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Bitte um Meinung zum Arbeitszeugnis

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Kessi:


Liebe Forumsmitglieder,

mein Chef gab mir ein Arbeitszeugnis zum abtippen. Nachdem ich das nun erledigt habe, bin ich mich nicht so sicher, ob man das wirklich so schreiben sollte.

Deshalb würde ich gerne eure Meinung zum AZ hören. Mein Chef ist etwas älter und ein Therapeut, er meint es ganz oft sehr gut. Schießt aber gelegentlich gerne über das Ziel hinaus, ohne es absichtlich zu tun.

Vielen Dank fürs Lesen und für eure ehrlich Meinung!

Frau A. K, geboren am 31.02.1900, war vom 1. Januar 1900 bis zum 31.11.1901 in meinem Therapiezentrum als Rezeptionskraft beschäftigt. Die Stelle basierte auf 20 Stunden wöchentlich.

Zu Ihren vielseitigen Aufgaben im Therapiealltag gehörten Behandlungsvorbereitungen, die Unterstützung der Patienten im Empfangsbereich, Verwaltung und Abrechnung der Verordnungen, Telefonie und Terminplanung sowie Schriftverkehr.

Frau K. zeigte sehr hohes Engagement, Verantwortungsbewusstsein und sehr hohe Belastbarkeit. Als kompetente Fachkraft bewies sie sehr großes Verständnis für die Abläufe in einem Therapiezentrum. Sie arbeitete jederzeit absolut zügig und gewissenhaft. Alle ihr übertragenen Aufgaben hat sie stets zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt.  Ihr Einsatz bei der Betreuung von Patienten ging weit über den üblichen Rahmen hinaus und war stets beispielhaft.

Wegen ihres hohen Einfühlungsvermögen und ihres freundlichen Wesens war Frau K bei Vorgesetzten, Kolleginnen und Patienten sehr geschätzt und beliebt. 

Frau K verlässt uns auf eigenen Wunsch. Ich bedaure es sehr, diese wertvolle Mitarbeiterin zu verlieren. Für die hervorragende Zusammenarbeit bedanke ich mich sehr. Unser Therapieteam wünschen ihr für den weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles erdenklich Gute.

Kessi:


Gibt's hier niemanden der eine Meinung zu diesem Arbeitszeugnis hat ?

Schade. Ich würde das ungern so rausschicken.

Maggy:
Bei Zeugnissen kommt es ja auf viele Details an. Ein unglücklich gewähltes Wort kann das ganze Zeugnis erheblich abwerten. Ich greife mal einen Satz heraus:

--- Zitat ---"Unser Therapieteam wünschent ihr für den weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles erdenklich Gute."
--- Ende Zitat ---


Hier fehlt der Berufsweg, den lässt man eigentlich nur weg, wenn jemand arbeitsunfähig ist. Es müsste "weiterhin viel Erfolg" heißen, andernfalls entsteht der Eindruck, dass der Erfolg im erwarteten Umfang ausgeblieben ist. Die ironisch wirkende Floskel "alles erdenklich Gute" steht z.B. im Fachbuch "Arbeitszeugnisse in Textbausteinen" aus dem Boorberg Verlag für die Note 5.   

Auch andere Textstellen sind etwas ungünstig. Der Ausdruck "Einfühlungsvermögen" wird in der Zeugnissprache in sogenannten Geheimcodes mit se-xueller Belästigung gleichgesetzt, siehe hier https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=arbeitszeugnis+einf%C3%BChlungsverm%C3%B6gen. Das ist von Deinem Arbeitgeber natürlich nicht so gemeint, aber man sollte  Missverständnisse lieber vermeiden. 

Bei www.arbeitszeugnis.de gibt es den "Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen", der benennt alle Mängel und die jeweils bessere und vollständige Formulierung. 

Kessi:

Moin

Vielen Dank für die Rückmeldung.  Das sei Therapeutensprache bekam ich darauf als Antwort und nur positiv. Dass die Dame aber gar keine Therapeutin ist und es eben auch fachfremde menschen lesen werden, zählen nicht. Das Zeugnis ist ne glatte 1.

Herzliche Grüße
Kessi

Kessi:


Ich habe das Zeugnis umgeschrieben. Auf Rückmeldungen freue ich mich. Natürlich habe ich auch die ein oder andere Frage. Besonders interessiert mich, ob ich das Wort Aufgaben durch Arbeiten ersetzen könnte, da sich das Wort Aufgaben sonst kurz hintereinander wiederholt, oder ist das egal ? 

Hier jetzt eine geänderte Version. Hoffentlich habe ich keine neuen Missverständnisse eingebaut ;-)

Frau A. K, geboren am 31.02.1900, war vom 1. Januar 1900 bis zum 31.11.1901 in meinem Therapiezentrum als Rezeptionskraft beschäftigt. Die Stelle basierte auf 20 Stunden wöchentlich.

Zu Ihren vielseitigen Aufgaben im Therapiealltag gehörten: Verwaltung und Abrechnung der Verordnungen, Telefonie und Terminplanung sowie Schriftverkehr. Sie unterstütze die Patienten im Eingangsbereich und die Therapeuten bei den Behandlungsvor- und -nachbereitungen. 

Frau K. zeigte sehr hohes Engagement, Verantwortungsbewusstsein und sehr hohe Belastbarkeit. Als kompetente Fachkraft bewies sie sehr großes Verständnis für die Abläufe in einem Therapiezentrum. Sie erledigte ihre Aufgaben (Arbeiten? ) stets selbstständig, mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit. Alle ihr übertragenen Aufgaben hat sie stets zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt.  Ihr Einsatz bei der Betreuung von Patienten ging weit über den üblichen Rahmen hinaus und war stets beispielhaft.

Wegen ihres  freundlichen Wesens war Frau K bei Vorgesetzten, Kolleginnen und Patienten sehr geschätzt und beliebt. 

Frau K verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir bedauern das Ausscheiden von Frau XXXX  sehr und danken für die stets hervorragenden Leistungen. Sowohl beruflich als auch privat wünschen wir ihr weiterhin viel Erfolg und alles erdenklich Gute.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Herzliche Grüße
Kessi

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