Autor Thema: selbst erstelltes Zeugnis. ist da ok?  (Gelesen 3778 mal)

Henry

  • Gast
selbst erstelltes Zeugnis. ist da ok?
« am: April 04, 2007, 15:57:14 Nachmittag »
Hallo zusammen.
wurde kürzlich entlassen, und da mein chef keine ahnung von so was hat, habe ich mich mal selber dran gesetzt und will ihm das vorlegen.
nat. kenn ich mich da auch nicht so aus, habe mich hier aber etwas eingelesen. bin mir aber einfach nicht so sicher ob das ok ist. wenn mir da jemand helfen könnte, eine bewertung, verbesserungsvorschläge, usw. währe ich euch sehr dankbar.

zu mir:
alter 45, männlich
branche: fernsehtechniker meister
1 jahr beschäftigt, davon 6 monate mit vertrag, zuvor auf 400 euro basis.
wir gingen im unfrieden auseinander, da er löhne nicht zahlte und immer noch offen stehen. klage ist abzusehen. ich wurde gekündigt.

so, nun das zeugnis:

Herr XXXX trat im März 2006 in unser Unternehmen ein. Er wurde beauftragt zunächst die Elektroabteilung aufzubauen, zum Zweck der Überprüfung und Reparatur von Unterhaltungselektronik, Computern, Navigationsgeräten, usw. in großen Stückzahlen. Weiterhin wurde von Herrn XXXX die Abteilung so vorbildlich gestaltet, dass diese erweitert, und weitere Mitarbeiter/Techniker eingestellt werden konnten.

Als Abteilungsleiter waren seine Aufgaben u.a. die Personalführung mit Arbeitseinteilungen, erstellen und führen von Arbeitsplänen, Arbeitszeitlisten, Urlaubsanträgen, Lieferscheinen für verschiedene Filialen. Auch die Wartung und Instandsetzung betriebsinterner Geräte, wie Computern, Druckern, Kassen- und Ladenüberwachung per Kamera waren sein Verantwortungsbereich. Weiterhin übernahm er die Aufgaben von Leitern anderer Abteilungen in deren Abwesenheit.  Zu seinen Aufgaben zählte zudem die Ausbildung und Schulung neuer Mitarbeiter und deren optimale Einsetzung. Die Instandsetzung und Überprüfung von Geräten der Unterhaltungselektronik, Computern, Navigationsgeräten, usw. gehörte selbstverständlich ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Herr XXXX war stets höchst motiviert und sein Engagement war hervorragend. Er überzeugte durch selbständiges arbeiten und überdurchschnittlichen Ergebnissen. Er war immer sehr belastbar und ausdauernd in seinen Tätigkeiten und verfügte über sehr fundierte Fachkenntnisse. Die Qualität seiner Tätigkeiten war in jeder Beziehung hervorragend. Insbesondere erzielte Herr XXXX mit dem Aufbau und der Leitung der Elektroabteilung überdurchschnittliche Ergebnisse, was unter anderem dadurch erreicht wurde, dass er die Mitarbeiter hoch motivierte. Er erledigte alle Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Sein Verhalten gegenüber den Vorgesetzten und den Kollegen war stets einwandfrei und vorbildlich, und er wurde dadurch sehr geschätzt. Gegenüber Kunden und Geschäftspartner trat er sehr höflich und gewand auf. Er hatte unser uneingeschränktes Vertrauen.

Wir bedauern sehr, dass Herr XXXX uns auf Grund betriebsinterner Umgestaltungen verlassen hat. Wir danken Ihm für die ausgezeichneten Leistungen und hervorragende Zusammenarbeit. Wir wünschen Ihm für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

demel

  • Gast
selbst erstelltes Zeugnis. ist da ok?
« Antwort #1 am: April 07, 2007, 01:20:18 Vormittag »
Das finde ich nicht überzeugend  :oops:

Zitat
Weiterhin wurde von Herrn XXXX die Abteilung so vorbildlich gestaltet, dass

Es ist ein typischer Fehler von Selbstschreibern, dass sie schon in der neutralen Beschreibung des Werdegangs in Eigenlob verfallen.

