Autor Thema: ist dieses Zeugnis sehr gut?  (Gelesen 3343 mal)

gast

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ist dieses Zeugnis sehr gut?
« am: Juni 24, 2005, 10:12:02 Vormittag »
Hallo,
ich habe dieses Zeugnis bekommen und kann noch Verbesserungsvorschläge machen. Ist das Zeugnis so in Ordnung? Ist es üblich die benutzen Programme usw. zu erwähnen? Ist es nicht etwas lang?

Vielen Dank,
Ivonne

Arbeitszeugnis

Frau x, geboren am .. in x, war in der Zeit vom 01.12.20.. bis zum 31.07.20.. als technische Angestellte im Bereich Autonome Systeme und Bildverarbeitung am Institut für Informatik .. der Universität  .. tätig.

Am Lehrstuhl für .. sind insgesamt 20 Personen beschäftigt, davon zwei Professoren und 18 Mitarbeiter. In der Lehre werden vornehmlich  Themen der technischen und theoretischen Informatik behandelt. Bei der Forschung geht es um den Entwurf eingebetteter Systeme. Forschungsschwerpunkte sind System-level Design Automation, Architecture and Compiler Design, Reconfigurable Computing und kooperative, autonome Systeme.
 
Als technische Angestellte war Frau x mit sehr anspruchsvollen und vielseitigen Aufgaben vertraut, insbesondere der Programmierung von Algorithmen zur Steuerung und Lokalisierung von Robotern, der Planung, Organisation und Betreuung des Seminars „....“, dem Erstellen der Webseiten für das Seminar und der Forschungstätigkeiten des Lehrstuhls im Bereich kooperative, autonome Systeme, der Beschaffung von Labormaterial und Roboterhardware, der Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten sowie der aktiven Teilnahme am Workshop für Autonome Systeme.
Frau x zeigte stets ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. Sie hat sich selbständig in neue Programme und Software-Bibliotheken sowie in das Erstellen von Webseiten mit PHP eingearbeitet. Sie war stets hochmotiviert und realisierte sehr beharrlich die gesetzten und selbstgesteckten Ziele.
Frau x hat sich in das weitgefächerte und komplexe Gebiet der Autonomen Systeme in sehr kurzer Zeit hervorragend eingearbeitet, wobei ihr ihre schnelle Auffassungsgabe, ihre systematische Betrachtungsweise und ihre sehr guten Englischkenntnisse sehr zustatten kamen. Auch in schwierigen Situationen behielt sie stets den Überblick und konnte auftretende Probleme schnell und sachgerecht lösen.
Frau x besitzt sehr gute Kenntnisse in der digitalen Bildverarbeitung. Die Programmiersprache C++ sowie die Bibliothek OpenCV beherrscht sie ebenso wie den Umgang mit Open Office, GNU Arch und Doxygen. Sämtliche Programmierarbeiten hat sie unter dem Betriebssystem Linux durchgeführt.
Zu ihrer persönlichen Weiterbildung hat sie aus eigenem Interesse die Vorlesungen „...“, „...“ sowie das Seminar „...“ besucht.
Durch ihre zielorientierte und selbständige Arbeitsweise hat Frau x stets sehr gute Ergebnisse erzielt. Sie motivierte auch die von ihr betreuten Studenten zu vollem Einsatz und zu stets sehr guten Leistungen.
Frau x hat mit ihren ausgezeichneten Leistungen stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet und unseren höchsten Ansprüchen jederzeit absolut entsprochen. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich.  
Die Stelle war auf zwei Jahre befristet. Frau x verlässt auf eigenen Wunsch die Universität .., um eine Stelle in .. anzutreten. Wir bedauern diese Entscheidung sehr, da sie durch ihren hohen persönlichen Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Bereiches Autonome Systeme geleistet hat. Wir danken ihr für die stets ausgezeichnete Arbeit und wünschen ihr für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg  alles Gute und weiterhin viel Erfolg.


Mit freundlichen Grüßen


Prof. Dr.-Ing. x (Lehrstuhlinhaber)

Klaus Schiller

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ist dieses Zeugnis sehr gut?
« Antwort #1 am: Juni 24, 2005, 11:05:54 Vormittag »
Das Zeugnis wurde mit bekannten Formulierungen des Fachbuchs "Arbeitszeugnisse in Textbausteinen" verfasst, die alle 1:1 übernommen wurden. Für eine Universitätsstelle ist eine Verwendung dieser eher für die Privatwirtschaft konzipierten Aussagen ungewöhnlich, hier wäre eine persönlichere und weniger pauschale Würdigung zu erwarten. Mit anderen Worten: Die Wertungen spiegeln offenkundig nicht die Meinung des unterzeichnenden Professors wider. Die strikte Übernahme der Bausteine ohne Angleichung aneinander führt auch dazu, dass sich die Aussagen übertrieben anhören ("mit ihren ausgezeichneten Leistungen stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet und unseren höchsten Ansprüchen jederzeit absolut entsprochen").

Ein Zeugnis ist eine Urkunde, kein Brief. Die "freundlichen Grüße" sind hier fehl am Platz.
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de
Personalmanagement Service GmbH
schiller@arbeitszeugnis.de

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