Autor Thema: Formulierung der Beanstandung  (Gelesen 3733 mal)

gundula

  • Gast
Formulierung der Beanstandung
« am: Juni 05, 2008, 14:22:41 Nachmittag »
Hallo nochmal,

wie formuliere ich am besten, dass ich das Zeugnis geändert haben möchte? Ich will da natürlich niemandem auf die Füße treten, aber auch nicht als pingelig und übergenau dastehen.
Bin dankbar für jeden Vorschlag.

Lieben Gruß
gundula

Kalli66

  • Gast
Re: Formulierung der Beanstandung
« Antwort #1 am: Juni 06, 2008, 03:01:09 Vormittag »
Bei arbeitszeugnis.de findest du Musteranschrieben für Zeugnisänderungen, unter dem Link "Rechtsberatung". Aber das beste ist es in der Regel, eine Beanstandung nicht schriftlich zu formulieren sondern mit dem Aussteller persönlich zu besprechen. Dabei sollten zunächst nicht unbedingt die Fehler des Ausstellers im Mittelpunkt stehen, sondern die Entäuschung des ehemaligen Arbeitnehmers (im Sinne von: "Ich habe mich immer mit diesem Unternehmen identifiziert, ich hab mich voll eingesetzt... Und nun habe ich das Zeugnis gesehen und muss ehrlich gestehen: ich bin enttäuscht..."). Darauf sollte der Arbeitgeber dann eigentlich mit ehrlichem, fürsorglichen Interesse reagieren. Wenn man hingegen mit der Tür ins Haus fällt und gleich eine Liste einreicht nach dem Motto: "Sie haben ein Zeugnis geschrieben und folgende Fehler gemacht..." ist die Kompromissbereitschaft vermutlich gleich Null, weil sich der Arbeitgeber in seiner Autorität und Souveränität angegriffen fühlt.

unten gehts weiter, passte nicht alles in einen Beitrag...

Kalli66

  • Gast
Re: Formulierung der Beanstandung
« Antwort #2 am: Juni 06, 2008, 03:02:22 Vormittag »
Was konkret am Zeugnis nicht stimmt, kann eine Zeugnisanalyse wie der "Zeugnistest" auf dieser Seite arbeitszeugnis.de im Detail aufschlüsseln. 
Wenn es schließlich im Gespräch mit dem Arbeitgeber um die einzelnen Kritikpunkte geht, würde ich mit den offenkundigen Fehlern beginnen. Wenn man gleich die die Note anspricht ("Eine Zwei  wird meinen Topleistungen nicht gerecht...") ist das nicht sehr erfolgversprechend. Erstmal muss der Arbeitgeber einsehen, dass das Zeugnis objektive Mängel hat und ohnehin geändert werden muss. In den meisten Fällen sagt der Chef dann: "Wie soll das Zeugnis denn Ihrer Meinung nach aussehen?"  Dann sollte man genau wissen, was man wie formuliert haben will. Dafür gibt es bei Zeugnisdienstleistern das Angebot, ein Zeugnis (z.B. nach einer Analyse) entsprechend den eigenen Vorgaben unterschriftsreif zu überarbeiten. Also der Idealfall ist: erst eine Analyse anfertigen lassen, dann wenn nötig eine Überarbeitung, dann einen Termin beim Aussteller machen und die Argumente aus der Analyse anbringen (aber nicht gleich die ganze Auswertung vorlegen).


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