Autor Thema: Arbeitszeugnis- Misstrauen berechtigt?  (Gelesen 3325 mal)

Gast aus OWL

  • Gast
Arbeitszeugnis- Misstrauen berechtigt?
« am: Juli 08, 2006, 19:05:46 Nachmittag »
Bisherige Stelle: gelernte Versicherungskauffrau, angestellt in einer Agentur eines Versicherers, Tätigkeitsbereich Vertrieb, aber auch allgmeine Büroaufgaben (Telefonate.....). Vollzeitkraft im Innendienst wurde rausgeworfen, daraufhin wurden vor 4 Monaten zwei Teilzeitkräfte eingestellt, die von der betreffenden Person zu rund 90% eingearbeitet wurden (Chef war ständig unterwegs und hat die betreffende Person mit den Neuankömmlingen sitzen lassen). Dafür gab es dreimal eine nachweisliche Vergütung von 200€ brutto. Persönliche Zielerreichung im letzten Jahr überdurchschnittlich (mehr Provisionen erwirtschaftet als der Chef).

Nun das qualifizierte Arbeitszeugnis, da ordentliche Kündigung der Stelle von Seiten der betreffenden Person, da besseres Angebot von einem anderen Versicherer bekommen.

Da der Chef bisher immer versucht hat, aus allem einen Strick zu drehen, frage ich mich nun, ob ein gewisses Misstrauen bei folgenden Formulierungen berechtigt ist  :wink:

ZEUGNIS

Frau (Vorname Nachname), geb am (Datum), (Straße/Hausnr., PLZ Wohnort (Wohnort falsch geschrieben)), war seit dem 1.01.2005 als Kundendienstbetreuerin in der Geschäfsstelle (Firmenname) tätig.

Zu ihren Aufgaben gehörte die umfassende Betreuung eines definierten Bestandes, sowie Akquisition von Neugeschäft. Hierzu gehörten die Durchführung qualifizierter Verkaufsgespräche mit Abschlussorientierung, systematische Planung und Durchführung von Aktionen in Abstimmung mit dem Geschäftsstellenleiter. Darünber hinaus galt es den zugeordneten Bestand zu betreuen, vertriebsrelevante Daten aufzunehmen und zu nutzen. Zur Bestandsbetreuung gehörte ferner die Hilfe und Unterstützung bei Schadenfällen.

Frau (Nachname) war in der Geschäftsstelle ebenfalls zuständig für Kundenempfang sowie die Annahme von Telefonaten und deren Bearbeitung. Die vertrieblichen Ziele von Frau (Nachname) wurden in Abstimmung mit dem Geschäftstellenleiter festgelegt.

Frau (Nachname) fiel durch den Umgang mit Kunden, sowohl telefonisch als auch persönlich, sehr positiv auf. Für die ihr zugewiesenen Kunden war sie stets eine kompetente Ansprechpartnerin. Frau (Nachname) war pünktlich und zuverlässig. Ihr Verhalten gegenüber ihrem Vorgestzten und ihren Kollegen war stets einwandfrei und von ihrem freundlichen Wesen besonders gekennzeichnet. Frau (Nachname) erledigte die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Frau (Nachname) verlässt die Geschäftsstelle zum 30.06.2006 auf eigenen Wunsch. Wir wünschen Frau (Nachname) für ihre weitere berufliche Zukunft alles Gute.

(Ort der Ausstellung), den 4. Juli 2006

(Unterschrift des Geschäfsstellenleiters ohne Firmenstempel)


1. Man beachte die unterschiedlichen Datumsangaben (1.01.2005 und 4. Juli 2006)
2. Man beachte die unterschiedlichen grammatikalischen Formen (erst "ich", dann "wir", obwohl es nur einen Chef gibt)
3. Man beachte, dass lediglich der Name der Versicherungsgesellschaft auf dem Briefkopf auftaucht (vorgefertigtes Druckerpapier), keine Bezeichnung der genauen Arbeitsstelle oder persönlicher Briefkopf des Chefs.

Vielen Dank schonmal.

Mike

  • Gast
Arbeitszeugnis- Misstrauen berechtigt?
« Antwort #1 am: Juli 09, 2006, 23:44:39 Nachmittag »
Es wird quasi nichts zur Leistung gesagt. Es gibt keine dynamischen Attribute (motiviert, effizient), keine Aussagen zu Fähigkeiten, zum Wissen, zu Arbeitserfolgen usw. Das bedeutet im Grunde: die Leistung war nicht der Rede wert. Selbst der obligatorische Dank und ein Bedauern bleiben dir versagt, ebenso private Zukunftswünsche.  
Deiner ersten Anmerkung stimme ich zu, aber den Wechsel ich/uns sehe ich nicht und persönliches Papier des Chefs ist auch nicht nötig.

Gast aus OWL

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis- Misstrauen berechtigt?
« Antwort #2 am: Juli 11, 2006, 09:43:58 Vormittag »
Zitat von: "Gast aus OWL"
Wir wünschen Frau (Nachname) für ihre weitere berufliche Zukunft alles Gute.

...

2. Man beachte die unterschiedlichen grammatikalischen Formen (erst "ich", dann "wir", obwohl es nur einen Chef gibt)


Ich meinte diesen Satz.

Vielen Dank für die Bewertung. Ist aber ein Schlag ins Gesicht... Da kann ich mich wohl auf was gefasst machen.


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