liegt auf der ausführlichen Bewertung des Fachwissens ("Frau K besaß..." bis "...Ansprechpartnerin").  
Die Frage ist, ob Sie sich in den Aussagen und dieser Gewichtung wiederfinden oder ob Sie Ergänzungen, z.B. eine explizite Würdigung der Mehrarbeit, des Organisationsvermögens etc. erwarten.
Eine Schulung beim Arbeitsamt , die sich durch entsprechende Bescheinigungen ja auch später in den Bewerbungsunterlagen wiederfinden wird, ist eigentlich kein glaubwürdiger Kündigungsgrund.

Wenn Sie und mit der Überarbeitung beauftragen möchten, können Sie im in unserem Beurteilungsbogen http://www.arbeitszeugnis.de/images/Beurteilung9.doc unter Punkt "i" eine persönliche Einschätzung Ihrer Leistungen notieren. Das Zeugnis wird dann neu strukturiert und an den betreffenden Punkten geändert. Die Gebühren hierfür betragen 79 Euro.

Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch über unsere Zeugnishotline unter 030/420 285 24.  
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de

Stefanie

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Zeugnis, Chefsekretärin - eine weitere Frage
« Antwort #4 am: Mai 20, 2005, 13:53:54 Nachmittag »
Danke für Ihre Einschätzung, das mit der Struktur sehe ich auch so. Und die Würdigung der Mehrarbeit und mein Organisationsvermögen etc. hätte ich auch gerne im Zeugnis. Leider weiß ich an einigen Stellen nicht, wie ich es formulieren soll. Daher habe ich mir auch gerade den Beurteilungsbogen einmal angeschaut. Ich finde es nur schwierig, einige Punkte dort auszufüllen, da ich nicht genau weiß, wie ich es formulieren soll. Reichen dort Stichpunkte aus oder wie ausführlich muss der Beurteilungsbogen ausgefüllt werden? Ich habe auch vor einigen Wochen eine 9-seitige Stellennahme der Personalabteilung zum seinerzeit 1. Entwurf geschickt, da diese mit so Aufgabenpunkten wie Postbearbeitung anfing - und das war sicherlich nicht meine Hauptaufgabe. Eher eine Aufgabe die nicht zu erwähnen ist, weil sie selbstverständlich ist. Könnte ich Ihnen diese Stellennahme dann auch mitschicken? Ich habe vor einiger Zeit einen Persönlichkeitstest über einen Trainer gemacht und die Einschätzungen finde ich schon sehr hilfreich und gut.

Arbeitserfolge: Welche konkreten Erfolge haben Sie erzielt und wie haben Sie dies erreicht?  Gehört hierzu auch der Aufbau eines Sekretariatsbereiches oder die Mithilfe des Aufbaus einer Schulungsakademie oder gehört hierzu auch die ständige Einarbeitung neuer Mitarbeiter (die Firma ist innerhalb von einigen Jahr von 25 auf 300 Mitarbeitern gewachsen und diesen Wachstum habe ich mitgemacht und mitgeholfen, dass das Unternehmen jetzt dort steht, wo es steht) und ich habe halt auch die Einarbeitung für Tochterfirmen und Zweigniederlassungen übernommen im Sekretariatsbereich.
Spezielle Leistungsaspekte (z.B. Besondere Fähigkeiten, die Sie auszeichnen - was kann ich hier eintragen? Was verstehen Sie unter besonderen Fähigkeiten?
Danke im voraus für Ihre Antwort.

arbeitszeugnis.de

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Zeugnis, Chefsekretärin - ist es wirklich sehr gut?
« Antwort #5 am: Mai 20, 2005, 14:33:20 Nachmittag »
Daher habe ich mir auch gerade den Beurteilungsbogen einmal angeschaut. Ich finde es nur schwierig, einige Punkte dort auszufüllen, da ich nicht genau weiß, wie ich es formulieren soll. Reichen dort Stichpunkte aus oder wie ausführlich muss der Beurteilungsbogen ausgefüllt werden?
In der Regel reichen Stichpunkte, im Abschnitt "i" können Sie auf Wunsch Leistungs- und Verhaltensaspekte in Ihren eigenen Worten beschreiben (z.B. "Mit meinem Organisationstalent habe ich immer dafür gesorgt, dass...".

Ich habe auch vor einigen Wochen eine 9-seitige Stellennahme der Personalabteilung zum seinerzeit 1. Entwurf geschickt. Könnte ich Ihnen diese Stellennahme dann auch mitschicken?
Im Zeugnis gilt oft: Weniger ist mehr. Es wäre daher hilfreich, wenn Sie bereits eine Vorauswahl der für Sie entsceidenden Aspekte vornehmen, da wir als Außenstehende diese Auswahl nur schwer treffen können.

Ich habe vor einiger Zeit einen Persönlichkeitstest über einen Trainer gemacht und die Einschätzungen finde ich schon sehr hilfreich und gut.
Die Kernaussagen des Testes könnten Sie z.B. unter dem Punkt "i" im Beurteilunsgbogen zitieren.

Arbeitserfolge: Welche konkreten Erfolge haben Sie erzielt und wie haben Sie dies erreicht? Gehört hierzu auch der Aufbau eines Sekretariatsbereiches oder die Mithilfe des Aufbaus einer Schulungsakademie...
Ja, unbedingt

...oder gehört hierzu auch die ständige Einarbeitung neuer Mitarbeiter (die Firma ist innerhalb von einigen Jahr von 25 auf 300 Mitarbeitern gewachsen und diesen Wachstum habe ich mitgemacht und mitgeholfen, dass das Unternehmen jetzt dort steht, wo es steht) und ich habe halt auch die Einarbeitung für Tochterfirmen und Zweigniederlassungen übernommen im Sekretariatsbereich.
Das wäre eher ein besonders zu betonender Verhaltensaspekt (in Sinne von Hilfsbereitschaft).
Wie gesagt weniger ist oft mehr. Es soll ja auch nicht der Eindruck eines Gefälligkeitszeugnisses entstehen. Es genügt, wenn Sie hier die für Sie rückblickend wichtigsten zwei, drei Erfolge bennenen.  


Spezielle Leistungsaspekte (z.B. Besondere Fähigkeiten, die Sie auszeichnen - was kann ich hier eintragen? Was verstehen Sie unter besonderen Fähigkeiten?
Im Beurteilungsbogen sind unter der Überschrift "Arbeitsbefähigung" die wichtigen Fähigkeiten genannt: Organisationstalent, Flexibilität, Auffassunsgabe usw.  Wenn einzelne Fähigkeiten im Zeugnis besonders betont werden sollten, können Sie dies hier erwähnen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch über unsere Zeugnishotline unter 030/420 285 24.  
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de


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