"Die Firma ... sowie die Distribution erfolgreich belegt." Was hat dieser Absatz überhaupt in einem Arbeitszeugnis zu suchen? Dient es vielleicht als Lückenfüller? Mein Zeugnis hat insgesamt nur 17 Zeilen ohne den oberen Absatz sogar nur 13! Durch Angaben zum Unternehmen (Größe, Branche, Produkte, etc.) werden Ihre Aufgaben und Ihre Qualifikation evtl. noch besser einschätzbar. Eine vierzeilige Unternehmensbeschreibung ist sicher nicht zu umfangreich, ein 17zeiliges Zeugnis aber sicher zu kurz.
"Frau ... war eine einsatzfreudige Mitarbeiterin, die aufgrund ihres Fachwissens ihre Aufgaben zuverlässig zu unserer vollen Zufriedenheit erledigte." Der Grad der Zufriedenheit verweist auf die Gesamtnote 3 (siehe auch
http://www.arbeitszeugnis.de/notenskala-note3.php).
Im Zeugnis wird noch auf die Hilfsbereitschaft, Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzen und vorbildlichen Umgang mit vertraulichen Daten hingewiesen. Ansonsten wird nicht näher auf meine Arbeit eingegangen. WIE ich zum Beispiel etwas gemacht habe. Hier kommt es auf die genaue Formulierung an. Werden die Kollegen entgegen der Hierarchie vor den Vorgesetzten genannt, gilt dies als Kritik am Verhalten gegenüber den Vorgesetzten. Die Frage nach dem WIE beantwortet in einem Zeugnis der Abschnitt Arbeitsweise, bei Ihnen scheint nur die Zuverlässigkeit bewertet zu werden. Das ist natürlich zu wenig. Ein Zeugnis besteht im Leistungsteil aus insgesamt acht Abschnitten (siehe auch
http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf). Zu möglichst allen Abschnitten sollte in einem (sehr) guten, glaubwürdigen Zeugnis Stellung bezogen werden.
Ich empfehle Ihnen eine professionelle Zeugnisanalyse für 16 Euro, siehe
http://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php. Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch über unsere Zeugnishotline unter 030/420 285 24.
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de