Autor Thema: Widersprüche im Zwischenzeugnis?!  (Gelesen 3522 mal)

Testerin

  • Gast
Widersprüche im Zwischenzeugnis?!
« am: Oktober 08, 2008, 23:51:22 Nachmittag »
Hallo!

Bevor ich in Elternzeit gegangen bin, habe ich vom Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis verlangt. Diesen habe ich jetzt mittlerweile nach einem Jahr auch erhalten. Ich bin ziemlich frustriert darüber, was drin steht. Ich bin der Meinung, dass widersprüchliche Sätze (Noten) darin vorkommen. Könnt ihr mir etwas dazu sagen?
Hier ein Auszug aus dem Zeugnis:

XXX arbeitete sich mit Interesse in das neue Arbeitsgebiet ein und erledigt ihre Aufgaben selbständig. XXX verfügt über ein fundiertes Fachwissen, Produkt- und Branchenkenntnisse und führt alle Aufgaben mit großer Umsicht, umfangreichem Wissen und hohem Engagement aus. XXX erledigt ihre Aufgaben sicher und selbständig sowie mit Sorgfalt und Genauigkeit. XXX ist eine Leistungsfähige und zuverlässige Mitarbeiterin, die in allen Situationen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Abschließend lässt sich sagen, dass wir mit ihren Leistungen stets sehr zufrieden sind und XXX für uns eine wertvolle Mitarbeiterin darstellt.
Aufgrund ihrer aktiven, kooperativen und hilfsbereiten Art ist sie bei Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen sehr geschätzt und anerkannt. XXX ist jederzeit zur Kooperation bereit und arbeitet gut im Team.
Anlässlich des Beginns der Elternzeit stellen wir XXX dieses Zwischenzeugnis aus. In der Hoffnung auf weiterhin gute Zusammenarbeit wünschen wir XXX in unserem Unternehmen alles Gute.

Der Leiter des Personalwesens hat wohl noch sogenannte Geheimcodes links neben seiner Unterschrift hinterlassen. Einen langen senkrechten Strich, dann einen kurzen und dann ein Punkt. Rechts neben seiner Unterschrift ist nochmal ein nach rechts geneigter kurzer Strich. Ist so etwas denn überhaupt erlaubt???
Vorab schon vielen Dank für die Antwort!!!

Demel

  • Gast
Re: Widersprüche im Zwischenzeugnis?!
« Antwort #1 am: Oktober 09, 2008, 07:16:57 Vormittag »
Um welchen Beruf geht es? Und wie lange warst du in etwa dort tätig? Das ist immer wichtig zu wissen, siehe Erklärungstext oben.

Testerin

  • Gast
Re: Widersprüche im Zwischenzeugnis?!
« Antwort #2 am: Oktober 09, 2008, 08:35:19 Vormittag »
Ich bin seit 2000 als Systembetreuerin (Abteilung Support) im Bereich IT Europe/Client Management in dem Unternehmen tätig.
Es ist ein sehr großes Unternehmen mit knapp 26.000 Mitarbeitern.
Ich bezweifele sogar, dass mein direkter Vorgesetzter dieses Zeugnis je gesehen bzw. sich durchgelesen hat.
Darf denn die Personalabteilung ein Zeugnis ausstellen bzw. schreiben, ohne sich beim Vorgesetzten über einen erkundigt zu haben?? Könnte ich dagegen angehen?
Vielen Dank!

Kalli66

  • Gast
Re: Widersprüche im Zwischenzeugnis?!
« Antwort #3 am: Oktober 09, 2008, 19:46:13 Nachmittag »
Das liest sich nicht wie das Zeugnis einer Systembetreuerin. Ich finde es auch stilistisch bedenklich, z.B. "verfügt über ein fundiertes Fachwissen und führt alle Aufgaben mit umfangreichem Wissen aus." Was soll das bedeuten? Nebenbei: In dem Satz "ein fundiertes Fachwissen, Produkt- und Branchenkenntnisse" bezieht sich "fundiertes", was an sich auch nur Note 3 ist, logischerweise nur auf "Fachwissen", sonst müsste es "fundiertes" heißen. Eine Aussage wie "arbeitete sich mit Interesse in das neue Arbeitsgebiet ein" passt eher zu einer Praktikantin, nicht zu einer Systembetreuerin, zumal "neu" nach acht Jahren auch etwas seltsam klingt. Die Aussagen "die in allen Situationen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt" und "mit ihren Leistungen stets sehr zufrieden" widersprechen sich. Einmal ist die Zufriedenheit deutlich aufgewertet (Note 1), einmal gar nicht (Note 4). Für acht Jahre finde ich das viel zu knapp und pauschal. Was ist mit Fähigkeiten, IT-Kenntnissen, konkreten Erfolgen?

So genannte Geheimcodes sind nicht erlaubt. Ich glaube auch nicht, dass sich ein Personalleiter mit so abgeben würde. Die Striche links bzw. rechts von der Unterschrift sollen meines Wissens  nach die Mitgliedschaft in einer links- oder rechtsgerichteten Organisation andeuten, beides zusammen macht da wenig Sinn. Frag doch einfach mal nach, was das bedeuten soll. Vielleicht ist es Teil seiner Unterschrift und es ist auch in seinen anderen Zeugnissen zu finden?  Ich würde aber auch in dem Punkt sicherheitshalber um Änderung bitten. Bei Dienstleistern wie arbeitszeugnis.de kannst du für dein Zeugnis ein Gutachten anfordern und/oder eine untershcriftsreife verbesserte Zeugnisfassung bekommen. Das ist manchmal sinnvoller als darum zu bitten, dass der Personalleiter das Zeugnis selbst ändert.


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