Autor Thema: Zwischenzeugnis: 2 Sachen unklar  (Gelesen 4252 mal)

Christian

  • Gast
Zwischenzeugnis: 2 Sachen unklar
« am: Juni 07, 2008, 13:39:41 Nachmittag »
Hallo zusammen,

seitdem ich mein Zwischenzeugnis angefordert habe verfolge ich dieses Forum. Nun möchte ich euch bitten mir bei 2 Sachen zu helfen.

Ich bin Chemikant in einer Raffenerie und das seit ca. 10 Jahren. Hier ein Auszug aus dem Zeugnis


Herr XX besitzt eine rasche Auffassungsgabe und hat sich sehr schnell in sein jeweiliges umfangreiches Aufgabengebiet eingearbeitet. Hierbei kamen ihm seine Kenntnisse aus seiner Ausbildungszeit zum Chemikanten in unserem Unternehmen sehr zustatten. Er ist stets zuverlässig und verantwortungsbewusst und zeichnet sich durch eine hohe Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative, grade bei außergewöhnlichen Situationen, aus. Seine Arbeitsweise ist zuverlässig und strukturiert. ......

Das persönliche Verhalten von Herrn XX ist stets einwandfrei. Er ist loyal, vertrauenswürdig, teamfähig und im Auftreten freundlich und höflich. Herr XX ist bei Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen anerkannt und geschätzt.

Herr XX erhält dieses Zwischenzeugnis auf eigenen Wunsch, damit er eine persönliche Zwischenbilanz seiner persönlichen Tätigkeit ziehen kann.

Verbunden damit sind unser Dank für die bisher geleistete Arbeit un der Wunsch nach einer weiteren vertrauensvollen Zusammenarbeit.   


Im großen und ganzen denke ich ist es wohl eine 2 aber der rote Teil macht mir sorgen. Müsste da für eine gute Bewertung nicht noch ein "sehr" hin?

Und was mich noch stutzig macht ist das es keine zusammenfassung der Beurteilung gibt wie: er erledigte seine Arbeit zu unser vollen zufriedenheit. Ist es negativ das es Fehlt?

Schon jetzt danke für Eure Antworten. Wenn jemandem noch etwas anderes im Text auffällt würde ich mich freuen wenn er es kurz schreibt. (Bitte keine Tippfehler melden ;-))

Sprossel78

  • Gast
Re: Zwischenzeugnis: 2 Sachen unklar
« Antwort #1 am: Juni 07, 2008, 17:50:45 Nachmittag »
Und was mich noch stutzig macht ist das es keine zusammenfassung der Beurteilung gibt wie: er erledigte seine Arbeit zu unser vollen zufriedenheit. Ist es negativ das es Fehlt?
Richtig, die für die Gesamtnote entscheidende Leistungszusammenfassung mit dem Grad der Zufriedenheit fehlt. Daher weiß ich auch nicht, wie du auf die Note 2 kommst. Ich sehe gerade mal vier Sätze zur Leistung. Das ist für 10 Jahre viiiieeel zu wenig. Wichtige Aussagen fehlen z.B. zum Erfolg, zu speziellen Fähigkeiten... Und teilweise sind die Aussagen sehr zwiespältig, z.B.: "Hierbei kamen ihm seine Kenntnisse aus seiner Ausbildungszeit zum Chemikanten in unserem Unternehmen sehr zustatten". Abgesehen davon, dass die Kenntnisse dabei gar nicht bewertet werden: hast du dich seit der Ausbildungszeit nicht weitergebildet? Bist du immer noch auf dem Stand von vor 10 Jahren? Der Hinweis auf die hohe Einsatzbereitschaft "grade bei außergewöhnlichen Situationen" klingt so als müsste man dich erstmal erschrecken oder besonders herausfordern, damit du auf Trab kommst (ich drück es mal überspitzt aus). 90% ist doch wohl Routine, wie in den meisten Jobs. Ist dann die Einsatzbereitschaft deutlich geringer? Richtig böse finde ich den Satz "damit er eine persönliche Zwischenbilanz seiner persönlichen Tätigkeit ziehen kann". Nach dem Motto: Da siehst du was du davon hast.
Kann sein ich drehe alles unnötig ins Negative, aber wenn du die Forumbeiträge  seit längerem anschaust, fällt dir auf, dass andere Zwischenzeugnisse solche Aussagen nicht haben.

Christian

  • Gast
Re: Zwischenzeugnis: 2 Sachen unklar
« Antwort #2 am: Juni 07, 2008, 19:48:51 Nachmittag »
Danke Sprossel78,

das es so schlecht ist habe ich micht erwartet. Das ganze Zeugnis geht über 2 Seiten wobei 1,5 Seiten nur über meine Tätigkeit und das im Betrieb erlernte geprochen bzw. aufgezählt wird.

Wes wäre noch mal interessant wie die anderen das hier so beurteilen. Vielleicht gibt es ja noch jemanden der dazu was sagen kann.

Noch mal Danke


Maggy

  • Gast
Re: Zwischenzeugnis: 2 Sachen unklar
« Antwort #3 am: Juni 07, 2008, 20:20:04 Nachmittag »
Wie man ein Zeugnis interpretieren kann und was sich der Aussteller ursprünglich dabei gedacht hat sind manchmal zwei ganz verschiedene Dinge. Oft liest man ein Zeugnis zwei-, dreimal durch und wenn dann ein Satz drin ist, der wirklich abwertend klingt (wie der Hinweis auf die - scheinbar magere - "persönliche Zwischenbilanz"), dann färbt das auch auf andere (vielleicht unabsichtliche) Auffälligkeiten ab. Allgemein gesprochen sollten Aufgabenbeschreibung und Leistungsteil in etwa gleich lang sein. Wenn der Aussteller also "seitenweise" die Aufgaben und Anforderugen nennt und das tatsächlich geleistete dann in vier Sätzen abhandelt, ist das natürlich unverhältnismäßig (im Sinne von "hohe Anforderungen des Arbeitgebers, geringe Leistungen des Arbeitnehmers"). Du findest bei arbeitszeugnis.de eine Menge Infos darüber, was man in so einem Fall tun kann, z.B. in den Rubriken "häufige Fragen" und "Rechtsberatung". Unter www.arbeitszeugnis.de/bewertung kannst du sehen, welche Erfahrungen andere Arbeitnehmer mit ihren Zeugnissen, den Wunsch nach Verbesserung und den den Reaktionen der Arbeitgeber gemacht haben.


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