Ich sehe auch nur wenige Aussagen, die ich als eindeutig unvorteilhaft bezeichnen würde:
sie stand neuen aufgaben aufgeschlossen gegenüber
"Aufgeschlossen" wird bei manchen Autoren, wie z.B. Weuster, mit der Note 5 bewertet. Hier ist es sicher nicht so gemeint, aber vielelicht weiß das nicht jeder Leser.
ihre position war in besonderem maße durch verantwortung und vertraulichkeit geprägt.
Den Satz finde ich unsinnig. Nicht die Position soll bewertet werden, sondern du und deine Leistung.
sie erfüllte die anforderungen ohne einschränkung
Das könnte mit etwas Phantasie als Negationstechnik gedeutet werden. Schwache Aussagen wie "ohne Einschränkung", "ohne Beanstandung" oder "ohne Tadel" (=aber auch ohne Lob) sind oft Umschreibungen für ausgebliebenen Erfolg.
Dass es seltsam ist, wenn die Geschäftleitung das Ausscheiden einer verdienten Assistentin nicht bedauert, hast du schon erkannt.
ich wünsche keine komplettanalyse. dazu habe ich bereits einen termin bei einem arbeitrechtler.
Na, ich bezweilfe, dass das der richtige Ansatz ist. Es geht hier nicht um arbeitsrechtliche Fragen. Den Zeugnisanspruch hat der Arbeitgerber voll erfüllt. Aber er hat nur unpersönliche, pauschale Textbausteine aneinander gereiht. Die Wertung könnte im Grunde zu jeder Person und jeder Stelle passen. Wo ist z.B. der Bezug zur Projektarbeit und speziell zur Öffentlichkeitsarbeit? Warum wird auf Schlüsselqualifikationen wie Organisationsvermögen, Stressresistenz, journalisitische Kompetenz usw. nicht eingegangen? Warum wird der Erfolg mit keinem Wort erwähnt?
Arbeitsrechtlich hast du darauf keinen Anspruch und ich würde dem Arbeitgeber daher auch möglichst gar nicht auf der arbeitsrechtlichen Schiene entgegentreten. Hier geht es um sprachliche Kompetenz. Arbeitsrechtler schlagen nur im "Schleßmann" nach, worauf du Anspruch hast.