Autor Thema: Arbeitszeugnis  (Gelesen 3255 mal)

Franko

  • Gast
Arbeitszeugnis
« am: Dezember 03, 2009, 19:08:22 Nachmittag »
Zur Vorgeschichte:

Ich hab im August 2007 wegen einer Weiterbildung meine letzte Arbeitsstelle selbst gekündigt.
Nur hatte ich damals vergessen mir ein Arbeitszeugnis ausstellen zu lassen, was ich jetzt nachgeholt hab.
Ich war ehrlich gesagt schon froh darüber, dass ich es im nachhinein so problemlos bekommen hab. Man hat zwar 3 Jahre lang Anspruch darauf, nur hab ich auch gelesen, dass der Anspruch unter bestimmten Umständen schon nach 10 Monaten verwirkt sein kann (zB wenn der Arbeitgeber sich nicht mehr gut an jmd erinnern kann...).

Heute bekam ich dann folgendes Arbeitszeugnis zugeschickt:
Zitat
Zeugnis
-------



Herr xy, war in der Zeit vom 15.11.06 bis 31.07.07 in meinem Betrieb als Elektromonteur beschäftigt.

Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte Herr xy zu meiner vollen Zufriedenheit.
Sein Umgang mit Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.

Für seinen weiteren Berufsweg wünsche ich Ihm viel Erfolg.



Mit freundlichen Grüßen

xyz

Jetzt habe ich mich natürlich n bisschen im Internet erkundigt, was die einzelnen Sätze so genau bedeuten und würde sie persönlich wie folgt bewerten:

1. Satz: neutral, allerdings sehr knapp gehalten
2. Satz: Arbeitsleistung = Schulnote 3
3. Satz: Verhalten = Schulnote 1
4. Satz: Aschlußformulierung: Es fehlt der Kündigungsgrund, aber der ist ja bekannt, nämlich dass ICH wegen der Weiterbildung gekündigt habe.


Was mich persönlich an dem Zeugnis stört ist, dass es SEHR KURZ geraten ist und ich deshalb eigtl nicht finde, dass es meine Bewerbungsunterlagen sehr viel aufbessert.

Insgesamt macht es für mich eher so den Eindruck, dass mein ehemaliger Chef damit sagen will: "Bin froh, dass ich dich los bin.", obwohl ich an den einzelnen Sätzen selbst nicht wirklich viel negatives erkennen kann.

Mike

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis
« Antwort #1 am: Dezember 03, 2009, 21:36:33 Nachmittag »
Mit den Einschätzungen liegst du im Prinzip richtig. Ich denke mal, dein Chef hat im Moment besseres zu tun als Zeugnisse für Jahre zurückliegende Arbeitsverhältnisse auszustellen. So würde sich das Zeugnis erklären, das wirklich megakurz ist und fast alles, was wichtig wäre, auslässt (Motivation, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitserfolg usw). Allein das Fehlen eines Dankes reicht meist schon, um ein Zeugnis auf die Note 5 zu setzen. Freundliche Grüße haben in einer Zeugsniurkunde auch nichts verloren.  An deiner Stelle hätte ich einen unterschriftsreifen Eigenentwurf eingereicht und dem Arbeitgeber so Zeit und Mühe erspart. Du kannst aber auch eine neue Zeugnisfassung erstellen lassen (siehe www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung.php) und dann nochmal um Unterzeichnung bitten.  Denn diese ganzen Leerstellen können als "nicht der Rede wert"gedeutet werden.


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