Autor Thema: Bewertung Arbeitszeugnis  (Gelesen 5125 mal)

Scurt

  • Gast
Bewertung Arbeitszeugnis
« am: Dezember 16, 2013, 14:24:13 Nachmittag »
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich möchte Sie auf diesem Wege um die Beurteilung meines Arbeitszeugnisses bitten:
 
Herr X ist ein an der Arbeit und Organisationsabläufen unseres UN sehr interessierter MA. Mit großem Engagement und guter Aufasungsgabe hat er sich innerhalb kurzer Zeit in die betrieblichen Abläufe eingearbeitet. Er hat sein umfangreiches Fachwissen im Personalmanagement weiter vertieft und setzt dies setzt erfolgreich in der Praxis ein. Seine sehr guten PC Kenntnisse in MS Office stellt er insbsondere bei der Erstellung von Präsentationen professionell unter Beweis. Zudem hat er sich in WordPress umfassende und vielseitige Fachkenntnisse angeeigente.
 
Herr X ist ein jederzeit belastbarer sowie sehr flexibler und einsatzbereiter MA, der immer bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Er zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein aus. Herr X erzielte stets gute Arbeitsergebnisse und erarbeitete wertvolle Arbeitsgrundlagen für den Bereich Personal. Mit seinen Leistungen sind wir stets voll zufrieden.
 
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzen und Kollegen ist immer vorbildlich. Jederzeit überzeugt er durch sein stets kooperatives, sicheres und zuvorkommendes Auftreten.
 
Mit Ablauf der Befristung endet sein Vertrag. Wir bedauern sehr, Herrn X über diesen Zeitraum hinaus keine weitere Beschäftigung in unserem UN anbieten zu können. Wir danken ihm für seine bisherige tatkräftige Unterstützung und wünschen ihm weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Demel

  • Gast
Re: Bewertung Arbeitszeugnis
« Antwort #1 am: Dezember 16, 2013, 22:13:54 Nachmittag »
Die Leistungsbewertung entspricht der Note "gut" bis "befriedigend" und fällt recht pauschal aus. Die Verhaltnesbewertung ist sehr gut, allerdings auch sehr knapp (Kontakt zu Externen hattest du nicht?!).  Je nach Verantwortungsumfang sind Aussagen wie "danken ihm für seine tatkräftige Unterstützung" evtl. etwas zu reduziert, das klingt eher nach einer Hilfskraft, die nicht selbstständig gearbeitet hat. Darüber hinaus enthält das Zeugnis einige kleinere Auffälligkeiten / Mängel, wie die Wechsel in der Zeitform ("Herr X erzielte stets gute Arbeitsergebnisse", "Jederzeit überzeugt er ..."), die falsche Setzung des "weiterhin" in der Schlussformulierung ("wünschen ihm weiterhin alles Gute und weiterhin viel Erfolg") usw...
Evtl. hilft die eine vollständige Analyse wie der Zeugnistest von arbeitszeugnis.de weiter (www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php). 
 

Scurt

  • Gast
Re: Bewertung Arbeitszeugnis
« Antwort #2 am: Dezember 17, 2013, 08:57:33 Vormittag »
Vielen Dank für das Feedback. Ja die Schlussformulierung ist unglücklich formuliert, dennoch bezieht sich das Wort weiterhin auch auf den Erfolg. Vorgesetzter hält nichts von aalglatten Formulierungen oder Gefälligkeitsschreiben. Ein Arbeitszeugnis sollte schon Kanten haben. Entscheidend sind die Dankesworte und Wünsche am Ende, auch wenn das hier sehr unglücklich formuliert wurde.

Kalli66

  • Gast
Re: Bewertung Arbeitszeugnis
« Antwort #3 am: Dezember 18, 2013, 11:31:19 Vormittag »
Zitat
dennoch bezieht sich das Wort weiterhin auch auf den Erfolg.
Nach deiner Deutung vielleicht, aber nicht nach den Regeln der Zeugnissprache,die Wortstellung spielt eine entscheidende Rolle. Schau mal in ein Fachbuch, wie sich die Wortstellung von der Note 1 bis zur Note 4 verändert. Bekanntestes Beipiel ist die Aussage "Er erledigte seine Aufgaben stets selbstständig und zu unserer vollen Zufriedenheit." Auch da bezieht sich das "stets" nicht auf die Zufriedenheit und der Satz steht nur für die Gesamtnote 3, während der Satz "selbstständig und stets zu unserer vollen Zufriedenheit" der Note 2 entsprechen würde.   

Zitat
Vorgesetzter hält nichts von aalglatten Formulierungen oder Gefälligkeitsschreiben.
Dann sollte er besser keine Zeugnisse schreiben, die Zeugnissprache ist eine reine Lobessprache, schwaches Lob = schwache Leistung, starkes Lob = starke Leistung.

Zitat
Ein Arbeitszeugnis sollte schon Kanten haben.
Nur wenn der Arbeitnehmer sie hatte und sie die Leistungen negativ beeinträchtigt hatten. Angedeutete Schwächen entsprechen der Note 5.

Zitat
Entscheidend sind die Dankesworte und Wünsche am Ende, auch wenn das hier sehr unglücklich formuliert wurde.
Leider nein, entscheidend ist der Gesamteindruck. Wenn ich einen kompetenten Mitarbeiter suche würde ich einen Bewerber, dem nur ein "umfangreiches Fachwissen" (=Note 3) bescheinigt wird, nicht unbedingt zu einem Vorstellungsgespräch einladen.


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