Zitat
... waren seine Aufgaben u.a. Auch ... waren sein Verantwortungsbereich. Weiterhin übernahm er die Aufgaben ... Zu seinen Aufgaben zählte zudem ... gehörte selbstverständlich ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Das ist stilistisch nicht sehr gelungen.

Zitat
Herr XXXX war stets höchst motiviert und sein Engagement war hervorragend. Er überzeugte durch selbständiges arbeiten und überdurchschnittlichen Ergebnissen. Er war immer sehr belastbar und ausdauernd in seinen Tätigkeiten und verfügte über sehr fundierte Fachkenntnisse. Die Qualität seiner Tätigkeiten war in jeder Beziehung hervorragend.

Abgesehen davon, dass du du die einzelnen Leistungsaspekte (Engagement, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsweise und Erfolge/Ergebnisse) ziemlich querbeet und dabei äußerst pauschal bewertest:  Was bedeutet denn "Die Qualität seiner Tätigkeiten war in jeder Beziehung hervorragend"??? Deine Tätigkeit (= das Aufgabengebiet) war hervorragend?!  

Zitat
Wir bedauern sehr, dass Herr XXXX uns auf Grund betriebsinterner Umgestaltungen verlassen hat.

Da drückst du dich um die Erwähnung der Kündigung herum. In diesem Satz bist du der Agierende, auch das ist ein typischer Hinweis auf einen Eigenentwurf.  

Auf die Stil- und Rechtschreibfehler gehe ich mal nicht näher ein (Wir danken Ihm, Wir wünschen Ihm ..."; "Als Abteilungsleiter waren seine Aufgaben u.a. die Personalführung mit Arbeitseinteilungen, erstellen und führen von Arbeitsplänen", " Er überzeugte durch selbständiges arbeiten und überdurchschnittlichen Ergebnissen" usw.

Ich würde dir empfehlen, das Zeugnis fachmännisch überarbeiten zu lassen, z.B. hier: http://www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung2.php

gast

  • Gast
selbst erstelltes Zeugnis. ist da ok?
« Antwort #2 am: April 14, 2007, 18:26:34 Nachmittag »
hallo demel,
vielen dank für deine analyse. hatte eigentlich nicht mehr mit einer rückmeldung gerechnet. leider ist das schon so an den chef raus. antwort läßt auf sich warten, montag vermutl. zum gericht.

ich habe mir so eine Arbeitszeugnis- checkliste heruntergeladen und diese abgearbeitet. habe ja sowas auch noch nie gemacht und war nie damit konfrontiert.

aber nun zu deinen fragen:

Zitat
Abgesehen davon, dass du du die einzelnen Leistungsaspekte (Engagement, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsweise und Erfolge/Ergebnisse) ziemlich querbeet und dabei äußerst pauschal bewertest: Was bedeutet denn "Die Qualität seiner Tätigkeiten war in jeder Beziehung hervorragend"??? Deine Tätigkeit (= das Aufgabengebiet) war hervorragend?!


das soll bedeuten, dass, egal was ich machte, auch ausserhalb meines berufsfeldes, immer hervorragend war, bzw eben die qualität meiner abgelieferten arbeit.
aber du hast recht, die formulierung ist etwas unglücklich ausgefallen :(



Zitat
Da drückst du dich um die Erwähnung der Kündigung herum. In diesem Satz bist du der Agierende, auch das ist ein typischer Hinweis auf einen Eigenentwurf.


ja, ich weis. war auch der satz an dem ich am längsten geknabbert habe. wie soll ich es schreiben, das ich gekündigt wurde, obwohl ich so gut war?



Zitat
Auf die Stil- und Rechtschreibfehler gehe ich mal nicht näher ein


ich mache noch auf alte rechtschreibung (bin ja auch fast schon alt) und mein Word hat nicht gemeckert :)
sehe ich pers. nicht so eng.

also nochmals danke für deine antwort und gruß
Henry


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