Autor Thema: manche Sätze im Zeugnis (Gelesen 3584 mal)

maik · « **am:** Februar 07, 2006, 18:26:20 Nachmittag »

Hallo,
da ich demnächst zu studieren anfange, musste ich meine jetztige Stelle kündigen und bekam heute mein Arbeitszeugnis.
Im groben und ganzen denke ich, dass es gut ist, jedoch sind mir ein paar Sätze unklar:
_______________________

Die Menge der geleisteten Arbeit von Herrn XXX übertraf häufig die Erwartungen. Er arbeite dabei sehr konzentriert, systematisch und zügig, wobei das Arbeitsergebnis der vorgeschriebenen Qualität entsprach. Herr XXX übernahm über seinen eigenen Aufgabenbereich hinaus andere, unterschiedliche und schwierige Arbeitsaufgaben.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.

Herr XXX verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 28. Februar 2006, da er eine Weiterbildungsmaßnahme beginnen möchte. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.
________________________

Zum einen würd ich gerne wissen was zum Verhalten zu sagen ist, diesen Satz kenne ich nur als "war STETS einwandfrei" - was sagt das "stets", welches bei mir fehlt, aus?

Was hat es mit der Qualität auf sich - "die Arbeit entsprach der vorgeschriebenen Qualität" - ist das nun gut oder schlecht - dieser Satz macht auf mich ein wenig den Eindruck, als wäre die Qualität meiner Arbeit so la-la gewesen, sprich nicht gut, aber auch nicht schlecht!?

Wie würdet Ihr das Zeugnis im Gesamten bewerten, wie die einzelnen Punkte?

Danke für Eure Hilfe
gruß maik!

Klaus Schiller · « **Antwort #1 am:** Februar 07, 2006, 19:43:59 Nachmittag »

Bitte ergänzen Sie den Beruf, die Aufgaben und die sonstigen wertenden Aussagen (zum Engagement, zu Fähigkeiten, zum Wissen usw). Jede Stelle hat andere Anforderungen, auf die im Zeugnis auch eingegangen werden muss.

gast · « **Antwort #2 am:** Februar 07, 2006, 22:23:17 Nachmittag »

guten Abend Herr Schiller,
ich habe Ihnen hier mal das komplette Zeugniss beigefügt:

Herr xxx,
geboren am xx in xx,
wohnhaft in xx
wurde bei uns am XXX bis XXX zum

Komunikationselektroniker

Ausgebildet. Hierüber haben wir Herrn XXX ein Ausbildungszeugnis ausgestellt. Im Anschluss an die erfolgreich beendete Abschlussprüfung wurde Herr XXX als Facharbeiter in unsere

Elektronikwerkstatt

Übernommen, wo er bis xxx tätig war. Im Zeitraum vom xx bis xx leistete er seinen Wehrdienst ab. Im Anschluss daran bis xxx war er wieder in unserer Elektronikwerkstatt eingesetz.

Zu seinen Aufgaben zählten insbesondere:

-   Instandsetzung und Wartung von Maschinen und Anlagen
-   Prüfen von Handgeräten und Dokumentation der Prüfergebnisse mittels PS3 Datenbank
-   Softwareoptimierung bei Industrieanlagen mittels Simatic S5 und S7

Die Menge der geleisteten Arbeit von Herrn xxx übertraf häufig die Erwartungen. Er arbeite dabei sehr konzentriert, systematisch und zügig, wobei das Arbeitsergebnis der vorgeschriebenen Qualität ensprach. Herr xxx übernahm über seine eigenen Aufgabenbereich hinaus andere, unterschiedliche und schwierige Arbeitsaufgaben.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.

Herr xxx verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 28. Februar 2006, da er eine Weiterbildungsmaßnahme begionnen möchte. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen

Klaus Schiller · « **Antwort #3 am:** Februar 08, 2006, 18:15:58 Nachmittag »

Einen Überblick über die Struktur eines vollständigen Zeugnisses finden Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf.
Die Aussagen beziehen sich auf:

Bereitschaft: Note -
Herr xxx übernahm über seine eigenen Aufgabenbereich hinaus andere, unterschiedliche und schwierige Arbeitsaufgaben.

Arbeitsweise: Note 2
Er arbeite dabei sehr konzentriert, systematisch und zügig,

Arbeitserfolg: Note 4
Die Menge der geleisteten Arbeit von Herrn xxx übertraf häufig die Erwartungen. ...wobei das Arbeitsergebnis der vorgeschriebenen Qualität ensprach.

Verhalten: Note 1
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.

Schlussteil: Note 4-5 (kein Dank, kein Bedauern)
Herr xxx verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 28. Februar 2006, da er eine Weiterbildungsmaßnahme begonnen möchte. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Wichtige Angaben fehlen, insbesondere zur Befähigung und zum Fachwissen. Insbesondere fehlt aber die unverzichtbare Leistungszusammenfassung, ohne die eine Gesamtnote nicht zugeordnet werden kann. Aufgrund der gesetzlichen "Wohlwollenspflicht" in Arbeitszeugnissen können diese Unvollständigkeiten als bewusste Auslassung zu Ungunsten des Zeugnisempfängers interpretiert werden ("beredtes Schweigen", Note mangelhaft).

Eine vollständige detaillierte Zeugnisanalyse erhalten Sie hier: http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php
Wenn Sie das Zeugnis von Experten aufwerten lassen möchten, um beim Arbeitgeber direkt diese unterschriftsreife, verbesserte Zeugnisfassung als Formulierungsvorschlag einzureichen, finden Sie hier schnelle und günstige Hilfe:
http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php

Weitere Informationen finden Sie auch im Artikel "Wie können Sie sich gegen ein ungerechtes Arbeitszeugnis wehren?" unter http://www.arbeitszeugnis.de/rechtsberatung.php

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