Die Leistungszusammenfassung ("vollste Zufriedenheit") verweist auf die Gesamtnote 2, nicht auf die Gesamnote 1, da das wichtige Adverb "stets" fehlt. Doch diese Aussage fasst, wie der Name schon sagt, die Einzelwertungen zu einer Gesamtnote zusammen. Diese Einzelwertungen (Bereitschaft, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsweise...) fehlen aber komplett, so das die gute Gesamtnote nicht glaubwürdig ist.
Weitere Auffälligkeiten sind:
Die Stellenbeschreibung sollte hierarchisch geordnet sein, also mit den wichtigsten Aufgaben beginnen. Werden weniger wichtige Aufgaben in der Stellenbeschreibung vorgezogen, kann dies als Abwertung interpretiert werden („Reihenfolge-Technik“). Die Stellenbezeichung sollte aus dem Arbeitsvertrag übernommen werden.
Weitere Verschlüsselungstechniken als Hinweis auf mangelhafte Leistungen sind die sogenannte "Passivierungstechnik" ("Arbeiten wurden erledigt" = mangelnde Eigeninitiative) und die Leerstellentechnik. Aufgrund der gesetzlichen "Wohlwollenspflicht" in Arbeitszeugnissen können die schon erwähhnten Unvollständigkeiten ("Leerstellen") als bewusste Auslassung zu Ungunsten eines Zeugnisempfängers interpretiert werden ("beredtes Schweigen", Note mangelhaft).
Rechtschreibfehler und stilistische Mängel wie z.B. groß geschriebene Personalpronomen ("Zusätzlich war
Sie für ") schmälern immer die Seriosität eines Zeugnisses. Zudem fallen sie auf einen Beurteilten zurück, der die Fehler nicht bemerkte und reklamierte.
Vielfach diskutiert wurde die eigentlich veraltete Aussage "stets ehrlich, fleißg, pünktlich und zuverlässig". Zum einen fällt auf, dass in Ihrem Fall vor allem die Ehrlichkeit fehlt, was den Schluss zulässt, dass Ihnen hiermit Unehrlichkeit bescheinigt werden soll. Bei der Erwähnung bzw. besonderen Betonung von Pünktlichkeit kann der Eindruck entstehen, dass außer dieser Selbstverständlichkeit keine weiteren positiven Aussagen getroffen werden können (z.B. „teamorientiert, loyal“). Pünktlichkeit kann als mangelnde Flexibilität gedeutet werden („geht pünktlich zum Feierabend").
In der Formulierung zum Verhalten gegenüber Internen werden die Kollegen entgegen der Hierarchie vor den Vorgesetzten genannt. Dies gilt als Kritik am Verhalten gegenüber den Vorgesetzten
Das Verhalten gegenüber Kunden, Kollegen und Vorgesetzten war stets freundlich und einwandfrei.
Abschließend fehlen der Beendigungsgrund sowie ein Dank und ein Bedauern über das Ausscheiden, diese wären aber bei einem einvernehmlichen Ausscheiden zu erwarten. Derartige Auslassungen gelten als Hinweis auf Streit bzw. Probleme, evtl. im Zusammenhang mit dem Ausscheiden.
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